Ritter Keule: "Gegen den Club eine Schippe drauflegen"
Mit Beginn dieses Jahrtausends ist bei Heimspielen des 1. FC Union Berlin "Ritter Keule" zugegen. fcn.de sprach mit dem Maskottchen über die sportliche Situation der "Eisernen", über seine Bekanntschaft zum ehemaligen 1. FCN-Maskottchen und über einen Vorfall, bei dem der Schiedsrichter ihn auf die Tribüne verbannte.
fcn.de: Ritter Keule, warum hast du dir eigentlich Union Berlin als Verein ausgesucht? Was zeichnet die Unioner deiner Meinung nach aus?
Ritter Keule: Meine Vorfahren aus dem Mittelalter standen schon vor Jahrhunderten für Stolz, Leidenschaft Siegeswillen und eiserne Härte. Diesem Vorbild komme ich jetzt nach und erkenne im 1. FC Union Berlin genau die gleichen Eigenschaften, mit denen ich mich sehr gut identifizieren kann.
fcn.de: In Kiel bewiesen die "Eisernen" Moral und kamen nach einem 0:2-Rückstand noch zum Ausgleich. Könnte das der Beginn einer Wende nach zuletzt weniger zufriedenstellenden Ergebnissen sein?
Ritter Keule: Ich bin kein Freund von Spekulationen. Wir sind froh, dass wir aus Kiel einen Punkt mitgenommen haben. Jetzt müssen wir im nächsten Spiel noch eine Schippe drauflegen und dann gucken wir, was dabei rauskommt.
fcn.de: Wusstest du, dass der Club auch mal einen Ritter als Maskottchen hatte? „Ritter Frankie“ ging allerdings vor wenigen Jahren in den Ruhestand. Kennt ihr euch?
Ritter Keule: Ach ja, der gute alte Frankie. Ich habe ihn mal bei einer Tafelrunde vor einigen Jahren kennengelernt. Abgesehen davon haben sich unsere Wege nur selten gekreuzt.
fcn.de: Angenommen der Club würde ein neues Maskottchen anstellen – rein hypothetisch: Was für eines würde deiner Meinung nach zum 1. FCN passen und wieso?
Ritter Keule: Das ist eine schwere Frage … Ich bin von Natur aus kein kreativer Ritter. Wie wäre es denn mit einem zwei Meter großen Nürnberger Lebkuchen? Das fände ich zum Anbeißen!
fcn.de: Was war der schönste/schrägste Moment deiner Maskottchen-Laufbahn?
Ritter Keule: Das muss im Dezember 2002 bei unserem Spiel gegen den VfB Lübeck gewesen sein. In der 17. Spielminute gingen wir 1:0 in Führung. Ich hatte mich so über den Treffer gefreut, dass ich mit meinem Morgenstern auf den Rasen gerannt bin und wie verrückt gejubelt habe. Dann hat mich dieser Schiri-Beobachter doch tatsächlich aus dem Stadion-Innenraum verbannt und auf die Tribüne verwiesen. Er sagte damals im Spielprotokoll: "So ein Maskottchen hat nichts auf dem Feld zu suchen. Dazu kommt, dass die Anfeuerung der Fans hinter dem Tor des Gegners unsportlich ist“. Spielverderber!
fcn.de: Was würdest du machen, wenn Union Berlin erstmals in die Bundesliga aufsteigt?
Ritter Keule: Auf den Rasen rennen und wie verrückt jubeln, denke ich.
fcn.de: Was traust du den Nürnbergern in dieser Saison noch zu und was für ein Spiel erwartest du am Freitagabend?
Ritter Keule: Solange ihr euch am Freitag als freundliche Gäste zeigt und die drei Punkte hierlasst, dürft ihr gern noch ein paar Spiele gewinnen. Allerdings solltet ihr am Ende der Saison in der Tabelle hinter uns stehen – so viel Anstand muss sein.
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- 1. FC Union Berlin
- –
- 1. FC Nürnberg
- 11. Almeida Santos Ewerton José 0:1
- Stadion
- Datum
- 26.01.2018 18:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Patrick Ittrich
- Zuschauer
- 21734
- 1. FC Union Berlin
- Mesenhöler - Trimmel - Leistner - Torrejón - Pedersen - Prömel (66. Kreilach) - Kroos - Hedlund - Hartel (75. Hosiner) - Gogia - Polter
- Reservebank
- Busk, Kurzweg, Parensen, Daube, Kreilach, Dietz, Hosiner
- Trainer
- André Hofschneider
- 1. FC Nürnberg
- Bredlow - Mühl - Ewerton José - Löwen - Valentini - Erras - Leibold - ?? - Behrens - Ishak (88. Petrak) - Palacios (66. Salli)
- Reservebank
- Kreidl, Kammerbauer, Garcia, Petrak, Stefaniak, Werner, Salli
- Trainer
- Michael Köllner