Club trauert um seinen Meistertrainer

Nürnberg - Der 1. FC Nürnberg trauert um seinen Meistertrainer Max Merkel. Der Wiener ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Alter von 87 Jahren verstorben. Max Merkel wäre am 7. Dezember 88 Jahre geworden.

"Der Club hat unter Max Merkel seine bislang letzte deutsche Meisterschaft gewonnen. Max Merkel war ein erfolgreicher, großer Fußballtrainer. Der 1.FCN und der Fußball in Deutschland haben ihm unendlich viel zu verdanken. Wir in Nürnberg erinnern uns gerne an ihn. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen", sagte Michael A. Roth, Präsident des 1. FC Nürnberg.

Gegen Schalke mit Trauerflor

Max Merkel trainierte den 1.FCN vom 1. Januar 1967 bis zum 24. März 1969. In der Saison 1967/68 wurde der Club unter Merkel Deutscher Meister. Höhepunkt seiner Trainertätigkeit in Nürnberg war das 7:3 über den FC Bayern München am 2. Dezember 1967.

Der 1. FC Nürnberg wird am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 mit Trauerflor spielen. Zu Beginn der Begegnung wird das Publikum Merkel mit einer Trauerminute gedenken.

Stationen einer großen Karriere

Als Fußballer aktiv war Merkel zunächst bei Rapid Wien, also jenem Verein, bei dem 1954 seine Laufbahn als Spieler auch endete. Zwischenzeitlich wechselte er zum Wiener SC und Markersdorf. Sein einziges Länderspiel für den Deutschen Fußball-Bund bestritt Merkel 1939. 13 Jahre später kam er dann auch noch zu einem Einsatz in der österreichischen Auswahl.

Seine erfolgreiche Karriere als Trainer startete Merkel bei der niederländischen Nationalmannschaft (1954 - 1956). Dann die Rückkehr zu seiner alten Liebe Rapid Wien, wo er gleich im ersten Jahr Meister wurde (1957). Über die Stationen Den Haag und Borussia Dortmund führte ihn sein Weg nach München. Mit dem TSV 1860 wurde er deutscher Pokalsieger 1964, erreichte ein Jahr später das Europapokalfinale und feierte 1966 mit den Löwen den Gewinn der Meisterschale.

Seit 1978 BILD-Kolumnist

Zwei Jahre später der große Triumph mit den Cluberern, ehe er dann auch noch in Spanien mit Atletico Madrid zwei riesen Erfolge (Pokalsieger 1972, Meister 1973) feierte.

Seit 1978 arbeitete Merkel als Kolumnist der BILD, machte sich mit seinen Bundesliga-Checks bei Millionen von Lesern einen Namen. Dabei wollte er mit seinen ironischen, teils spöttischen Reportagen ganz bewusst anecken. So attestierte ihm die Süddeutsche Zeitung die "Beliebtheit eines Großwildjägers im Tierschutzgebiet". Ein dickes Kompliment für einen wie Max Merkel, mit dessen Tod der Fußball hierzulande eine seiner schillerndsten Figuren verloren hat.

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