Profis Dienstag, 04.02.2014

"Nürnberg war die beste Option für mich"

José Campaña ist der erste Spanier der Vereinsgeschichte. Der 20-Jährige hat sein Talent in die Wiege gelegt bekommen und wird beim Club vor allem von Javier Pinola unterstützt.

Foto: Sportfoto Zink

Zum deutschen Fußball hat José Campaña eine besondere Beziehung. 18 Jahre und zwei Monate war der Mittelfeldspieler alt, als er im August 2011 in der Europa League sein Profi-Debüt für den FC Sevilla feiern durfte. Gegen den deutschen Vertreter Hannover 96 wurde Campaña zehn Minuten vor Schluss für seinen deutschen Mannschaftskameraden Piotr Trochowski eingewechselt. Am Ende hieß es 1:1. Viel wichtiger war für den Youngster aber: Zum ersten Mal durfte er in einem Pflichtspiel für seinen Heimatklub auflaufen.

Das Duell mit Hannover 96 wird José Campaña also wohl immer in Erinnerung behalten. Es sollte allerdings sein letzter Berührungspunkt mit dem deutschen Fußball sein – für rund zweieinhalb Jahre. Denn: Seit vergangenen Freitag, 31.01.14, ist José Ángel Gómez Campaña, so sein vollständiger Name, mittendrin im deutschen Fußball. Der 1. FC Nürnberg lieh den Spanier bis Saisonende vom englischen Erstligisten Crystal Palace aus und sicherte sich gleichzeitig eine Kaufoption.

Vater war ebenfalls Profi

"Ich hatte mehrere Optionen", erklärte Campaña. "Nürnberg war für mich die beste. Die Bundesliga hat sich in den letzten Jahren stark verbessert und ist inzwischen eine der besten Ligen der Welt." Es habe auch Anfragen aus Spanien gegeben, verriet er, doch "die Aufgabe hier ist reizvoller". In der spanischen Liga hatte Campaña im Alter von 18 Jahren gegen den FC Barcelona debütiert und in der Folge 20 Liga-Spiele für den FC Sevilla bestritten.

Bei seinem Heimatklub durchlief er sämtliche Nachwuchsteams, gab bereits mit 16 Jahren sein Debüt in der Drittliga-Mannschaft und wurde Jahr für Jahr auch in die jeweilige U-Nationalmannschaft Spaniens berufen. Sein Talent bekam Campaña schon in die Wiege gelegt. Vater Ricardo Gomez Carreras war in den 80er Jahren Profi bei Real Betis, dem Stadtrivalen des FC Sevilla.

Javier Pinola als Unterstützung

Das Kapitel Sevilla ist für José Campaña nun allerdings Vergangenheit. Die Gegenwart heißt für den Rechtsfuß 1. FC Nürnberg. Beim Club ist er der erste Spanier der Vereinsgeschichte, als Exot fühlt er sich aber trotzdem nicht. "Alle Spieler, Trainer und Martin Bader waren sehr nett zu mir. Ich fühle mich schon sehr wohl", erklärte der aktuelle spanische U21-Nationalspieler nach seiner ersten Trainingseinheit.

Die schnelle Eingewöhnung wird ihm auch durch Javier Pinola erleichtert, mit dem sich der U19-Europameister von 2011 und 2012 in seiner Muttersprache verständigen kann. "Es ist sehr hilfreich für mich, dass Javier Pinola mit mir spanisch sprechen und mir so beim Training und außerhalb des Platzes helfen kann. Schon vor dem ersten Training in der Kabine hat mir Pino sehr geholfen und mir zugesichert, dass er immer neben mir stehen wird und bei jeder Frage für mich da ist."


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