NLZ im Fokus: "Ich habe mich über beides gefreut!"

Rico Preißinger spielt mit 19 Jahren bereits in der U21. Im Interview spricht er über seine Fußballanfänge, seine Schulausbildung und sein Vorbild.

fcn.de: Du hast vor deinem Wechsel zum 1. FC Nürnberg bei der Deutsch-Tschechischen Fußballschule gekickt. Was sind die Unterschiede zu einem "normalen" Verein?

Rico Preißinger: Wir haben drei- bis viermal die Woche trainiert, zwei Mal in Hof und ein- bis zweimal in Tschechien. Zudem haben wir zwar auch Ligaspiele bestritten, das Augenmerk lag aber auf den Auslandsreisen und den Partien gegen Vereine wie den FC Liverpool, Legia Warschau oder den Glasgow Rangers. Bei einem der Testspiele ging es dann auch gegen den 1. FCN und ich bin mit meiner Leistung wohl aufgefallen. So kam der Kontakt zum Club zu Stande.

fcn.de: In wie fern hat dich diese Zeit bei der Deutsch-Tschechischen Fußballschule geprägt?

Rico Preißinger: Ich habe sehr früh gelernt, selbständig zu sein. Man lernt auch, auf Disziplin zu achten. Beides hilft mir auch beim Fußball. Ein paar Tschechischkenntnisse habe ich auch noch von den Sprachkursen, die wir damals besucht haben. Und natürlich habe ich durch die Spiele gegen die großen Clubs noch mehr Spaß am Fußball bekommen (grinst).

fcn.de: Im vergangenen Jahr hast du dein Abi bestanden. Dabei ist es sicher nicht einfach gewesen, Schule und Fußball unter einen Hut zu bringen, oder?

Rico Preißinger: Mein Ziel war es schon immer, das Abitur zu machen. Ich hatte auch nie Probleme in der Schule, bis zur Abiturzeit. Ich musste mich auf die Schule fokussieren, der Fußball hat definitiv darunter gelitten. Ich war im Kopf nicht mehr so frei, dachte im Training an die bevorstehende Mathematik-Klausur. Das war schon eine Belastung. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass ich mich voll auf den Fußball konzentrieren kann.

fcn.de: Was war das schönere Gefühl? Das Abitur in der Tasche zu haben oder das erste Training bei den Profis?

Rico Preißinger: Das ist schwer zu beantworten. Ich habe mich über beides riesig gefreut. Das erste Mal bei den Profis dabei war ich mit 17 Jahren, das war unglaublich. Beim Abitur konnte ich die Schulzeit hinter mich lassen, was auch ein schönes Gefühl war.

fcn.de: Die aktuelle Spielzeit ist deine erste Saison, die du komplett in der U21 bestreitest. Wie ist es dir bisher ergangen?

Rico Preißinger: Ich fühle mich auf dem Platz wohl und habe mit Christopher Theisen einen guten Partner im defensiven Mittelfeld. Letztes Jahr habe ich zwischen der U21 und der U19 gependelt. Nun bin ich glücklich, dass ich fest bei der U21 bin und dort auf der Position des Sechsers spielen kann.

fcn.de: Hast du ein Vorbild auf deiner Position?

Rico Preißinger: Mein Vorbild ist Ilkay Gündogan. Er hat auch schon beim Club gespielt, seine Spielweise gefällt mir. Er war wie ich auch auf der Bertolt-Brecht Schule und hat dort sein Abitur gemacht. Und er ist beim 1. FC Nürnberg Profi geworden. Letzteres möchte ich auch schaffen.