Samstag, 19.03.2011

Serie unglücklich gerissen

Club unterliegt nach acht ungeschlagenen Spielen Werder Bremen mit 1:3. Gündogan trifft.

Erstmals in dieser Saison konnte Club-Trainer Dieter Hecking auf die gleiche Anfangsformation vom vorangegangenen Spieltag zurückgreifen. Jens Hegeler (Wadenprobleme) und Mehmet Ekici (grippaler Infekt) waren nach dem 2:1-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg rechtzeitig wieder fit geworden. Doch vor dem Fußball wurde es still in den deutschen Bundesligastadien: In einer Schweigeminute gedachten die Spieler, Funktionäre und 48.548 anwesenden Zuschauer den Opfern der Naturkatastrophe in Japan.

Die Gäste von der Weser – zuletzt mit nur einem Sieg aus acht Partien - begannen offensiv und versuchten, früh zu stören. Die Mannschaft um Kapitän Andy Wolf präsentierte sich in der Anfangsphase jedoch sehr wach und selbstbewusst. Die ersten Chancen gab es auf beiden Seiten in der 12. Minute. Pinolas Distanzschuss aus 22 Metern bereitete Gäste-Keeper Wiese jedoch ebenso wenig Probleme, wie Pizarros zentraler Versuch Club-Keeper Schäfer.

Schiedsrichter Weiner entscheidet auf Elfmeter, Gündogan egalisiert

Die Partie nahm in der Folge Fahrt auf, Schäfer parierte glänzend gegen Sandro Wagner, der eine Frings-Ecke per Kopf perfekt abschließen konnte (15.). Vier Minuten später zeigten die jungen Wilden Gündogan, Hegeler und Chandler mit einem klasse Angriff ihr ganzes Offensivkönnen, Mertesacker unterband jedoch Eiglers Vorlage. In der 20. Minute die erste kritische Situation: Ekici wird von Pasanen im Strafraum am Abschluss gehindert – regelwidrig meinte das Stadion, konform meinte Schiri Weiner und ließ weiterlaufen.

Sechs Minuten später ertönte der Pfiff nach einem Zweikampf von Wollscheid und Pizarro im Fünfmeterraum dagegen zu Ungunsten des 1. FCN und so war es Wagner, der per Elfmeter ins linke untere Eck Raphael Schäfer erstmals überwand (27.). Der Club machte trotz des unverdienten Rückstands weiter, ließ sich nicht beirren und ein Gündogan-Schuss von der Strafraumgrenze ging bereits in der 30. Minute abgefälscht zum 1:1 ins Netz – alles wieder egalisiert. Kurz vor der Pause ging die Reihe der kritischen Entscheidungen weiter, als Eigler im Sechzehner gestoßen wurde, ein Pfiff jedoch ausblieb. Bis zur Pause wirkte der Club frischer und agiler als die Gäste, schlug aus den Unsicherheiten der Bremer Abwehr jedoch zu wenig Kapital.

Pizarro staubt ab, Chandler fliegt

In Hälfte zwei gab es dann aber ein frühes Erwachen, als Pizarro die Unsortiertheit der Cluberer Abwehr nach einem Freistoß ausnutzte und zum 1:2 abstaubte. Die Unsicherheiten in der Abwehr nahmen zu, nennenswerte Torchancen blieben auf beiden Seiten jedoch aus. Das Spiel wurde bestimmt von vielen kleinen Fouls, Freistöße und Gelbe Karten (54. Chandler, 59. Frings). Mit Mak (54.) und Okotie (65.) brachte Hecking zwei weitere Offensivkräfte ins Spiel, um mindestens ein Unentschieden herauszuholen.

Okotie war es auch, der sich mit einem Schuss aus spitzem Winkel auch erstmals gefährlich vor Wiese bemerkbar machte (70.). Jeglichen Ausgleichshoffnungen wurde in der 72. Minute mit der zweiten Verwarnung für Timothy Chandler jedoch jäh ein Ende gesetzt. Weiner hatte ein Foul des Deutsch-Amerikaners gesehen, der vorher aber schon deutlich zurückgezogen hatte. Der Club war dezimiert und in der 85. gab es den nächsten Dämpfer, als Pinola die fünfte Verwarnung der laufenden Saison hinnehmen musste.

Serie von acht ungeschlagenen Spielen endet 

Dem noch nicht genug wurde ein Rettungsversuch Raphael Schäfers gegen Claudio Pizarro ebenfalls als regelwidriges Foul gewertet und wieder hieß es: Elfmeter gegen den Club. Wagner setzte auch den zweiten Versuch ins Netz und es stand 1:3. Eine bittere Pleite für den 1. FCN und ein bitteres Ende der Serie von acht ungeschlagenen Spielen.

Die Startelf wird beim 1. FC Köln am Sonntag, 03.04.11, wenn der Club nach der Länderspielpause im Rheinland zum 28. Spieltag antritt, also mit Sicherheit ein anderes Gesicht haben. Genug Zeit, die Niederlage sacken zu lassen und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen.


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