Donnerstag, 20.01.2011

Teamcheck Freiburg

Die Redaktion von fcn.de hat die Breisgauer für euch genauer unter die Lupe genommen.

Papiss Demba Cissé. Spätestens seit dieser Name am 28.08.10 gegen 16.34 Uhr zum zweiten Mal auf der Anzeigetafel des easyCredit-Stadions aufleuchtete, ist er den Club-Fans ein fester Begriff. Beide Tore zum 1:2-Endstand aus Club-Sicht erzielte nämlich der Senegalese. Was damals noch keiner wissen konnte: es sollten Nummer zwei und drei von bis jetzt schon 15 Toren gewesen sein. Cissé führt damit vor dem Frankfurter Gekas (14 Treffer) die Bundesligatorschützenliste an und scheint auf dem besten Weg sich auch am Ende die Torjägerkanone zu sichern.

Cissés Trefferquote weckt logischerweise Begehrlichkeiten, insbesondere einige englische Klubs sollen Interesse signalisiert haben, zu letzt soll auch der VfL Wolfsburg ein Auge auf den Senegalesen geworfen haben. Trainer Robin Dutt hat einen Wechsel seines Top-Torjägers im Winter allerdings kategorisch ausgeschlossen, auch weil die Alternativen im Offensivbereich rar gesät sind. Insgesamt trafen beim SC in dieser Saison nur fünf verschiedene Spieler ins Netz.

Angstgegner und Überraschungsteam

Für den Club ist der SC Freiburg in den letzten Jahren fast zu so etwas wie einem Angstgegner mutiert. In der ersten Bundesliga hat Nürnberg sogar eine negative Bilanz gegen den SCF. Drei Club-Siegen stehen zwei Remis und fünf Niederlagen gegenüber. Die letzten drei Spiele gegen die Breisgauer gingen allesamt verloren. In der 2. Bundesliga gewannen die Nürnberger dagegen alle acht Duelle, zuletzt stieg man gemeinsam in der Saison 2008/2009 auf.

Auch diesmal wird es sicherlich nicht leicht werden, den Sportclub zu schlagen, denn die Freiburger stehen nach 18 Spieltagen so gut da wie lange nicht mehr in ihrer Bundesligahistorie. Insgesamt weist der Sportclub vor dem Spiel gegen den Club eine ausgeglichene Torbilanz auf und liegt damit auf einem sensationellen sechsten Rang, sogar die Europaleague Plätz sind in Reichweite. Mit dieser Entwicklung hätten vor der Saison wohl nur wenige Fußballexperten gerechnet.

Ein Spieler wie Cissé

Ein Verdienst, der vor allem Trainer Robin Dutt hoch anzurechnen ist. Neben dem Mainzer Thomas Tuchel gilt Dutt als der Aufsteiger dieser Saison. Seine Philosophie von variablen Spielertypen mit sowohl offensiven als auch defensiven Qualitäten und der Zusammenhalt seiner Mannschaft sind der Garant für den momentanen Erfolg. Und dann hat Dutt natürlich noch einen Spieler wie Cissé.

Wenn man momentan über den SC Freiburg spricht, kommt man einfach nicht an dem senegalesischen Torjäger vorbei. 15 der 27 Freiburger Treffer hat er erzielt, also stolze 58,6%. Damit hat sich der Senegalese in dieser Saison so richtig ins Rampenlicht gespielt. Seine Bedeutung für den Sportclub ist also unbestritten. Umso bitterer, dass der SC Freiburg in den kommenden Wochen auf seinen Topstürmer verzichten muss.

Stürmerengpass - Jendrisek kommt

Cissé zog sich in einer Trainingseinheit unter der Woche einen Muskelfaserriss im rechten Adduktorenbereich zu und fehlt dem SCF gegen den Club. Damit steht Robin Dutt nur noch ein einziger etatmäßiger Stürmer zur Verfügung, der 26-jährige Japaner Kisho Yano. Grund genug für Freiburg, kurzfristig noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden und sich die Dienste des Schalkers Erik Jendrisek zu sichern.

Jendrisek unterschrieb beim SCF einen Zweieinhalbjahres-Vertrag und könnte angesichts des Personalnotstands am Samstag gegen den Club bereits sein Startelf-Debüt feiern. Trainer Robin Dutt wollte sich allerdings aufgrund fehlender Trainingseindrücke noch nicht endgültig festlegen. Vor der Partie gegen Nürnberg plagen den Sportclub nicht nur im Sturm, sondern auch in allen anderen Mannschaftsteilen akute Verletzungssorgen.

Freiburger Lazarett

So muss Robin Dutt auf neun etatmäßige Profis verzichten. Darunter Leistungsträger wie der Ex-Fürther Stefan Reisinger, der an einem Kieferbruch laboriert. Auch Julian Schuster, der im Freiburger System als alleiniger Sechser eine Schlüsselposition einnimmt, muss aufgrund eines gebrochenen Zehs passen. Fehlen wird auch Jonathan Jäger, den Wadenprobleme plagen. Und nun macht auch noch ein Virus den Freiburgern zu schaffen. Höfler, Butscher, Abdessadki, Yano und Nicu leiden alle an einem grippalen Infekt und konnten nicht bzw. nur eingeschränkt trainieren.

Eine stolze Verletzungsliste. Eigentlich gute Aussichten für den Club, etwas Zählbares an der Dreisam mitzunehmen. So mancher Club-Fan wird sich allerdings nur ungern an das letzte Gastspiel bei den Freiburgern erinnern. In der Vorsaison traf Dominic Maroh zweimal, einmal ins falsche und einmal ins richtige Netz - Endstand 2:1 für die Gastgeber. Den zweiten Treffer der Gastgeber erzielte übrigens, genau, Papis Demba Cissé. Eins ist sicher: diesmal bleibt es den Club-Fans erspart, den Namen des Senegalesen erneut auf der Anzeigetafel lesen zu müssen.


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