Profis Teamcheck Freitag, 21.08.2015

Teamcheck Bochum: Die gewohnte Wundertüte?

Foto: Picture Alliance

Vor dem kommenden Auswärtsspiel gegen den VfL Bochum hat fcn.de den kommenden Gegner etwas genauer unter die Lupe genommen.

  • Die Mannschaft

Aufstiegskandidat oder winkt doch "nur" wieder das Tabellenmittelfeld? Saisonprognosen über den VfL Bochum zu wagen, gestaltet sich Jahr für Jahr kompliziert. Ein Grund dafür liegt im Zusammenspiel zwischen Offensive und Defensive, denn zusammen mit dem Aufsteiger aus Ingolstadt stellten die Bochumer zwar die beste Offensive der vergangenen Spielzeit, allerdings war die Defensivabteilung gleichzeitig die instabilste der Saison. Bei der Auswahl von Neuzugängen legten die Blau-Weißen weniger den Fokus auf Verstärkungen für die Abwehrabteilung, vielmehr wurde für den ohnehin schon torgefährlichen Offensivbereich gesucht.

Viele Namen aus dem VfL-Kader sind in diversen Gedankenstrukturen mit der 1. Bundesliga zu verbinden, andere kennt man sogar noch vom Club. Peniel Mlapa stürmt beispielsweise seit dieser Saison für den Revierklub. Nando Rafael ging bereits für Hertha BSC und den FC Augsburg auf Torejagd und Tim Hoogland, zwar nicht im Angriff beheimatet, verfügt ebenfalls über Erfahrungen in der Beletage des deutschen Profifußballs (Schalke, Mainz). Den scheinbar effektivsten Neuzugang fanden die Westfalen allerdings in den eigenen Reihen. Onur Bulut ist der Senkrechtstarter beim VfL Bochum, das belegt die Bilanz des 21-Jährigen. Immerhin traf der gelernte "Achter" bereits zwei Mal für die Bochumer und bereitete zwei weitere Treffer vor. Bulut unterstreicht damit deutlich, dass er alles andere als nur ein Lückenfüller ist. Das schätzt auch Trainer Gertjan Verbeek und setzt seinen Topscorer beliebig ein, wo er ihn gerade benötigt - in der Startelf findet sich das Eigengewächs eigentlich immer wieder. 

  • Der Trainer

"Voetbal total", so lautet die Prämisse des VfL-Cheftrainers Gertjan Verbeek, der damit die landläufig bekannte niederländische Philosophie vertritt. Dazu gehört nicht nur das 4-3-3-System, sondern der auf Ballbesitz ausgerichtete Fußball. Bereits in der vergangenen Saison, als er den Trainerposten von Peter Neururer übernommen hatte, implementierte er diese Grundidee bei seinen Spielern.

Bochum ist dabei nicht seine erste Trainerstation in Deutschland. Gerade bei Club-Fans ist der Trainer ein alter Bekannter, übernahm Gertjan Verbeek doch in der Saison 2013/14 das Amt von Michael Wiesinger und Armin Reutershahn und konnte zum Teil mitreisenden Fußball bieten. Zuvor arbeitete der Übungsleiter, der unter anderem auch einen Trainerschein für Judo und Boxen hat, lediglich in den Niederlanden, wo er Mannschaften wie AZ Alkmaar ins internationale Geschäft führte.

  • Die Besonderheiten

Kuriositäten gibt es im Fußball ja bekanntlich in Hülle und Fülle. Dass der VfL Bochum in der vergangenen Saison sogar einen neuen Rekord in der 53-jährigen Bundesligahistorie aufgestellt hat, kann in Bochum trotzdem niemand so recht nachvollziehen. In sechs aufeinanderfolgenden Heimspielen wurden die VfL-Anhänger vor die Frage gestellt: "Punktgewinn oder zwei Zähler verloren?", so recht zu beantworten vermochte diese Frage niemand. Der Endstand in allen sechs Heimspielen lautete übrigens 1:1. 

