Nachwuchs Donnerstag, 10.12.2015

NLZ im Fokus: "Ich musste mir alles selbst erarbeiten"

Lukas Mühl ist Kapitän der U19 des 1. FCN. Im Interview spricht er über seinen Weg zum Club, seine Aufgaben als Kapitän und warum er nicht komplett zufrieden ist mit der Hinrunde.

fcn.de: Du bist vor vier Jahren zum Club gewechselt. Wie ist es damals zum Engagement am Valznerweiher gekommen?

Lukas Mühl: Ich habe bis 2011 bei meinem Heimatverein TSV Regen gespielt und bin über den DFB-Stützpunkt in die Regionalauswahl Ostbayern gekommen. Jedes Jahr findet dort ein Regionalvergleich statt, bei dem Ost-, West-, Süd-, und Nordbayern gegeneinander spielen. Damals war Michael Wimmer vor Ort und schon bald darauf hat mich der Club kontaktiert.

fcn.de: Du kommst ursprünglich aus der Nähe von Deggendorf. Seit deinem Wechsel zum Club wohnst du ohne deine Familie in Nürnberg. Wie ergeht es dir dabei?

Lukas Mühl: Am Anfang war das natürlich eine Umstellung. Ich bin mit 14 Jahren von Zuhause weggezogen. Ich musste mir alles selber erarbeiten und für mich selbst sorgen. Aber nach einiger Zeit pendelt sich das ein und wird zur Normalität. Ich habe zuerst im St. Paul Haus der Athleten gewohnt und bin jetzt in der Club-Akademie untergebracht.

fcn.de: Im letzten Spiel habt ihr euch gegen den abstiegsgefährdeten KSC lange schwer getan. Wie lief das Spiel aus deiner Sicht?

Lukas Mühl: Das war die erste Partie in dieser Saison, die wir glücklich gewonnen haben. Wir konnten unser Spiel, das uns die ganze Vorrunde stark gemacht hat, nicht durchziehen. Meist haben wir die Gegner dominiert, gegen Karlsruhe haben wir jedoch zu passiv gespielt. Ich denke der ein oder andere hat einfach einen schlechten Tag erwischt. Aber im Nachhinein ist es mir lieber, unverdient drei Punkte zu holen, als super zu spielen und knapp zu verlieren. Das ist die Saison auch schon öfter vorgekommen.

fcn.de: Die erste Saisonhälfte habt ihr auf Tabellenplatz fünf beendet. Bist du damit zufrieden?

Lukas Mühl: Ich kann im Namen der Mannschaft sprechen, wenn ich sage, dass wir nicht komplett zufrieden sind. Es wäre deutlich mehr drin gewesen - gerade wenn ich an ein paar Partien zurückdenke, wie die in Heidenheim, als wir in der letzten Minute noch den Ausgleich kassiert haben. An diesem Umstand sind wir aber auch selber schuld, weil wir in einigen Begegnungen zu viele Chancen liegen gelassen haben.

fcn.de: Euer Trainer Pellegrino Materazzo sprach über eure Hinrunde von Höhen und Tiefen. Siehst du das ähnlich?

Lukas Mühl: Wir haben in den ersten vier Spielen zehn Punkte geholt. Diese Duelle haben wir immer relativ knapp gewonnen. Gegen Mainz haben wir dann eine sehr schwache Leistung abgeliefert und verdient verloren. Die Wochen danach waren wir oft die bessere Mannschaft, haben aber die Tore nicht gemacht. In dieser Phase hat uns wohl der letzte Wille gefehlt. Wir sind in eine Art Strudel geraten, in dem wir gute Leistungen gezeigt haben, aber wenig daraus resultierte. Aber diesen Trend konnten wir hinter uns lassen.

fcn.de: Du bist seit dieser Saison Kapitän der U19. Was hat sich für dich durch diese Rolle verändert?

Lukas Mühl: Einiges. Wenn man die Binde trägt, hat man vor allem an Spieltagen mehr Verantwortung. Man muss vorangehen und gute Leistungen zeigen. Wenn ein Kapitän immer wieder Fehler macht, spürt das die Mannschaft. Aber auch allgemeine Angelegenheiten der Mannschaft muss man in die Hand nehmen und ansprechen. Es sind auf jeden Fall mehr Aufgaben auf mich zugekommen. Es macht mich dennoch stolz, der Kapitän der Club-U19 zu sein und ich fühle mich sehr wohl in meinem Amt.

fcn.de: Was sind eure Ziele für die Rückrunde?

Lukas Mühl: Wir werden zunächst gegen die Bayern nochmal alles geben. Das wird ein ganz wichtiges Spiel. Wir wollen die drei Punkte hier behalten. Danach haben wir frei und Zeit zum Abschalten. Die Ziele werden wir nach der Winterpause besprechen.


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