"Die viele Arbeit hat sich gelohnt"

Meldete sich mit einem Tor in Bielefeld zurück: Marco Engelhardt

Nürnberg - Für Marco Engelhardt war sein 62. Bundesliga-Spiel das bitterste: Am 13. Mai 2006 reichte es für den 25-Jährigen mit seinem vorherigen Verein, dem 1. FC Kaiserlautern, nur zu einem 2:2-Unentschieden beim VfL Wolfsburg. Zu wenig für die Pfälzer, die damit am letzten Spieltag abstiegen. Doch damit nicht genug: Engelhardt hatte sich in der Partie auch noch einen Kreuzbandriss zugezogen und musste danach insgesamt 294 Tage in der Bundesliga pausieren - bis zum vergangenen Samstag...


Marco, die 56. Minute in Bielefeld, deine Rückkehr in die Liga nach so langer Verletzung. Mal ehrlich: Was ist Dir da durch den Kopf gegangen?

Marco Engelhardt: Ehrlich?

Ja, bitte.

Engelhardt: Das ganze ging so schnell, da habe ich mir gar keine großen Gedanken machen können...

Aber wie war's denn dann beim Tor zum 2:2 kurz vor Schluss? Wir ahnen ja: Natürlich wäre es dir lieber gewesen, du hättest nicht getroffen, der Club aber einen Punkt geholt. Dennoch gibt es sicher Tage, an denen eine Rückfahrt schlimmer verläuft...

Engelhardt: Nein, in der Tat, das Tor ist nicht so wichtig, das ist nur eine persönliche Zugabe. Wenn du so lange weg bist, sagst du dir bei diesem ersten Spiel nach so langer Zeit: Die viele Arbeit der letzten Monate hat sich gelohnt, jetzt bist du wieder da. Aber natürlich hätte ich mich richtig wohl gefühlt, wenn das Tor am Ende auch einen Punkt bedeutet hätte.

Wie geht's jetzt weiter?

Engelhardt: Ich will jetzt erst mal wieder Fuß fassen, über Kurzeinsätze zu meiner Leistung finden. Da müssen die ganzen Automatismen wieder kommen, die dir nach so langer Verletzung einfach fehlen. Alles andere entwickelt sich schon.

Hast Du erhofft oder gar erwartet, zu einem Verein zu wechseln, der in der oberen Tabellenhälfte wandelt? Angesichts der verrückten Konstellation im Abstiegsrennen sind die vielen Punkte ja eh ein Segen...

Engelhardt: Nein, dass wir bislang so gut und erfolgreich gespielt haben, war sicher von niemandem zu erwarten. Die Jungs haben es bislang geschafft, so wenig Fehler wie möglich zu machen. Jetzt haben wir bei unseren beiden Niederlagen in Mainz und in Bielefeld gesehen, was passiert, wenn sich zu viele Fehler einschleichen. Da sind wir gefordert, uns noch mehr zu konzentrieren. Aber auch, uns nicht verrückt zu machen, sondern weiter an uns zu glauben!

Am Freitagabend kommt Eintracht Frankfurt, immer ein ganz heißes Spiel für den Club, zudem noch ein erstes Abtasten für das Pokal-Halbfinale...

Engelhardt: Das sind zwei ganz andere Spiele. Im Pokal geht es nur ums Weiterkommen, da entscheidet ein Spiel. In der Liga will Frankfurt drin bleiben, wir wollen uns mit einem Sieg auf dem fünften Platz halten - eine ähnliche Konstellation, aber überhaupt nicht vergleichbar. Mit dem Pokal beschäftigen wir uns Mitte April wieder.

Und was geht gegen die Eintracht?

Engelhardt: Wir haben in unseren Heimspielen immer gute Leistungen gezeigt, das wollen wir auch am Freitag tun. Wir haben über 40.000 Fans im Rücken, die uns helfen - wir alle freuen uns auf diesen Abend!

Dem können wir uns nur anschließen. Vielen Dank, Marco!

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