Profis Donnerstag, 07.04.2016

René Weiler: Am Jubiläum zum Rekord?

Foto: Sportfoto Zink

Gegen den MSV Duisburg sitzt der Schweizer zum 50. Mal in einem Punktspiel auf dem Trainerstuhl des 1. FC Nürnberg. fcn.de blickt zurück.

  • Das erste Spiel

Am 14. Spieltag der Saison 2014/2015 sah sich René Weiler zu seiner Premiere dem FC Ingolstadt gegenüber, seines Zeichens ungeschlagener Tabellenführer der 2. Bundesliga. Was folgte, war zurückblickend betrachtet ein Versprechen an die Zukunft. Unerheblich der Ausgangslage - der Club fand sich auf dem 14. Tabellenplatz wieder - gelang es der Weiler-Elf, den Schanzern ihre erste Saisonniederlage beizubringen.

"Das war hochemotional und herausfordernd. Gegen den damals ungeschlagenen Tabellenführer erfolgreich zu sein; was willst du mehr", erinnert sich der Cheftrainer zurück. Dem 2:1-Sieg des Club, der die Saison noch auf dem neunten Platz beendete, lagen neben Einsatzfreude, Offensivdrang und dem damals wie heute im Tor stehenden Patrick Rakovsky Tugenden zugrunde, die heute regelmäßig bejubelt werden dürfen. Lediglich die frühen Club-Tore (16., 25.) muten retrospektiv doch eher ungewöhnlich an.

  • Das Spiel zum Vergessen

Nur einmal verlor der Schweizer, der 2013 den FC Aarau in die Schweizer Super League führte, mit dem Club deutlicher, als mit einem Tor Unterschied. Ausgerechnet zum Saisonauftakt vergangenen Sommer hagelte es ein deftiges 3:6 in Freiburg. Die Comebacker-Qualitäten des Club wurden damals noch nicht großzügig mit Punkten belohnt, obwohl die Elf um Blum, Burgstaller und Behrens nach einem frühen 0:4-Rückstand noch einmal auf 3:4 verkürzen konnte.

Ein Dreierpack von Nils Petersen und ein Tor des Ex-Cluberers Mike Frantz deckten allein in den ersten 41 Minuten die große Schwäche des Club in dieser Phase der Saison auf: die Defensive. Alleine in den ersten vier Spielen kassierte der 1. FCN zwölf Gegentore, Ligahöchstwert. Weiler brachte es in der anschließenden Pressekonferenz auf den Punkt: "So kann man sich nicht präsentieren. Es gibt viel zu tun."

  • Das beste Spiel

26 Spieltage später, mit 16 aufeinander folgenden Partien ohne Niederlage und vier Siegen in Folge im Rücken waren die Vorzeichen für das Spiel gegen Leipzig andere. Weiler hatte etwas getan und wartete nun mit dem zweitbesten Sturm der Liga und einer Abwehr auf, die 2016 erst vier Gegentore hinnehmen musste. Zurecht wurde das Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Sachsen als Topspiel angekündigt.

Der Club überzeugte durch eine Balance aus stabiler Defensive und variabler, in den Schlussminuten geradezu drückender Offensive. Trotz des zwischenzeitlichen 0:1-Rückstands lautete das Ergebnis am Ende völlig verdient 3:1. Der 42-Jährige hat seinem Team Einsatz, Wille und Mentalität eingeimpft. Das belegen auch die die Zahlen: unter Weiler gehört der Club heute zu den laufstärksten Teams der Liga, bewegt sich fast wöchentlich unter den Top 3 in diesem Wert.

  • Das schwerste Spiel

Ist auch nach mittlerweile sechs aufeinanderfolgenden Siegen: immer das nächste. Und so steht es dementsprechend am Sonntag, 10.04.16, vor heimischer Kulisse gegen den MSV Duisburg an. Zu seinem Jubiläums-Spiel kann Weiler dabei Historisches erreichen.

Sammelt der Tabellendritte, der in der laufenden Saison im Schnitt zwei Punkte pro Partie einfährt, auch gegen Schlusslicht MSV Duisburg mindestens einen Punkt, ist der Rekord von 18 ungeschlagenen Spielen in Serie aus der Zweitliga-Spielzeit 1976/77 (damals Süd-Staffel) passé und die Erfolgs-Historie des Club um eine charmante Statistik reicher. "Eine schöne Momentaufnahme", wie René Weiler dazu sagen würde.


]]>