"Noch entschlossener zu Werke gehen"

Möchte mit dem HSV den ersten Heimsieg einfahren: David Jarolim

Nürnberg - Für den 1. FC Nürnberg bestritt Hamburgs Tscheche David Jarolim zwischen 2001 und 2003 exakt 60 Bundesligaspiele (3 Tore). Am Samstag (09.12.06) gibt's für den 27-Jährigen in der AOL Arena ein Wiedersehen mit früheren Kollegen, wie z.B. Raphael Schäfer, Andy Wolf und Marek Nikl.

Im Interview mit fcn.de spricht Jarolim, der auch für die Bayern spielte, über die Situation beim HSV. "Wir haben zuletzt häufig überlegen gespielt, am Ende aber doch nicht gewinnen können. Das muss sich jetzt ändern, wir werden noch entschlossener zu Werke gehen."

fcn.de: David Jarolim, sang- und klanglos aus Champions League und DFB-Pokal ausgeschieden, nach einer formidablen Saison mit Platz drei am Ende nun im Abstiegskampf in der Bundesliga. Was läuft schief bei den Rothosen?

David Jarolim: Das würde sicher zu viel Platz einnehmen, das alles zu erklären. Ich will mich jetzt auch nicht mehr an den zurückliegenden Wochen aufhalten, es wurde genug geredet. Wir wissen alle, was die Stunde geschlagen hat und müssen dafür sorgen, schnell aus der Abstiegszone heraus zu kommen. Jeder Einzelne hat die Pflicht, sich für den HSV zu zerreißen.

Seit Wochen hofft der HSV auf den Befreiungsschlag. Warum sollte dieser ausgerechnet gegen den Club gelingen?

David Jarolim: Wir spielen im eigenen Stadion und wollen für uns, die Fans und den ganzen Verein endlich den ersten Heimsieg der Saison einfahren. Wir haben zuletzt häufig überlegen gespielt, am Ende aber doch nicht gewinnen können. Das muss sich jetzt ändern, wir werden noch entschlossener zu Werke gehen.

Sind Sie froh, dass sich derzeit vieles auf die Personalie Thomas Doll konzentriert und weniger über die Leistungen der Spieler auf dem Platz geredet wird? Wird man damit etwas aus der Schussbahn genommen?

David Jarolim: Glauben Sie mir: es ist eine Katastrophe, dass der Trainer dermaßen in der Kritik steht. Das bedeutet nämlich, dass die Ergebnisse nicht stimmen. Und für die Ergebnisse sind in erster Linie wir Spieler verantwortlich.

Ihre Mannschaft ist von unglaublichem Verletzungspech verfolgt. Ständig fallen mehrere Spieler aus. Haben Sie so eine "Seuche" schon einmal erlebt?

David Jarolim: In meiner ganzen Karriere noch nicht, es ist wirklich unfassbar. Aber wir sollten uns nicht dahinter verstecken. Wir hätten trotzdem in jedem Spiel punkten können.

Rafael van der Vaart fehlt in der Partie gegen Nürnberg wegen eines groben Foulspiels am letzten Spieltag. Werden Sie sich für die Rolle hinter den Spitzen aufdrängen?

David Jarolim: Das wird der Trainer entscheiden. Ich denke aber, dass ich weiter auf meiner gewohnten Position im Halbfeld agieren werde. Wir haben auch andere Leute, die hinter den Spitzen spielen können.

Man hört oft von Spielern, die gegen ihren Ex-Klub antreten, dass sie nach dem Ende ihres eigenen Spiels zuerst erfahren wollen, wie der ehemalige Verein gespielt hat. Ist das bei Ihnen genauso?

David Jarolim: In den meisten Fällen ist das sicher eine Floskel. Es ist nicht so, dass ich nach dem Abpfiff sofort in die Kabine sprinte und gucke wie Bayern und Nürnberg gespielt haben. Aber natürlich verfolge ich das Geschehen bei meinen Ex-Vereinen mit großem Interesse.

Was sagen Sie denn zum bisherigen Saisonverlauf des 1. FC Nürnberg?

David Jarolim: Ich sollte mir nicht so viele Gedanken über andere Vereine machen. Aber aus der Ferne scheint es beim Club ja ganz ordentlich zu laufen, der gute Saisonstart hat sich auch bis nach Hamburg herum gesprochen...

Haben Sie noch Kontakt zur früheren Kollegen?

David Jarolim: Nicht mehr so viel. Ab und an telefoniere ich noch mit Jacek Krzynowek, der ja jetzt beim VfL Wolfsburg spielt.

Wir bedanken uns, David, und wünschen ein tolles Spiel!

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