"Der Bessere soll gewinnen"

Höflich im Interview, stark auf dem Platz: Bernd Schneider

Nürnberg - Unter Wein-Liebhabern sagt man: je älter der edle Tropfen, desto besser. Im Fußball trifft dies sicherlich auf Bernd Schneider zu. Der 33-jährige Mittelfeldakteur von Bayer Leverkusen spielt wieder einmal eine herausragende Saison - von Altersmüdigkeit keine Spur. fcn.de bat den Nationalspieler vor der Auswärtspartie des 1. FC Nürnberg in Leverkusen zum Interview.

Darin äußert sich der feine Techniker mit den genialen Einfällen unter anderem über den Kampf um die UEFA-Pokal-Plätze, die Leistungsschwankungen seiner Mannschaft und natürlich über das Duell gegen den Club am Samstag (21.04.07, 15.30 Uhr) in der BayArena. 


fcn.de: Herr Schneider, Sie haben am Sonntag eine Gelb-Sperre absitzen müssen und konnten deshalb bei der 1:2-Niederlage Ihrer Mannschaft in München nicht mitwirken. Wo haben Sie sich die Partie denn angeschaut?

Bernd Schneider: Ich habe zuhause auf arena das Spiel gesehen.

Leverkusen hat bei den Bayern zum fünften Mal hintereinander in einem Pflichtspiel verloren. Dennoch zeigte die Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit eine gute Leistung. Geht es für Bayer 04 wieder bergauf?

Schneider: Tatsache ist, dass wir unser Saisonziel - Platz fünf, Teilnahme am UEFA-Cup - aus eigener Kraft schaffen können.

Nach guten und mitreißenden Auftritten in der Bundesliga und im UEFA-Pokal gegen Lens musste Leverkusen einen herben Rückschlag hinnehmen. Bayer schied gegen CA Osasuna sang und klanglos aus und verlor zuhause gegen Bochum mit 1:4. Wie erklären Sie sich diese Leistungsschwankungen?

Schneider: Um nach oben zu kommen, muss man auch mal Täler durchschreiten. Unsere junge Mannschaft war noch nicht reif genug, um ins Halbfinale des UEFA-Cups einzuziehen.

Sie sind ein "alter Hase" im Bundesliga-Geschäft, aber so eine verrückte Saison wie die aktuelle, in der die Hälfte der Mannschaften vom Abstieg bedroht ist, haben Sie wohl auch noch nicht erlebt...

Schneider: In der Tat: Solch eine Konstellation habe ich in der Bundesliga auch noch nicht erlebt. Doch damit ist für Spannung gesorgt. Das ist schön für die Bundesliga und alle Fans.

Leverkusen kämpft mit Nürnberg um den begehrten fünften Platz. Hätten Sie vor der Saison erwartet, dass der Club einer der ärgsten Konkurrenten für Bayer werden könnte?

Schneider: Schon, weil Hans Meyer zu den besten Trainern der Bundesliga gehört.

Haben Sie vor einem Club-Spieler besonderen Respekt?

Schneider: Saenko oder Galasek sind schon gute Spieler. Entscheidend aber ist, dass das Team sehr geschlossen auftritt. Respekt habe ich im Übrigen vor jedem Bundesligaspieler.

Am Samstag kommt es zum direkten Duell der beiden Konkurrenten. Fällt in der BayArena unter Umständen schon die Vorentscheidung über die Vergabe des fünften Platzes?

Schneider: Ich gehe davon aus, dass der Kampf um Platz fünf erst am letzten Spieltag entschieden wird - unabhängig vom Spielausgang am Samstag.

Stefan Kießling darf am Samstag nach seiner Roten Karte wieder mitwirken. Hat der ehemalige Cluberer der Mannschaft ein paar Tipps gegeben, wie der 1.FCN zu schlagen ist?

Schneider: Unser Trainer wird uns schon gut auf Nürnberg einstellen. Sicherlich kann Stefan Kießling einige Tipps geben.

Was für eine Partie erwarten Sie am Samstag?

Schneider: Ich hoffe auf ein schönes, attraktives Spiel - am Ende soll der Bessere gewinnen.

Vielen Dank, Herr Schneider, für das Gespräch!

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