Nachwuchs Dienstag, 23.03.2021

Unterwegs in Sachen Pflichtspiel

Auch das NLZ ist während der Länderspielunterbrechung unterwegs. Nachdem sich Marek Mintal und Tomas Galasek mit ihren Heimatländern bereits erfolgreich für die EM im Sommer qualifiziert haben, arbeiten sie jetzt am Ticket für die WM 2022.

Verrückte Welt. Am Valznerweiher bleibt den Trainern der Nachwuchsteams seit Monaten nur die Chance zum Training, an Pflichtspiele ist seit langem nicht mehr zu denken. Jetzt gibt’s zumindest für Marek Mintal, Trainer der U21 des FCN, und Tomas Galasek, Co-Trainer der Club-U17, die Chance auf Pflichtspiele – dafür haben sie mit ihren Nationalteams kaum Chancen zu trainieren...

Drei Spiele in zehn Tagen stehen im Rahmen der WM-Qualifikation im FIFA-Kalender. Für Tschechien und Co-Trainer Galasek bedeutet das Duelle gegen Estland (in Polen), Belgien (in Prag) und Wales. Also viel reisen, viel testen, wenig trainieren.

Galasek: „Drei Spiele in so kurzer Zeit sind schon eine neue Erfahrung.“ Vor allem, weil es drei Pflichtspiele sind. Großartig vorbereiten wird man sich da nicht können. Galasek: „Im Grunde müssen wir auf das setzen, was wir im vergangenen Jahr erarbeitet haben. Die Systeme, die Standards, die gewohnten Abläufe.“

Nebenbei müssen alle noch penibel darauf achten, die Pandemie-Bestimmungen einzuhalten, Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen und sich möglichst nicht mit dem Corona-Virus zu infizieren. Und wenn es dann zurück nach Hause geht, droht noch eine Quarantäne. Galasek: „Klar, letztlich entwickeln sich die meisten Länder doch gerade wieder zu Risiko-Gebieten.“

Auch für Marek Mintal bedeutet die Länderspielphase Abwechslung und Aufwand. Mit der Slowakei geht’s erst nach Zypern, dann stehen Heimspiele gegen Malta und Russland an. Für das Tor-Phantom ist es Teil II der „Aushilfsphase“ beim Nationalteam. Im Herbst führte er sein Heimatland gemeinsam mit Ex-Club-Kollege Samuel Slovak und Cheftrainer Štefan Tarkovič zur erfolgreichen EM-Qualifikation. Teil III wird dann im Sommer das Turnier sein.

Mintal: „Als Trainer freue ich mich natürlich darauf, dass es in den kommenden Tagen um etwas geht. Pflichtspiele sind das Salz in der Suppe.“ Mit einer erfolgreichen Woche will die Slowakei dabei die Grundlage für die Qualifikation legen und die Gelegenheit nutzen, sich auf das EM-Turnier im Sommer vorzubereiten. „Die Zeiten sind besondere, daher muss man aus den wenigen Möglichkeiten, die man hat, das Beste herausziehen.“

Auch in seinem Heimatland sind die Hoffnungen groß. Erfolge erwarten könne trotzdem niemand. „Wir sind nicht Deutschland, Frankreich oder Spanien. Große Fußballnationen können davon ausgehen, dass sie bei jedem Turnier dabei sind. Wir müssen uns das hart erarbeiten.“ Kroatien und Slowenien heißen die weiteren Gegner in Gruppe H. Direkt qualifiziert ist nur der Gruppenerste, die zehn Gruppenzweiten ermitteln mit den zwei besten Teams der UEFA-Nations-League über Play-Offs drei weitere Teilnehmer.

Am Valznerweiher geht die Arbeit für die U21 unterdessen weiter. Co-Trainer Ahmet Koc übernimmt das Kommando und wird dabei gewohnt tatkräftig von Ex-Profi Andreas Wolf unterstützt. Mintal: „Die Jungs sind bei den beiden in guten Händen. Ich bin ohnehin sehr zufrieden, wie gut die Mannschaft mit der komplizierten Situation umgeht. Wir wissen, dass es ein Privileg ist, dass wir auf dem Platz unserer Arbeit nachgehen dürfen, auch, wenn es keine Möglichkeiten für Spiele gibt. Umso schöner ist es, mit welcher Freude und Qualität die Spieler jeden Tag wieder alles geben.“


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