Nachwuchs Donnerstag, 24.09.2015

NLZ im Fokus: "Das Gesamtpaket muss stimmen"

Müslüm Alver ist Scout im NLZ des Club. Im Interview spricht er über seine Anfangszeit beim Club und die Arbeit mit Talenten.

fcn.de: Du hast vor knapp 10 Jahren beim 1. FC Nürnberg angefangen. Damals hast du als Trainer angefangen. Wie kam es dazu?

Müslüm Alver: Ich bin 2006 zum Club gekommen. Damals war ich Trainer der SG Nürnberg und der Kontakt kam über Oscar (Anm.d. Red.: Oscar Cuquejo) zu Stande. Ich habe zunächst die U12 betreut, in den folgenden Jahren war ich noch Co-Trainer der U14 und der U17. 2012 bin ich beruflich nach Österreich gegangen, aber letztes Jahr wieder zurück gekommen.

fcn.de: Und nun arbeitest als Scout…

Müslüm Alver: Als ich beim Club angefangen habe, war ich Trainer und musste mir meine Mannschaft selbst zusammenstellen. Wir hatten keine Scouts und jeder Trainer musste die Spieler selbst sichten. Deshalb war ich damals schon viel unterwegs. Später habe ich beim Scoutingkonzept im Zuge der Lizenzierung des NLZ mitgearbeitet. So hat sich das ergeben. Aktuell gefällt mir die Arbeit als Scout auch besser.

fcn.de: Was reizt dich denn am Job als Scout im Jugendbereich?

Müslüm Alver: Wir fangen mit der Spielersichtung für die U10 an, die wir jedes Jahr neu zusammenstellen. Das bedeutet, wir müssen zehn bis zwölf neue Spieler pro Saison finden, denen wir eine sehr gute Entwicklung zutrauen. Auch bei der U12 benötigen wir mehrere Spieler aufgrund der Umstellung auf ein größeres Feld und damit einen größeren Kader. Insgesamt haben wir im Bereich von der U10 bis zur U13 die Möglichkeit, einige Spieler zu sichten, denen wir die ersten Schritte mit einer professionellen Ausbildung ermöglichen wollen, weil wir ihnen das Talent zutrauen – bei einer positiven Entwicklung – höherklassig Fußball zu spielen. Für einen Scout ist das natürlich viel Arbeit, weil in der Region sehr viele Teams spielen und nicht alle Partien sämtlicher Vereine beobachtet werden können.

fcn.de: Wie rekrutierst du denn die Spieler?

Müslüm Alver: Ich gehe auf etliche Turniere, schaue mir Mannschaften an, die erfolgreich sind. Unser Partnervereine machen gute Arbeit und sollen uns künftig auch in der Sichtung noch stärker unterstützen. Zudem stehe ich natürlich in ständigem Kontakt mit etlichen Leuten. Sie geben mir auch Tipps, Hauptpriorität in der Sichtung in diesem Altersbereich hat natürlich die Region Nürnberg. Jeder Spieler hat seine eigenen Qualitäten. Wir schauen nicht nur auf Technik, Physis und Schnelligkeit. Das Gesamtpaket muss stimmen.

fcn.de: Bei einigen Spielern, die du geholt hast, hat es auch gestimmt.

Müslüm Alver: Einige spielen nun in der zweiten Liga, Marius Wolf zum Beispiel. Es tut natürlich weh, wenn die Spieler bei anderen Vereinen den Durchbruch schaffen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir mit ihnen zusammen erfolgreich sind. Aber jeder Spieler muss auch seinen Weg gehen.

fcn.de: So wie ihn jetzt Patrick Erras beim Club geht?

Müslüm Alver: Den Tipp zu Patrick habe ich vom Stützpunkttrainer erhalten. Wir haben damals für die U12 einen Defensivspieler gesucht. Als ich ihn gesehen habe, habe ich ihn zum Training eingeladen und er hat sofort überzeugt. Nun spielt er schon einige Jahre beim Club. Ich wünsche Patrick alles Gute und wünsche ihm, dass er sich bei unserer Lizenzmannschaft durchsetzt. Die Qualität dazu hat er.


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