"Wir gewinnen im Elfmeterschießen"

War von Benfica damals nicht zu stoppen: Gustl Flachenecker (li.)

Nürnberg - Club gegen Benfica - die erste Auflage dieses Europapokal-Duells gab es bereits vor fast genau 46 Jahren, als beide Mannschaften in der Saison 1961/62 im Viertelfinale des Pokals der Landesmeister aufeinandertrafen. So etwas wie der Held des damaligen Hinspiels im ausverkauften städtischen Stadion am 1. Februar 1962 war Gustav Flachenecker. Noch heute wird der 67-jährige in seinem Zeitungsgeschäft in der Rothenburger Straße auf seinen Auftritt gegen die Portugiesen angesprochen.

Er legte nämlich nicht nur ein Tor für den späteren Torschützenkönig im Europacup Heinz Strehl (8 Tore) auf, sondern erzielte auch noch zwei Treffer selbst. 3:1 hieß es nach 90 Minuten im eingeschneiten Stadion am Dutzendteich. Auch heute noch denkt der Club-Altmeister gerne an die Partie gegen Benfica. Auch wenn er es, entgegen der allgemeinen Meinung, nicht als Top-Spiel seiner Karriere ansieht: "Es war nicht, wie es überall hieß, mein bestes Spiel, sondern mein erfolgreichstes", gab er auch kürzlich wieder in einem Zeitungsinterview zu Protokoll. Ein Erfolg, den der jungen Nürnberger Elf, deren Altersdurchschnitt bei rund 24 Jahren lag, damals wohl niemand zugetraut hätte. Oder lag's vielleicht doch an der Prämie? 50 DM hatte der damalige 1.FCN-Präsident Ludwig Franz für einen Sieg gegen Benfica ausgelobt.

"Da war ein Unentschieden drin"

Die Fans haben Flacheneckers Leistung trotz aller Bescheidenheit nicht vergessen. Zum Einzug in die nächste Runde reichte es damals für den "Gustl" und seine Elf leider nicht, denn das Rückspiel in Lissabon verlor der Club glatt mit 0:6. Ob es daran lag, dass es das erste Spiel unter Flutlicht für den 1.FCN war? Wohl kaum: "Bevor ich überhaupt einmal am Ball war, stand es 2:0 für Lissabon", bestätigt Flachenecker die damalige Klasse der Elf um Eusebio und Co.

Natürlich fieberte Flachenecker auch beim Hinspiel letzte Woche in Lissabon daheim vor dem Fernseher mit. "Wir haben das Spiel zu Hause angesehen, da war ein Unentschieden drin", resümierte die Club-Legende. Mit dem 0:1 ist er nicht ganz so zufrieden, ein Auswärtstor wäre seiner Meinung nach sehr wichtig gewesen.

Club-Vorteil zweites Heimspiel

Ein großer Vorteil, die der Mannschaft von 1962 nicht zu Teil wurde, ist jedoch das Heimrecht im zweiten und entscheidenden Spiel: "Ich sehe die Chancen auf ein Weiterkommen bei 50:50."

Flachenecker wird natürlich auch zum Rückspiel am Donnerstag wieder im Stadion sein und der Elf von Thomas von Heesen die Daumen drücken. "Wir gewinnen mit 1:0 und werfen Benfica dann im Elfmeterschießen aus dem UEFA Cup!", so sein Tipp. Wir sind gespannt, ob "Gustl" Recht behält!

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