Parallelen zum ursprünglichen "Rekord" vom MSV Duisburg sind ebenfalls vorhanden. Während der Erstliga-Saison 1993/94 hatte der MSV in den ersten vier Heimspielen jeweils ein 2:2 erzielen können. Im fünften Anlauf wurde der Bann gebrochen, gegen den 1. FC Köln spielten die Duisburger 0:0. Aufgrund der Auswärtsstärke fanden sich die Zebras nach dem vierten Heimspiel trotzdem auf dem vierten Tabellenplatz wieder. Bei der Wundertüte aus Bochum war es zwar nur der 8. Tabellenplatz, das war aber der starken Konkurrenz geschuldet, denn auswärts verloren die Westfalen lediglich ein Spiel nach zehn Spieltagen. 

  • Die Historie

Den VfL Bochum und den 1. FC Nürnberg verbindet mehr als nur die aktuelle Zugehörigkeit in Liga zwei. Beide Vereine sind unmittelbare Tabellennachbarn in der ewigen Bundesligatabelle und haben hauptsächlich in der höchsten deutschen Spielklasse, der 1. Bundesliga, Bekanntschaft gemacht. Bemerkenswert daran ist, dass die Statistik dieser Aufeinandertreffen ziemlich ausgeglichen ist. In 38 Erstligapartien hat der VfL mit 16 Siegen knapp die Nase vorn, für den Club gab es lediglich 13 erfolgreiche Partien gegen den Kontrahenten aus Nordrhein-Westfalen. 

Die Bilanz fällt in der 2. Bundesliga allerdings etwas anders aus. Erst sechs Zusammenkünfte beider Vereine hat es im Zeitraum von 1995/96 bis jetzt gegeben - alle waren für den Club nicht von Erfolg gekrönt. Ganze fünf Mal gingen die Bochumer als Sieger vom Feld.

Spieldaten

4. Spieltag, 2. Bundesliga 2015/2016
2 : 1
VfL Bochum
37. Simon Terodde (Kopfball) 1:1
64. Janik Haberer 2:1
1. FC Nürnberg
2. Guido Burgstaller (Kopfball) 0:1
Stadion
Rewirpowerstadion
Datum
23.08.2015 12:30 Uhr
Schiedsrichter
Tobias Welz
Zuschauer
noch unbekannt

Aufstellung

VfL Bochum
Luthe - Celozzi, Fabian, Bastians, Perthel - Losilla, Hoogland, Bulut, Haberer (89. Cwielong), Terrazzino (70. Mlapa) - Terodde
Reservebank
Riemann, Cacutalua, 18466, Wijnaldum, Cwielong, Mlapa, Rafael
Trainer
Gertjan Verbeek
1. FC Nürnberg
Kirschbaum - Brecko, Hovland, Bulthuis, Leibold - Behrens, Polak (84. Kutschke), Burgstaller, Schöpf (67. Füllkrug) - Array
Reservebank
Rakovsky, Füllkrug, Gíslason, ??, Petrak, Kutschke, Sylvestr
Trainer
René Weiler

Ereignisse

2. min Spielstand: 0:1
Guido Burgstaller

27. min Spielstand: 0:1
Patrick Fabian

30. min Spielstand: 0:1
Danny Blum

37. min Spielstand: 1:1
Simon Terodde

64. min Spielstand: 2:1
Janik Haberer

67. min Spielstand: 2:1
Niclas Füllkrug kommt für Alessandro Schöpf

70. min Spielstand: 2:1
Peniel Kokou Mlapa kommt für Marco Terrazzino

72. min Spielstand: 2:1
Miso Brecko

72. min Spielstand: 2:1
Rúrik Gíslason kommt für Danny Blum

82. min Spielstand: 2:1
Timo Perthel

84. min Spielstand: 2:1
Stefan Kutschke kommt für Jan Polak

89. min Spielstand: 2:1
Tim Leibold

89. min Spielstand: 2:1
Piotr Cwielong kommt für Janik Haberer

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