Profis Hintergründe Dienstag, 13.02.2018

Nachbericht St. Pauli: Ein weiterer Entwicklungsschritt

Foto: Sportfoto Zink

Der Club nimmt einen Punkt aus St. Pauli mit und macht seinen Trainer damit zufrieden. Vor allem die Art und Weise des Auftritt nötigt Michael Köllner Respekt ab.

  • Die Nachbetrachtung

„In der Vorrunde hätten wir so ein Spiel wahrscheinlich noch verloren“, resümierte Michael Köllner nach dem 0:0 beim FC St. Pauli und machte damit seine Zufriedenheit über den Punktgewinn am Millerntor deutlich. Eine vergleichbare Partie hatte der Club vor ziemlich genau fünf Monaten tatsächlich verloren. Auch damals hieß der Gegner St. Pauli. Auch damals war der Club das spielbestimmende Team. Aber damals fing sich der Club Mitte der zweiten Halbzeit ein Gegentor und stand am Ende mit leeren Händen da.

Dieses Mal hielt die Köllner-Elf ihren Kasten hingegen sauber und nahm einen Zähler mit vom Millerntor. „Das zeigt schon, welche Entwicklung wir in den letzten Monaten genommen haben“, erklärte der Club-Trainer. „Wir haben mittlerweile eine stabile Mannschaft.“ Eine, die sich inzwischen durch Geduld und Beharrlichkeit auszeichnet und in kaum einer Spielsituation den Kopf verliert.

„Wir haben es gegen einen tief stehenden Gegner gut gemacht“, lobte Köllner. „Wir sind extrem dominant aufgetreten. Das hat mir gefallen. Mit der Art und Weise unseres Auftritts haben wir ein Auswärtsspiel zu einem Heimspiel gemacht.“

Dass dennoch auch St. Pauli Möglichkeiten hatte, das Spiel zu gewinnen, unterstrich einmal mehr, dass zu jeder Zeit gegen jeden Gegner höchste Konzentration gefragt ist. „Man kann in dieser Liga relativ leicht stolpern“, sagte Köllner und Keeper Fabian Bredlow, der mit einigen starken Paraden ein Garant für den Punktgewinn war, ergänzte: „Dieses Spiel hat wieder gezeigt, dass der Tabellenplatz egal ist. Jedes Spiel ist eklig.“

  • Die Fakten

Am Millerntor bestritt der Club sein 400. Spiel in der eingleisigen zweiten Liga und verbuchte dabei das 97. Remis bei insgesamt 182 Siegen und 121 Niederlagen. Noch beeindruckender ist die aktuelle Bilanz: Seit nunmehr neun Partien ist die Köllner-Elf in Liga zwei schon ungeschlagen. „Das ist eine Mega-Serie“, befand der Club-Trainer.

Dass es am Ende trotz einer deutlichen Überlegenheit (70 Prozent Ballbesitz) nicht sogar zum 13. Saisonsieg reichte, lag auch am Aluminium, das einmal mehr einen Club-Treffer verhinderte, als Mikael Ishak Mitte der ersten Hälfte mit einem Kopfball am Pfosten scheiterte. Bereits zum 14. Mal in dieser Saison traf der Club damit schon die Torumrandung.

  • Das Personal

Bei dieser Großchance verletzte sich Ishak am Knie und wird dem Club nun einige Zeit fehlen. Bei der MRT-Untersuchung in der 310KLINIK wurde ein Innenbandriss im linken Knie festgestellt, die den Schweden zu einer rund zweimonatigen Pause zwingt.

Für Ishak kam Tobias Werner und übernahm dessen Platz im Angriff an der Seite von Federico Palacios. Köllner hatte sich wie zuletzt für einen Zwei-Mann-Angriff entschieden, dieses Mal allerdings in einem 4-4-2-System mit Mittelfeldraute. „Wir definieren uns auch über unsere Unberechenbarkeit. Wir haben in der gleichen Besetzung gespielt, wie zuletzt, aber in einer komplett anderen Systematik. Das hat es St. Pauli auch schwerer gemacht, selbst in Ballbesitz zu kommen“, erklärte Köllner.

