Yelen: "Wir müssen bissig sein"

Schon mit 20 Jahren ein ganz Wichtiger bei Rostock: Zafer Yelen

Nürnberg - Am Samstag (18.08.07) in Rostock tritt der 1. FC Nürnberg nach seinem Auftaktspiel gegen den KSC (0:2) erneut zum Duell mit einem Bundesliga-Aufsteiger an. Ein Akteur ist überzeugt, dass die Cluberer dabei erneut leer ausgehen werden: Zafer Yelen. Der offensive Mittelfeldspieler der Hansa-Kogge rechnet sich mit seiner Mannschaft gute Chancen aus: "Wir müssen bissig sein und den Nürnbergern einen Schritt voraus, dann bleiben die drei Punkte in Rostock."

Eine mutige Einschätzung des 20-Jährigen, der in Rostock in den vergangenen zwei Jahren eine Blitzkarriere durchlaufen hat. Der feine Techniker kam zur Saison 2005/06 von Tennis Borussia aus Berlin nach Rostock, spielte dort zunächst in der zweiten Mannschaft, rückte im darauffolgenden Sommer ins Zweitliga-Team auf und hatte als Spielmacher sowie mit einigen wichtigen Toren einen großen Anteil am Aufstieg Hansas. Durch seine guten Leistungen schaffte Yelen sogar den Sprung in die türkische U21-Nationalmannschaft.

Vor dem 2. Spieltag baten wir Rostocks großes Talent zum Interview.


fcn.de:
Zafer Yelen, im ersten Saisonspiel nach der Bundesliga-Rückkehr gab's für Ihr Team gleich eine Packung. Ist Ihnen noch schwindlig vom rasanten Spiel der Bayern?

Zafer Yelen: Man hat deutlich den Unterschied zwischen erster und zweiten Liga gesehen. Daraus haben wir gelernt und schauen jetzt nach vorn. Das Bayern-Spiel ist abgehakt. Unsere volle Konzentration gilt jetzt der nächsten Partie gegen den 1. FC Nürnberg.

Glauben Sie, dass mit der gezeigten Leistung gegen einen schwächeren Gegner als die Bayern mehr drin gewesen wäre?

Yelen: Das ist schwierig zu sagen. Wir gehen jedes Spiel gleich an, egal ob der Gegner Bayern München oder Cottbus heißt, ob es unsere erste oder letzte Partie in der Saison ist. Wir versuchen, die Konzentration immer hoch zu halten. Auf jeden Fall kann die nächste Partie schon wieder zu unseren Gunsten ausgehen.

Rostock erspielte sich über die gesamten 90 Minuten keine einzige Torchance. Woran lag's?

Yelen: Die Bayern waren einfach zu stark. Sie standen wirklich sehr gut und haben uns keinen Raum gelassen. Außerdem hatten wir zuviel Respekt.

Sie spielen hinter den Spitzen,  also in der Offensive  -  wie Franck Ribery. Konnten Sie in der kurzen Zeit von ihm etwas lernen?

Yelen: Sicherlich. Ribery hat mit ein zwei Kleinigkeiten gezeigt, welche Weltkasse er hat. Die Art wie er bei seiner eher schmächtigen Statur den Ball abschirmt, das ist schon einmalig.

Von allen neun Bundesliga-Debütanten bei Hansa waren Sie am Samstag der jüngste. Wie kam es zum Kontakt mit Rostock, war es der richtige Schritt Berlin zu verlassen und wollten Sie schon als kleiner Junge Erstligafußballer werden?

Yelen: Aus Berlin wegzugehen, war das Beste, was ich machen konnte. Dass ich in Rostock nach einem Jahr gleich in die Zweitliga-Mannschaft aufgerückt bin, dort Stammspieler wurde und in der gleichen Saison sogar den Aufstieg in die Bundesliga geschafft habe, ist natürlich fantastisch. Da ist ein Kindheitstraum von in Erfüllung gegangen. Jetzt will ich meinen Beitrag dazu leisten, dass wir im Oberhaus auch gut abschneiden.

In Ihrem Steckbrief auf der Hansa-Website geben Sie an, dass Sie Ihren Verein auf Platz sechs in der Gesamtabrechnung tippen. Sind Sie von Natur aus optimistisch?

Yelen: Ja, ich bin optimistisch. Die Mannschaft hat aber auch das Zeug dazu, sich in der Bundesliga zu behaupten. Auch wenn wir das in München noch nicht zeigen konnten. Für den weiteren Saisonverlauf bin ich aber absolut zuversichtlich.

Am Samstag kommt der Club in die DKB-Arena. Glauben Sie, dass Hansa vor eigenem Publikum seine Nervosität ablegen kann?

Yelen: Bestimmt, wenn wir noch konzentrierter agieren. Nürnberg ist nach der Heimniederlage gegen Karlsruhe nicht weniger gefordert als wir und steht ebenfalls unter Druck. Wir wollen gewinnen und müssen unsere Leistung bringen. Mit den Fans im Rücken sollte uns das auch gelingen.

Was für eine Partie erwarten Sie?

Yelen: Ich glaube, die Partie wird vom Kampf her entschieden. Wir müssen bissig sein und den Nürnbergern einen Schritt voraus, dann bleiben die drei Punkte in Rostock.

Vielen Dank, Herr Yelen, für das Gespräch.

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