Nachbericht Derby: Verdient verloren
Der Club kann den Hinspiel-Erfolg gegen Fürth nicht wiederholen und unterliegt nach elf ungeschlagenen Partien wieder einmal in einem Zweitligaspiel
- Die Nachbetrachtung
Elf Spiele ungeschlagen. Die längste Erfolgsserie der Liga. Doch ausgerechnet im Derby gegen Greuther Fürth erwischte der 1. FC Nürnberg einen gebrauchten Tag. Trainer Michael Köllner: „Wenn ich es mir hätte aussuchen können, hätte ich sicher ein anderes Spiel gewählt, um unsere Serie zu beenden. Doch leider kann man das nicht.“
0:2 im eigenen Stadion gegen den Rivalen aus der Nachbarstadt. Klar, dass die Enttäuschung im Achteck groß war. Doch schon auf dem Weg in die Kurve gab es für die Mannschaft von den treusten Anhängern wieder aufmunternde Worte. Im 264. Frankenderby hatte Trainer Michael Köllner die Mannschaft auf drei Positionen umgestellt. Möhwald, Zrelak und Fuchs kamen ins Team, Salli und Werner rutschten auf die Bank, Valentini (Gelb-gesperrt) feuerte die Kollegen aus der Nordkurve an.
Bis zur Pause bestimmte der Club das Spiel, doch mit zunehmender Spieldauer gelang der Zugang in den gegnerischen Strafraum immer seltener. Der unglückliche Rückstand tat sein Übriges. Die Mannschaft brauchte eine Zeit, ehe sie den Faden wiederaufnehmen konnte. Am Ende rannte der Club an, doch der Gegner schlug erbarmungslos ein zweites Mal zu. Köllner: „Unter dem Strich bleibt, dass wir verdient verloren haben. Das wissen wir und da lügen wir uns nicht in die Tasche. So ein Spiel müssen wir nun einmal aushalten. Die Mannschaft hat es versucht, es am Ende aber nicht geschafft.“
- Die Fakten
So ist das manchmal im Fußball. Statistisch gesehen, war der Club in allen Bereichen überlegen. Bis auf einen – die erfolgreichen Torabschlüsse. 19 zu 13 Schüsse, 60 zu 40 Prozent Ballbesitz. 80 zu 70 Prozent Passquote. 52 zu 48 Prozent Zweikampfquote. Doch die Schüsse aus der zweiten Reihe von Behrens oder Zrelak gingen ebenso vorbei, wie der Kopfball von Werner. Fürth machte das besser, traf zwei Mal und klaute die drei Punkte aus dem Max-Morlock-Stadion.
Trainer Michael Köllner: „Zuletzt haben wir immer wieder Mal davon profitiert, dass der Gegner viel geschossen und wenig getroffen hat und wir im Abschluss eiskalt waren. Diesmal sprechen die Zahlen für uns, das Ergebnis aber nicht.“ Weil die Gäste dann am Ende auch noch bei einem ihrer vielen Konter alles richtigmachten, war das Spiel schon vor dem Ende der Nachspielzeit entschieden.
- Das sagen die Medien
Nordbayern.de: „Die Frage, wer die Nummer eins in Franken sei, beantwortete die Nordkurve bereits vor dem Anstoß mit einer beeindruckenden Choreografie, auf dem Platz hingegen konnte man zunächst nicht viele Unterschiede erkennen zwischen dem Ersten und Drittletzten. Es hätte auch der Neunte gegen den Zehnten sein können, Fürth ließ den Club dank kluger Raumaufteilung überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und versuchte nach Balleroberungen, möglichst schnell den anderen Strafraum zu erreichen – was in den ersten 45 Minuten nur selten passierte.“
Clubfans-United.de: „Kein Kommentar ist daher zumindest in der ersten Reaktion auf das Spiel besser als zu emotional in die Details zu gehen. Der Club hat seinen Fans diese Saison schon so viel Gutes gegeben, Zeit ihm das durch Treue und Loyalität zurückzuzahlen.“
- Das sagen die Fans
@Glubberer4 (via Twitter): „Leute hört mal auf alles schlecht zu reden. Wir sind nicht unverdient da oben und können ein, zwei schlechte Spiele auch mal verkraften!“
@senior48 (via Twitter): 1-fc-nuernberg so jetzt geht es langsam wieder. Habe das echt schlechte Spiel langsam verdaut. Fußball ist so. Und unser Glubb auch. Wissen wir doch. Dafür lieben wir ihn. Ich bin sicher sie werden ihre Lehren ziehen und uns bald wieder begeistern. Kopf hoch.
Stefan Günter Sommerer (via Facebook): „Kopf hoch Männer, war doch klar, dass diese Serie ohne Niederlage mal reißt. Ist zwar bitter, dass dies ausgerechnet im Derby passiert ist. Aber wir sind immer noch Tabellenführer und haben Vorsprung auf den dritten. Oh der FCN steigt wieder auf.“
- Der Ausblick
Es passiert, dass man mal stolpert und hinfällt. Natürlich ist es besonders bitter, wenn es im Derby passiert. Doch jetzt heißt es, sich wieder aufzurappeln und schon am Freitag in Bielefeld wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Köllner: „Unsere Ausgangslage ist ja immer noch sehr gut. Jetzt geht es darum, dass wir in Bielefeld wieder punkten.“ Für Innenverteidiger Georg Margreiter es ein Weckruf zur rechten Zeit: „Spätestens jetzt weiß wieder jeder, dass es nicht von alleine geht. Ich bin mir sicher, dass wir schon am Freitag in Bielefeld eine Reaktion zeigen werden. Gut, dass die Woche so kurz ist, da haben wir gar nicht die Möglichkeit, zu lange darüber nachzudenken.“
Weitere Artikel zur Partie
- 1. FC Nürnberg
- –
- SpVgg Greuther Fürth
- 49. Khaled Narey 0:1
90. Daniel Steininger 0:2
- Stadion
- Datum
- 03.03.2018 13:00 Uhr
- Schiedsrichter
- Manuel Gräfe
- Zuschauer
- 47489
- 1. FC Nürnberg
- Bredlow - Margreitter - Ewerton José - Löwen - Fuchs (87. Mühl) - Leibold - Erras - ?? - Behrens - Palacios (60. Stefaniak) - Zrelak (76. Werner)
- Reservebank
- Kirschbaum, Mühl, Garcia, Petrak, Stefaniak, Werner, Salli
- Trainer
- Michael Köllner
- SpVgg Greuther Fürth
- Burchert - 18466 - Maloca - Caligiuri - Wittek - Gugganig - Gjasula - Green (84. Aycicek) - Narey (89. Magyar) - Reese (80. Steininger) - Ernst
- Reservebank
- Funk, Magyar, Aycicek, Raum, Sontheimer, Steininger, Dursun
- Trainer
- Damir Buric