Profis Montag, 16.11.2015

"Wir wollen etwas mitnehmen"

Foto: Sportfoto Zink

Derzeit ist Alessandro Schöpf mit Österreichs U21 unterwegs. Am Dienstag trifft der Club-Profi in Fürth auf Deutschland. fcn.de sprach vorab mit dem Mittelfeldspieler.

fcn.de: Du bist momentan nicht hier beim Club, sondern mit der österreichischen U21 unterwegs. Am Dienstag bist du aber ganz in der Nähe im Einsatz.

Alessandro Schöpf: Ja, wir spielen in Fürth gegen die deutsche U21. Das wird natürlich ein super Spiel für uns.

fcn.de: Es geht um die Qualifikation zur EM 2017. Wie stehen die Chancen?

Alessandro Schöpf: Wir sind gut in die Qualifikation gestartet und rechnen uns schon Chancen aus, dabei zu sein. Am Dienstag ist Deutschland sicher Favorit. Aber wir kommen hier nicht her und sagen: 'Cool, wir spielen gegen die Jungstars aus der Bundesliga.' Nein, wir wollen etwas mitnehmen, ganz klar.

fcn.de: Du hast für den Club in Berlin ein schönes Tor erzielt und zählst zu den torgefährlichsten Mittelfeldspielern der 2. Liga. Auch bei der U21 triffst du regelmäßig. Woran liegt's?

Alessandro Schöpf: Wirklich erklären kann ich das gar nicht. Mein Ziel ist natürlich immer, Tore zu schießen und vorzubereiten. Das hat zuletzt ganz gut funktioniert. Aber da gibt es kein Geheimnis. Im Fußball gibt es so Phasen, in denen es einfach läuft. Dann fällt dir eben auch der Ball mal vor die Füße. Zudem haben wir beim Club und in der U21 gute Mannschaften und Trainer.

fcn.de: Bei der U21 ist Werner Gregoritsch dein Coach. Sein Sohn Michael, der beim HSV spielt, ist ebenfalls in der U21 dabei.

Alessandro Schöpf: Das ist auf diesem Niveau sicherlich eine ungewöhnliche Konstellation, aber für uns Spieler überhaupt kein Problem. Für die beiden ist es vielleicht schon ein bisschen komisch, könnte ich mir vorstellen.

fcn.de: Wenn es gut läuft, bist du bei der U21-EM dabei. Wenn's noch ein bisschen besser läuft, vielleicht sogar nächstes Jahr bei der EM der A-Nationalmannschaft in Frankreich?

Alessandro Schöpf: Es ist toll, dass sich das A-Team qualifiziert hat. Und natürlich schielt man da ein bisschen hin als U21-Spieler. Aber für mich zählt, was ich beim Club und in der U21 bringe. Darauf konzentriere ich mich. Alles andere kann ich ohnehin nicht beeinflussen.

fcn.de: Die A-Nationalmannschaft hat sich ziemlich souverän für die EM qualifiziert. Der österreichische Fußball hat zuletzt eine gute Entwicklung genommen. Wo liegen die Gründe?

Alessandro Schöpf: Es hat sich sicher einiges getan in den letzten Jahren. Ich denke, die Qualität der Ausbildung hat sich positiv entwickelt. Zudem ist es auch hilfreich, dass immer mehr Spieler im Ausland spielen. Gerade hier in Deutschland haben sich in der Bundesliga viele Spieler etabliert, auch in der zweiten Liga gibt es einige junge österreichische Spieler. Es kommt also auch in Zukunft etwas nach. Auch in der Breite ist man inzwischen richtig gut besetzt. Ein Michael Gregoritsch oder ein Florian Grillitsch, die in Hamburg und Bremen in der Bundesliga auflaufen, können deshalb auch noch bei uns in der U21 spielen. Das zeigt, dass Qualität vorhanden ist.

fcn.de: Teamchef Marcel Koller kann es sich so auch leisten, auf Guido Burgstaller zu verzichten, der ja beim Club in dieser Saison richtig gute Leistungen zeigt.

Alessandro Schöpf: Guido war dieses Mal auf Abruf. Er würde sich natürlich wahnsinnig freuen, wenn er wieder berufen werden würde. Zu seiner Zeit bei Rapid war er ja schon mal dabei. Und wenn man seine momentanen Leistungen sieht, dann darf er sich schon auch zu Recht Hoffnungen machen, glaube ich.


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