Wieder zurück im Kader war am Millerntor auch Georg Margreitter. „Es ist wichtig, dass er wieder fit und eine weitere Alternative für uns ist“, so Köllner, der erklärte, warum der Österreicher allerdings noch nicht wieder auf dem Platz stand: „Lukas Mühl hat es in den letzten Spielen gut gemacht. Und am Ende entscheidet immer die Leistung. Wir trainieren jetzt diese Woche wieder und dann schauen wir, wer am Sonntag gegen Duisburg spielt.“

  • Das sagen die Medien

kicker.de: "In einem unterhaltsamen Spiel erarbeiteten sich die Hamburger mehr Torchancen, blieben aber ebenso erfolglos wie der Club, der gerade offensiv unter seinen Möglichkeiten blieb, und dennoch seine Serie fortführte."

nordbayern.de: "Vor 29.313 musste der 1. FC Nürnberg beim 0:0 hart arbeiten für den einen Punkt, der immerhin den Rückstand auf Fortuna Düsseldorf an der Tabellenspitze auf zwei Punkte verkürzt."

  • Das sagen die Fans

Koray Yilmaz (via Facebook): "Man darf auch mal mit einem Punkt zufrieden sein, außerdem jetzt schon 5 Punkte auf Platz 3! Das Glas muss nicht als halb leer betrachtet werden, es ist halb voll!"

@clubgeflüster (via Twitter): "Nach vorne war das heute leider zu wenig. Der letzte konsequente Pass am 16er hat nicht geklappt. Aber Pauli hat eben nicht mehr zugelassen."

@DanielSvd82 (via Twitter): "Den Punkt muss man mitnehmen. Pauli stark verbessert. Gute spielanlage beim . Spieler des Spiels Fabian Bredlow"

Spieldaten

22. Spieltag, 2. Bundesliga 2017/2018
0 : 0
FC St. Pauli
1. FC Nürnberg
Stadion
Datum
12.02.2018 20:30 Uhr
Schiedsrichter
Felix Zwayer
Zuschauer
29313

Aufstellung

FC St. Pauli
Himmelmann - Avevor - Buballa - Park - Nehrig - Neudecker (45. Kalla) - Dudziak - Sobiech - Allagui (45. Diamantakos) - Bouhaddouz (90. Flum)
Reservebank
Heerwagen, Schoppenhauer, Kalla, Flum, Möller Daehli, Schneider, Diamantakos
Trainer
Markus Kauczinski
1. FC Nürnberg
Bredlow - Mühl - Ewerton José - Löwen (45. Stefaniak) - Valentini - Erras - Leibold - Behrens - ?? - Palacios (45. Petrak) - Ishak (26. Werner)
Reservebank
Kreidl, Margreitter, Sepsi, Fuchs, Petrak, Stefaniak, Werner
Trainer
Michael Köllner

Ereignisse

26. min Spielstand: 0:0
Tobias Werner kommt für Mikael Ishak

26. min Spielstand: 0:0
Tobias Werner

42. min Spielstand: 0:0
Bernd Nehrig

45.(+2) min Spielstand: 0:0
Almeida Santos Ewerton José

45.(+20) min Spielstand: 0:0
Dimitris Diamantakos kommt für Sami Allagui

45.(+20) min Spielstand: 0:0
Marvin Stefaniak kommt für Eduard Löwen

45.(+20) min Spielstand: 0:0
Jan-Philipp Kalla kommt für Richard Neudecker

45.(+20) min Spielstand: 0:0
Enrico Valentini

45.(+20) min Spielstand: 0:0
Ondrej Petrak kommt für Federico Palacios

90.(+1) min Spielstand: 0:0
Johannes Flum kommt für Aziz Bouhaddouz

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