Sieg gegen Hertha BSC

 

 "Feiern frei" lautete das Motto beim Club nach dem 2:1-Sieg über Hertha BSC Berlin. Hinter der Nordtribüne gab es nämlich auf der Saisonabschlussfeier einige Gründe die Korken knallen zu lassen. Denn der Club stellte mit diesem Sieg einen neuen Vereinsrekord auf: sieben Heimerfolge am Stück gab es in der Bundesligageschichte der Franken noch nie.

Außerdem beendete man diese so verkorkst begonnene Saison auf einem starken achten Tabellenplatz - der späte eigene Treffer durch Saenko und der Last-Minute-Treffer der Schalker zum 3:2 gegen Stuttgart ließen den FCN noch an den Schwaben vorbei ziehen.

Das Remis zur Pause entsprach dem Spielverlauf im ersten Durchgang. Beide
Mannschaften lieferten sich eine ausgeglichene Partie und hatten ihre
Möglichkeiten. Die erste Gelegenheit bot sich Stefan Kießling, der nach einer
Flanke von Javier Pinola aber knapp am Berliner Tor vorbei köpfte (3.). Im
Anschluss waren zwei Mal die Gäste an der Reihe.

Zunächst verfehlte ein Gilberto-Schuss sein Ziel (10.), einen Schuss von Ellery
Cairo lenkte Raphael Schäfer übers Tor (14.). Nach 20 Minuten Glück für den
Nürnberger Schlussmann, eine Freistoßflanke verlängerte Kevin-Prince Boateng per Kopf, doch der Ball strich am langen Pfosten vorbei. Fast im Gegenzug ein schöner Spielzug der Hausherren, nach Pass von Ivan Saenko flankte Kießling das Leder nach innen, erst traf Robert Vittek nur den Pfosten, den Abpraller beförderte Jan Polak per Fallrückzieher neben den Pfosten.

Die nächste Situation brachte aber das 1:0 für den Club. Ein langer Ball von
Dominik Reinhardt wurde von Hertha-Innenverteidiger Josip Simunic unfreiwillig verlängert, denn der Ball kam genau in den Lauf von Vittek und der Slowake fackelte vor Hertha-Torhüter Christian Fiedler nicht lange und erzielte seinen 16. Saisontreffer (30.).

Zwei Minuten darauf hätte eigentlich das 2:0 fallen müssen. Zunächst zog Polak aus 16 Metern ab, Fiedler konnte zwar noch parieren, Saenko stand zum "abstauben" bereit, schoss den Ball aber übers Tor.

In der 38. Minute stand wieder Simunic im Mittelpunkt, nach seinem rüden
Einsteigen gegen Kießling sah er von Schiedsrichter Lutz Wagner die Gelb-Rote Karte.

Allerdings konnte der Club erstmal kein Kapital aus der Überlegenheit schlagen, ganz im Gegenteil. In der 41. Minute schenkte keiner Pal Dardai am Strafraum-Eck Aufmerksamkeit und der Mittelfeldspieler schoss ins lange Eck zum Ausgleich ein. Die letzte Gelegenheit hatte Club-Kapitän Mario Cantaluppi, doch er zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern knapp drüber (44.).

In der zweiten Hälfte hatte zunächst Saenko die erste Möglichkeit, doch sein
Versuch scheiterte am Außennetz (47.). Zwei Minuten später bügelte Schäfer
gegen Okoronkwo einen schlampigen Klärungsversuch von Cantaluppi wieder aus und rettete das Unentschieden in der 59. Minute gegen Boateng.

Nach 63 Minuten stellte Lutz Wagner ausgeglichene numerische Verhältnisse her – und das völlig zurecht. Bei einem Einwurf behinderte Sofian Chahed Jan Polak, der tschechische Nationalspieler ließ sich zu einer unnötigen Reaktion
provozieren und warf Chahed den Ball an den Rücken. Logische Konsequenz von Wagner, gelbe Karte für Beide, nachdem Polak schon in der ersten Hälfte "gelb" gesehen hatte, musste er frühzeitig vom Platz.

In der Folgezeit plätscherte die Partie vor sich hin, beide Mannschaften konnten mit diesem Remis letztlich gut leben. Jan Kristiansen (68.) und Javier Pinola (78.) hätten die Gastgeber noch in Führung bringen können, doch Fiedler war auf seinem Posten.

Dennoch fuhren die Nürnberger einen Sieg zum Abschluss ein, und dieses 2:1
entstand aus einer Co-Produktion der beiden "Sieg-Garanten" der Rückrunde.
Robert Vittek passte am Strafraum quer  auf seinen Sturmpartner Ivan Saenko und der Russe fackelte nicht lange. Allerdings hatte wohl auch Fiedler mit diesem trockenen Außenrist-Schuss ins lange Eck nicht gerechnet.

Nach Spielschluss gab es für Trainer und Mannschaft die verdienten Ovationen in der Nordkurve und Stefan Kießling wurde von den Fans mit einem überwältigenden Abschied gefeiert. Dabei ging auch die eine oder andere Träne auf die Reise...



1. FC Nürnberg: Schäfer - Reinhardt (62. Wolf), Cantaluppi, Glauber 62. Nikl), Pinola (84. L. Müller) - Polak, Mnari, Kristiansen - Vittek, Kießling, Saenko.

Hertha BSC Berlin: Fiedler - Chahed, Friedrich, Simunic, Fahti - Cairo (80.
Schröder), Kovac, Dardai, Gilberto - Boateng (70. Dejagah) (88. Madlung),
Okoronkwo.

Tore: 1:0 Vittek (30.), 1:1 Dardai (41.), 2:1 Saenko (86.).

Schiedsrichter: Lutz Wagner

Zuschauer: 45.817

Gelbe Karten: Cantaluppi (76.) - Chahed (63.), Kovac (78.), Fahti (85.).

Gelb-Rote Karten: Simunic (38., wegen wiederholten Foulspiels) - Polak (63. wegen Unsportlichkeit).

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