Wenn Zahlen lügen

Die Aussagekraft der Club-Statistiken wurden durch die eiskalte Effizienz und Cleverness von Hannover 96 auf beeindruckende Weise ad absurdum geführt.

In allen erhobenen Daten schnitten die Rot-Schwarzen nach 94 kampfbetonten Minuten deutlich besser ab als ihr Gegner aus Niedersachen: 16:5 Torschüsse, 58:42 Ballbesitz in %, 64:36 gewonne Zweikämpfe in %, 8:6 Ecken – unter der Rubrik Tore stand für Nürnberg aber am Ende schwarz auf weiß eine 1 und für Hannover eine 2.

„An Abgezockheit und Effektivität war das nicht zu überbieten“, resümierte Club-Trainer Dieter Hecking einen Tag nach der bitteren Niederlage gegen den Europa League-Teilnehmer aus Niedersachsen. Man müsse aber auch „anerkennen, dass Hannover sich genau das im vergangenen Jahr erarbeitet hat und wir von der 16. bis zur 44. Minute eine Schwächephase hatten.“ Auch Alexander Esswein, der erstmals von Beginn an spielte, drückte in Worten aus, was allen auf der Seele brannte: „Das war brutal, eine unnötige Niederlage.“

„Zwei Chancen zugelassen, zweimal hat’s gekesselt“

„Wir haben zwei nennenswerte Chancen zugelassen und zweimal hat’s gekesselt“, blies auch Timm Klose, der sich zusammen mit Tomas Pekhart mit fünf Torschüssen die meisten Chancen der Partie erarbeitet hatte, ins gleiche Horn. Tomas Pekhart erzielte mit dem Anschlusstreffer in der 56. Minute nach Pass von Timothy Chandler zudem bereits seinen dritten Pflichtspieltreffer für den 1. FCN. Den Spitzenwert bei den Vorlagen (sieben) erzielte Markus Feulner.

Raphael Schäfer, der nur mit starken Schmerzmitteln spielen konnte, wagte am Sonntag, 14.08.11, hinsichtlich seines Gesundheitszustandes noch keine endgültige Prognose: „Die Unterschenkel-Probleme haben sich nicht verbessert, wir müssen abwarten. Sollte ich ab Donnerstag nicht mit der Mannschaft trainieren können, werde ich in Dortmund nicht spielen.“ „Rapha“ wird am Montag, 15.08.11, am Sportpark Valznerweiher behandelt.

Didavi vor Meniskus-OP

Immerhin gab es von Javier Pinola Entwarnung. Die letzten zehn Spielminuten absolvierte das Team am Samstag ohne seinen Linksverteidiger in Unterzahl. „Pino“ hatte mit Muskelkrämpfen zu kämpfen, konnte aber am regenerativen Training am Sonntag bereits wieder teilnehmen.

Anders sieht es hingegen bei Mittelfeldspieler Daniel Didavi aus. Die Leihgabe des VfB Stuttgart hat einen Menikusriss erlitten und fällt ca. acht Wochen aus. Das ergab eine im Klinikum Süd erfolgte Magnetresonanztomographie von Teamarzt Dr. Matthias Brem. „Dida“ wird im Laufe der Woche operiert.