Punktejagd in der Kälte von Petersburg

Nürnberg - Der UEFA Cup soll nicht nur Abwechslung zum harten Bundesliga-Abstiegskampf sein. Am Donnerstag (29.11.07, 17.00 Uhr live im D:SF) tritt der Club beim frischgebackenen Russischen Meister Zenit St. Petersburg zu seinem zweiten Gruppenspiel an. Um sich für das nächste Highlight auf internationaler Bühne einzugewöhnen, reisten die Nürnberger bereits am Dienstagabend in die Vier-Millionen-Metropole, wo sie sich im Duell mit der Elf von Trainer Dick Advocaat ein Erfolgserlebnis erhoffen. Beim Kampf um ein Zwischenrunden-Ticket will die Meyer-Elf in der Gruppe A nicht vorzeitig ins Hintertreffen geraten. Das Wintermärchen UEFA Cup soll für den 1.FCN noch lange dauern; darin sind sich alle Cluberer einig.

"Es ist eine schöne Herausforderung, dass wir jetzt gegen den Russischen Meister spielen. Ich gratuliere Dick Advocaat und dem Verein zur Meisterschaft", erklärte Coach Hans Meyer auf der Pressekonferenz und fügte vor einem Dutzend deutscher und rund 50 russischen Journalisten mit einem Augenzwinkern hinzu: "Wir freuen uns mit euch, dass ihr es den Moskauern mal so richtig gezeigt habt."

Keine Gastgeschenke

Gastgeschenke aus Deutschland sind für die Kälteschlacht im Petrowski-Stadion (21.570 Zuschauer) trotzdem nicht zu erwarten, auch wenn die Nürnberger die Partie in St. Petersburg nach Möglichkeit ein bisschen genießen wollen. "Ich freue mich sehr darauf, einige Mitspieler aus der Nationalelf zu treffen. Es wird bestimmt auch ein interessanter Vergleich zwischen der russischen und deutschen Liga werden", erklärte Nürnbergs russischer Profi Ivan Saenko, der aber gleich betonte: "Wir haben hier eine sehr schöne Stadt kennengelernt, aber wir sind sicher nicht nur als Touristen hier!"

Mit einer 20 Spieler starken Delegation ist der Bundesligist angereist. Das Dortmund-Aufgebot komplettieren Youngster Chhunly Pagenburg und der australische U23-Nationalspieler Dario Vidosic. Der Einsatz des verletzten Abwehrspielers Andreas Wolf bleibt weiterhin sehr fraglich. Meyer: "Es gibt noch zwei Trainingseinheiten am Mittwochabend und Donnerstagvormittag. Wir werden sehen, wie es sich ergibt."

Saenko sieht "kaum Schwächen"

Noch stehen die Franken in der Gruppenphase mit leeren Händen da. Am zweiten Gruppenspieltag hatte der zum Auftakt spielfreie Pokalsieger vor eigenem Publikum unglücklich mit 0:2 gegen den FC Everton verloren. Es wird jedoch bestimmt nicht einfach, Punkte aus Petersburg zu entführen. Titelträger in der russischen Liga wird man nicht im Vorbeigehen. "Zenit ist Meister, die haben sicher kaum Schwächen", sagte Saenko, der bei der Fragestunde der Medienvertreter auch darauf angesprochen wurde, ob er sich nach so vielen Jahren in Deutschland denn noch als Russe fühle. Seine Antwort fiel knapp aus: "Ich bin Russe, und ich bleibe Russe."

Die Blauweißblauen haben nicht nur im eigenen Land, sondern auch international auf sich aufmerksam gemacht: Nach dem letztjährigen Ausscheiden im Viertelfinale gegen den späteren UEFA-Cup-Sieger FC Sevilla rangiert Zenit zurzeit mit vier Punkten auf Gruppenplatz zwei. Das Advocaat-Team war daheim mit einem 1:1 gegen Alkmaar und einem 3:2 beim griechischen Vertreter Larissa FC in die Zwischenrunde gestartet. 

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