5:1 - der erste Heimsieg!

Bejubelt seinen ersten Bundesliga-Treffer für den Club: Charisteas

Nürnberg -  Was für ein Befreiungsschlag! Am Samstag (20.10.07) gewann der Club gegen Eintracht Frankfurt mit 5:1 (1:1). Vor 45.050 Zuschauern im easyCredit-Stadion hatte in der zwölften Minute Naohiro Takahara zunächst die Gäste in Front geschossen, ehe Angelos Charisteas der 1:1-Ausgleich glückte (20.). Nach der Pause markierten dann Marek Mintal (50., 64.), Zvjezdan Misimovic (54., Foulelfmeter) und Joshua Kennedy (82.) die Treffer zum 5:1-Endstand.

Es waren die ersten Bundesliga-Treffer für Charisteas und Kennedy im Club-Dress und zugleich die ersten Nürnberger Stürmertore in dieser Saison. Das war zuletzt Angreifer Chhunly Pagenburg am 14. April dieses Jahres beim 1:0 gegen Aachen, dem letzten Nürnberger Heimsieg, gelungen. Der erste "Dreier" vor heimischem Publikum in dieser Bundesliga-Spielzeit beendete eine Durststrecke von insgesamt sieben Partien ohne Sieg. Mit dem zweiten Erfolgserlebnis nach dem 2:1 in Rostock verließ die Mannschaft von Trainer Hans Meyer auch die Abstiegsränge und rangiert mit jetzt neun Punkten auf Platz 15. "Angstgegner" Eintracht Frankfurt kassierte dagegen nach über 20 Jahren seine erste Bundesliga-Niederlage in Nürnberg und rutschte auf Rang acht ab.

Erster Frankfurter Angriff führt zum 0:1

Beide Trainer stellten ihre Startelf im Vergleich zum 9. Spieltag auf zwei Positionen um. Beim Club fielen Andreas Wolf und Ivan Saenko verletzt aus, dafür gehörten Jan Kristiansen und Charisteas zur Anfangsformation. Bei der Eintracht spielten Junichi Inamoto und Takahara anstelle von Christoph Preuß und Michael Thurk von Beginn an.

Die Cluberer bemühten sich in den Anfangsminuten, Druck aufzubauen, die Frankfurter zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück und ließen die Hausherren erst einmal gewähren. In der zwölften Minute trugen die Hessen dann ihren ersten Konter vor. Ioannis Amanatidis hatte von der rechten Seite flach in den Strafraum gepasst, Takahara kam im Fünfmeterraum an den Ball und schoss zum 1:0 für die Hessen ein. Zu allem Unglück hatte sich auch noch Matthew Spiranovic im Zweikampf mit Takahara verletzt und musste kurz darauf ausgewechselt werden. Für ihn kam Glauber ins Spiel (16.). Kurz zuvor die erste Chance für den 1.FCN: Mintal hatte nach einem Anspiel von Peer Kluge aus zehn Metern Torentfernung geschossen, allerdings genau in die Arme von Eintracht-Keeper Markus Pröll (15.).

Charisteas staubt gekonnt ab

In der 20. Minute foulte Inamoto Charisteas 30 Meter vor dem Tor. Kristiansen führte den fälligen Freistoß aus und hämmerte das Leder mit einem strammen Linksschuss (!) an den rechten Pfosten. Den Abpraller schob Charisteas, der goldrichtig gestanden hatte, links unten ins Eck zum 1:1-Ausgleich ein. Aufregung dann in der 28. Minute: Frankfurt trug einen schnellen Konter vor, den Takahara mit einem Torerfolg abschloss. Doch der Japaner stand beim Anspiel im Abseits - der Treffer zählte nicht. Auf der anderen Seite setzte sich Misimovic gut durch und zog aus 20 Metern halblinker Position mit links ab. Frankfurts Torwart Pröll lenkte den Ball gerade noch an die Latte.

