Pokal-Finale: Arbeitstreffen in Berlin

Erstes Treffen am Ziel aller Träume

Berlin/Nürnberg - Zwei Tage nach dem Halbfinal-Coup gegen Eintracht Frankfurt (4:0): Der 1. FC Nürnberg ist immer noch in aller Munde, hat seine Fans verzaubert, eine ganze Stadt und ihre Region verzückt. Alles schwärmt vom Club - doch im Hintergrund haben die Verantwortlichen des frischgebackenen DFB-Pokalfinalisten alle Hände voll zu tun. Am Donnerstag (19.04.07) weilte mit Vize-Präsident Ralf Woy, Organisationschef Matthias Huber, Marketing- und Fan-Shop-Leiter Michael Motzek sowie Pressesprecher Martin Haltermann eine vierköpfige Club-Delegation am Endspielort.

Außer den Vertretern des 1.FCN, die zugleich nach einem geeigneten Hotel für den Nürnberger Pokal-Tross in der Hauptstadt Ausschau hielten, hatte der DFB auch die Verantwortlichen des VfB Stuttgart, dem anderen Pokal-Finalisten, zu einem ersten Arbeitstreffen ins Berliner Olympiastadion geladen. Dabei ging es um die organisatorischen Details rund um das Endspiel am Samstag, 26. Mai, das um 20.00 Uhr angepfiffen wird.

Club im Finale mit weißen "Glückstrikots"

Drei Fragen wurden von den beteiligten Vereinen und dem Verband bereits geklärt: Offiziell lautet die Finalpaarung VfB Stuttgart gegen 1. FC Nürnberg - der Club wird also als "Gastmannschaft" im Berliner Olympiastadion auflaufen. Zweitens: Der Club darf seine weißen "Glückstrikots", mit denen er zum sechsten Mal in seiner Vereinsgeschichte in ein Pokal-Endspiel stürmte, auch im Finale überstreifen. Und drittens: Die Club-Fans bekommen die Ostkurve im Olympiastadion zugewiesen. Sicherlich ein Trumpf, denn in der Westkurve mit dem zugigen Marathontor verpufft die Stimmung wegen der schlechten Akustik.

So viel zu den ersten organisatorischen Details. Ungleich interessanter sind natürlich die sportlichen Vorzeichen vor dem Endspiel gegen die Schwaben, die letztmals 1997 im Finale standen und damals 2:0 gegen Cottbus siegten. Trainer Hans Meyer: "Der VfB steht elf Punkte besser als wir in der Tabelle und macht seine Sache in dieser Saison ausgesprochen gut." Angesprochen auf die beiden Niederlagen (0:3, 1:4), die sein Team den Stuttgartern in dieser Saison beigebracht hat, antwortete der Nürnberger Coach: "Wir haben sie zweimal vielleicht eher auf dem falschen Fuß erwischt. Aber die beiden Siege sollten uns auch das nötige Selbstvertrauen geben, zu wissen, dass wir diesen Gegner auch in Berlin schlagen können."

Nach 19 Jahren: Die Teilnahme am UEFA Cup winkt

Unabhängig vom Ausgang des Endspiels kommt der VfB dem 1.FCN als Finalgegner auf jeden Fall gelegen. Denn die Chancen nach 19 Jahren Abstinenz erstmals wieder die europäische Fußball-Bühne zu betreten, sind gewaltig gestiegen. Belegt der VfB am letzten Bundesliga-Spieltag wie momentan den dritten Rang, also einen Champions-League-Platz, wäre das Team von Hans Meyer auf jeden Fall in der nächsten Saison für den UEFA Cup qualifiziert. Sollte Stuttgart noch auf Rang vier oder gar fünf abrutschen, hätte der Club auch dann die Tickets für das internationale Geschäft sicher gebucht, wenn er als Sechster die Bundesliga-Ziellinie überqueren sollte.

Angesichts der ersten Finalteilnahme nach 25 Jahren und der Chance nach 45 Jahren den DFB-Pokal erstmals wieder in die Noris mitzunehmen, interessieren Martin Bader derlei Rechenspielchen wenig, stattdessen will der Nürnberger Sportdirektor auf direktestem Weg in den Europapokal. "Die Konstellation ist schön, aber im Hinblick auf Berlin zweitrangig, denn wir wollen den Pokal holen." Und auch Kapitän Raphael Schäfer, der ab der kommenden Spielzeit die Seiten wechselt und dann das VfB-Tor hüten wird, kennt kein Pardon für seinen zukünftigen Arbeitgeber: "Total egal, wer der Gegner ist - ich will mich mit dem Pokalsieg verabschieden.

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