Wolf: "Einige Fans kenne ich persönlich"

Immer nah am Mann dran: Andreas Wolf (li., hier gegen Pavel Drsek)

Nürnberg - Letzte Saison spielte er überragend, und auch in dieser Saison gehörte Andreas Wolf mit Ausnahme einer Partie bislang zu den Besten beim 1. FC Nürnberg. Respekt verschafft hat sich der gebürtige Tadschicke mit seiner harten, aber nicht unfairen Spielweise, die ihn beim eigenen Anhang zum Liebling machte. Im Interview spricht Wolf über seine Beziehung zu den Fans und erzählt, wie viele Gelbe Karten er sich selbst in der vergangenen Saison gegeben hätte.



Frage: Sie genießen bei den Clubfans fast Kultstatus. Denken Sie, dass die plötzliche Popularität mit Ihrer kompromisslosen Spielweise - viele nennen Sie einen Spieler der alten Schule - zusammenhängt?

Andreas Wolf: Bin ich etwa der letzte Straßenfußballer? Nun, es gab ja stets die Kritiker, die meinten, dass ich keinen geraden Ball spielen könne, doch die sind seit der letzten Saison verstummt. Ich habe ja auch Spiele, in denen ich durchs Mittelfeld gehe und den entscheidenden Pass spiele. Und wenn im Spiel mal nichts klappt, dann versuche ich wenigstens zu kämpfen.

Frage: Und das mögen die Fans...

Wolf: Auch. Sicher, solche Spieler sind sehr beliebt. Man braucht in der Mannschaft immer Spieler, die dazwischen hauen, die die anderen mitziehen. Aber es muss immer auch welche geben, die das Spiel gestalten. Ich denke aber, die Fans honorieren vor allem meinen Werdegang. Ich komme aus der eigenen Jugend und habe mich nach oben gearbeitet. Zudem hatte ich schon vor meiner Profizeit viel Kontakt zu den Fans, einige kenne ich seit vielen Jahren persönlich. Und dann kommt natürlich noch die gesamte letzte Saison dazu, mit dem Pokalsieg und dem sechsten Platz in der Bundesliga.

Frage: Standen Sie denn früher selbst in der Kurve?

Wolf: Nein, in der Fankurve stand ich nicht. Ich bin aber gelegentlich ins Stadion gegangen und war immer schon Clubfan. Die Fans kenne ich auch aus Schulzeiten, vom Weggehen und aus den Jugendmannschaften.

Frage: Oftmals stehen Sie schon nach wenigen Minuten an der Schwelle zu Rot. Ermahnt Hans Meyer Sie gelegentlich, Ihr Spiel umzustellen?

Wolf: Nein, niemals. Mich zeichnet ja gerade dieses kompromisslose Spiel aus. Ich gehe halt dazwischen und bin in der letzten Saison immer durchgekommen. Ich habe 14 Gelbe Karten bekommen, glaube aber, dass ich nie wirklich Rot-gefährdet gewesen bin. Ich denke auch, dass heute viel zu schnell die Gelbe Karte gezückt wird. Natürlich müssen Fouls, bei denen Verletzungsgefahr besteht, hart bestraft werden - da diskutiere ich gar nicht drüber. Aber man muss auch mal Fingerspitzengefühl zeigen. Von den 14 Karten hätte ich mir selbst nur sechs oder sieben gegeben.


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