In der 36. Minute sorgte erneut ein Freistoß für Gefahr vorm Gäste-Tor. Diesmal setzte Misimovic den Ball knapp links neben das Gehäuse. Vier Minuten später bekam der Club hinten den Ball nicht weg, so dass Michael Fink plötzlich aus zentraler Position frei zum Abschluss kam. Sein Versuch war jedoch zu unplatziert, um Jaromir Blazek zu gefährden. So blieb es nach abwechslungsreichen und flotten 45 Minuten beim 1:1.

Furiose zweite Halbzeit - Mintal, Misimovic & Kennedy setzen die Ausrufezeichen

Mit enorm viel Schwung kam Hans Meyers Truppe aus der Kabine. In der 47. Minute verwertete Mintal eine Misimovic-Flanke von der rechten Seite volley, setzte die Kugel aber rechts neben das Tor. Drei Minuten später flankte Misimovic erneut von der rechten Seite, Charisteas nahm den Ball im Strafraum gekonnt mit der Brust an, bekam ihn dann aber an die Hand - Schiedsrichter Michael Weiner sah es nicht. Im Zweikampf mit Marco Russ behielt Charisteas anschließend die Übersicht und legte für Mintal ab, der zum 2:1 einschob. Wenig später tauchte Charisteas nach einem langen Pass alleine vor Pröll auf, schob das Leder dem Frankfurter Torhüter durch die Beine und wurde von ihm gefoult - Elfmeter! Misimovic behielt vom Punkt die Nerven, schickte Eintrachts Schlussmann in die falsche Ecke und traf rechts unten zum 3:1 (54.).

Und der Club machte weiter Druck. In der 58. Minute hatten die Frankfurter Glück, dass Weiner den kurz zuvor für Charisteas eingewechselten Kennedy im Abseits gesehen haben wollte und so Kristiansens Tor die Anerkennung verweigerte. Danach tauchte Kennedy zweimal kurz hintereinander alleine vor Pröll auf - das erste Mal verstolperte der Australier (61.), das zweite Mal schoss er übers Tor (62.). Auch die Frankfurter hatten noch eine große Chance: Nach einer Flanke von Amanatidis bugsierte zunächst Sotirios Kyrgiakos den Ball an Blazek vorbei, Kennedy rettete auf der Linie. Den Abpraller schoss Takahara genau in Blazeks Arme (62.). In der 65. Minute trat Misimovic eine Ecke von der rechten Seite, Kyrgiakos wehrte genau vor Mintals Füße ab, so dass der Slowake die Kugel aus zentraler Position zum 4:1 ins Netz dreschen konnte - zweiter Treffer und Saisontor Nummer vier für Mintal, der damit die Club-interne Torschützenliste anführt.

In der 82. Minute dann der Schlusspunkt unter die Nürnberger Fußball-Show in Halbzeit zwei. Misimovic - Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel seiner Mannschaft - passte diagonal auf die linke Seite. Kristiansen brachte den Ball von der Grundlinie direkt zurück in den Fünfmeterraum, wo Kennedy im Fallen die Kugel elegant mit der Hacke an Pröll vorbei schob. 5:1 - der Endstand! Und hoffentlich zugleich das Signal für eine kleine Serie, die in einer Woche beim VfL Wolfsburg (Sa., 27.10.07) gestartet werden kann.


Das Spiel im Stenogramm:

1. FC Nürnberg: Blazek - Spiranovic (16. Glauber), Beauchamp, Galasek, Reinhardt (81. Schmidt) - Kluge, Mnari - Misimovic, Mintal, Kristiansen - Charisteas (55. Kennedy)

Eintracht Frankfurt: Pröll - Ochs, Russ, Kyrgiakos, Spycher - Fink, Inamoto - Streit, Meier, Takahara - Amanatidis

Tore: 0:1 Takahara (12.), 1:1 Charisteas (20.), 2:1 Mintal (50.), 3:1 Misimovic (54., Foulelfmeter), 4:1 Mintal (64.), 5:1 Kennedy (82.)

Zuschauer: 45.050

Schiedsrichter: Weiner

Gelbe Karten: -/Inamoto, Pröll

Gelb-Rote Karten: -/-

Rote Karten: -/-

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