Profis Teamcheck Freitag, 29.04.2016

Teamcheck: Heimstarke Löwen im Rückrundentief

Am Samstag, 30.04.16, tritt der Club die Reise nach Niedersachsen an. Was erwartet den 1. FCN in Braunschweig? Der Teamcheck verrät es.

Die Situation

Zufriedenheit sieht anders aus. Mit 40 Punkten nach 31 Spieltagen steht der BTSV auf Platz zehn der Tabelle. Zehn Siege, zehn Unentschieden sowie elf Niederlagen bei 38:33 Toren – Durchschnitt eben. Schon jetzt steht fest, dass die Elf von Torsten Lieberknecht in dieser Spielzeit weniger Punkte auf dem Konto haben wird, als in der vorherigen, die mit 50 Zählern abgeschlossen wurde. Redeten die Löwen damals noch lange ein Wörtchen um die vorderen Plätze mit, verabschiedeten sie sich dieses Mal bereits nach der Winterpause aus dem Aufstiegsrennen.

Die Hinrunde verlief dabei noch vielversprechend. Nach 17 Spielen stand ein guter sechster Platz zu Buche, nur vier Punkte hinter dem Relegationsplatz. Die insgeheime Hoffnung, ins Oberhaus zurückzukehren, war allerdings schnell ad acta gelegt. Denn: in der Rückrunde konnten die Braunschweiger gerade einmal drei Siege einfahren. Mitunter ist dies auf die Auswärtsschwäche der Löwen zurückzuführen. Fünf Pünktchen konnte die Lieberknecht-Elf in der Rückrunde auf fremdem Geläuf einfahren. Auswärts schwach, zu Hause stark. Im Eintracht Stadion verlor der BTSV keines seiner letzten zehn Heimspiele.

Der Trainer

Wohl so etwas wie das Gesicht von Eintracht Braunschweig. Vier Jahre lang hatte Torsten Lieberknecht selbst die Schuhe für Braunschweig geschnürt, ehe er dann 2007 seine Karriere als Spieler beendete. Vorerst ging es für ihn als Trainer der U19 weiter. Nach nicht einmal einem Jahr war ihm der Sprung zu den Profis aber bereits geglückt. Am 12.05.2008 trat Torsten Lieberknecht die Nachfolge von Benno Möhlmann an und ist seitdem Chef-Trainer der Löwen.

Ein stetiger Aufstieg mit einem kleinen Wermutstropfen beschreibt die Entwicklung der Eintracht unter Trainer Lieberknecht recht passend. Lieberknecht führte sein Team von der Regionalliga Nord bis in die 1. Bundesliga. Auch wenn es für Braunschweig direkt wieder runter ging, war das der größte Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte. Welche Wertschätzung dem Trainer zu Teil wird, zeigte sich im Anschluss. Abstieg aus der Bundesliga, Wiederaufstieg verpasst und dennoch keine Debatte über den Trainer. Kontinuität, die im Fußball keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Die Mannschaft

Im Sommer gab es einige Abgänge auf Seiten der Blau-Gelben. Mit Nielsen, Ryu und Hedenstad mussten drei Leihspieler zu ihren Vereinen zurück. Hinzu kamen die schwerwiegenden Abgänge von Kessel zum 1. FC Union Berlin und Berggreen, der im Winter zum FSV Mainz 05 wechselte. Vor allem der Däne hinterließ in der Offensive eine klaffende Lücke. Mit Domi Kumbela kam zwar ein Altbekannter zurück nach Braunschweig, gleichwertig ersetzen konnte der Aufstiegsheld Berggreen aber bis dato nicht.

Abhilfe könnte mittelfristig der junge Philip Tietz schaffen. Der erst 18-Jährige feierte am 23. Spieltag gegen den FSV Frankfurt sein Profidebüt und trug sich nur vier Wochen später gegen Union Berlin erstmals in die Torschützenliste ein. Der Angreifer steht für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Vereins, die die Verantwortlichen um Marc Arnold seit einigen Jahren konsequent verfolgen. Das erst im Februar mit drei Sternen ausgezeichnete NLZ verhalf in dieser Saison neben Tietz noch weiteren Youngsters zum Schritt in den Profifußball. Gerrit Holtmann hat sich bereits einen Stammplatz erkämpft. Mit Düker, Kijewski, und Sauer sammeln noch weitere Eigengewächse regelmäßige Einsatzzeiten in der 2. Bundesliga. Gerade in der aktuellen Lage erweist sich dies als wichtiger Faktor, um die zahlreichen Ausfälle, allen voran die von Kapitän Correia und Reichel, kompensieren zu können.

Die Geschichte

Die Bilanz zwischen den beiden Teams ist relativ ausgeglichen. 13 Mal behielt der Club die Nase vorn, elf Mal gewann Braunschweig. Nur vier Spiele endeten unentschieden. Die jüngere Geschichte spricht allerdings für den Club. In den letzten fünf Aufeinandertreffen entschied der 1. FCN drei Partien für sich und holte ein Unentschieden bei nur einer Niederlage. Kurios wurde es vor allem am 22.04.2014 beim letzten Aufeinandertreffen beider Kontrahenten in der 1. Bundesliga.

In der 32. Minute sah Per Nilsson die Rote Karte. Kurz darauf erzielte Domi Kumbela die Führung für die Blau-Gelben. Was dann passierte, war einfach nur noch verrückt. Kurz vor der Pause vergab der Torschütze die Riesenchance auf das 2:0, weil Raphael Schäfer seinen Elfmeter hielt. Nach der Pause brauchte die dezimierte Club-Elf nur zwei Minuten, um durch Tore von Kiyotake und Pekhart das Spiel zu drehen. In der 63. Minute verschoss Bicakcic den zweiten Elfmeter gegen Raphael Schäfer. Kiyotake wollte auch Teil der kuriosen Geschichte werden und setzte fünf Minuten später ebenfalls einen Elfmeter an den Pfosten. Am Ende blieb es beim 2:1-Sieg für den Club.

Spieldaten

32. Spieltag, 2. Bundesliga 2015/2016
3 : 1
Eintracht Braunschweig
43. Salim Khelifi 1:0
59. Ken Reichel 2:0
66. Maximilian Sauer 3:0
1. FC Nürnberg
78. Guido Burgstaller 3:1
Stadion
Eintracht-Stadion
Datum
30.04.2016 12:00 Uhr
Schiedsrichter
Robert Kampka
Zuschauer
21145

Aufstellung

Eintracht Braunschweig
Gikiewicz - Sauer - Decarli - Kijewski - Reichel - Boland - Pfitzner (90. Matuschyk) - Hochscheidt - Khelifi (87. Omladic) - Holtmann - Ademi (80. Kumbela)
Reservebank
Fejzic, Matuschyk, Omladic, ??, Düker, Kumbela
Trainer
Torsten Lieberknecht
1. FC Nürnberg
Rakovsky - Brecko - Margreitter - Hovland - Sepsi (61. ERROR!) - Behrens - Leibold - Gíslason (60. Blum) - Kerk (67. Hercher) - Füllkrug - Burgstaller
Reservebank
Castellucci, Blum, ??, Petrak, Stieber, Hercher, Teuchert
Trainer
René Weiler

Ereignisse

13. min Spielstand: 0:0
Sebastian Kerk

32. min Spielstand: 0:0
Saulo Decarli

36. min Spielstand: 0:0
Laszlo Sepsi

43. min Spielstand: 1:0
Salim Khelifi

53. min Spielstand: 1:0
Marc Pfitzner

59. min Spielstand: 2:0
Ken Reichel

60. min Spielstand: 2:0
Danny Blum kommt für Rúrik Gíslason

61. min Spielstand: 2:0
ERROR!Laszlo Sepsi

66. min Spielstand: 3:0
Maximilian Sauer

67. min Spielstand: 3:0
Philipp Hercher kommt für Sebastian Kerk

78. min Spielstand: 3:1
Guido Burgstaller

80. min Spielstand: 3:1
Domi Kumbela kommt für Orhan Ademi

87. min Spielstand: 3:1
Nik Omladic kommt für Salim Khelifi

90.(+1) min Spielstand: 3:1
Domi Kumbela

90.(+1) min Spielstand: 3:1
Adam Matuschyk kommt für Marc Pfitzner

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