Nachbericht B'schweig: "Keine Ausreden suchen"
Trainer Alois Schwartz zeigt sich nach der deutlichen Niederlage kritisch und will nicht einfach zum Alltag übergehen.
Torsten Lieberknecht fühlte sich ein wenig in der Zeit zurück versetzt. Der Braunschweiger Coach blickte nach dem 6:1-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg ein Jahr zurück. Damals, Ende August 2015, war seiner Eintracht der höchste Saisonsieg gelungen. 6:0 hatten die Niedersachsen den Karlsruher SC bezwungen. Der KSC hatte damals - wie der Club heute - nur drei Monate vorher in der Relegation den Bundesliga-Aufstieg verpasst und war deshalb durchaus ambitioniert nach Braunschweig gereist. Am Ende stand allerdings – wie dieses Mal für den Club – eine saftige Klatsche.
"Manchmal gibt es solche Tage", erklärte Lieberknecht nun und erinnerte dabei auch an eben jenen Triumph gegen den KSC. Damals war seiner Mannschaft fast alles gelungen, auch dieses Mal passte nahezu alles. "Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf eigentlich nicht wider", gab der Eintracht-Coach nach dem 6:1 gegen den Club zu. "Nürnberg hat ein ordentliches Spiel gemacht. Deshalb hatte ich auch noch ein mulmiges Gefühl, als es schon 4:1 stand."
"Man darf sich nicht so ergeben"
In der Schlussphase legten seine Mannen allerdings noch zwei Treffer nach und schickten den Club damit mit einem halben Dutzend nach Hause. Dementsprechend bedient war man hinterher im Nürnberger Lager. "So kann man sich nicht präsentieren", sagte Guido Burgstaller. "Das darf nicht passieren", meinte Miso Brecko. Und Alois Schwartz stellte fest: "Man darf sich nicht so ergeben."
Was den Club-Trainer vor allem missfiel, war die Tatsache, dass man nach einer Führung und einer guten ersten Halbzeit in der zweiten Halbzeit scheinbar auseinander fiel: "Dass wir mit unserem erfahrenen Team in der Schlussphase nochmal zwei Tore kassieren, darüber bin ich verärgert."
An die eigene Nase fassen
Und deshalb gab es auch am Tag danach noch einigen Redebedarf unter den Beteiligten. "Jeder weiß, dass er scheiße gespielt hat", gab Schwartz einen Einblick ins Seelenleben der Mannschaft. "Alle fassen sich an die eigene Nase. Das ist immer der beste Weg."
Die interne Analyse förderte einige Gründe für die deutliche Niederlage zu Tage, doch als öffentliche Rechtfertigung wollte Schwartz diese nicht anführen. "Ich will nicht nach Ausreden suchen. Wenn man sich so präsentiert, bekommt man zu Recht Prügel."
Quartett auf Länderspielreise
Jetzt geht es darum, möglichst schnell wieder in die Spur zu finden. "Man kann natürlich jetzt nicht einfach zum Alltag übergehen. Wir werden jetzt auch am freien Tag trainieren", kündigte Schwartz auch für den eigentlich freien Dienstag, 30.08.16, eine Einheit an. Am Donnerstag, 01.09.16, steigt dann in Kösching das Testspiel gegen den FC Ingolstadt (18 Uhr).
Nicht mit dabei sein wird dort ein Quartett, das sich zu Wochenbeginn Richtung Nationalmannschaft verabschiedete: Even Hovland (Norwegen), Edgar Salli (Kamerun), Enis Alushi (Kosovo) und Jakub Sylvestr (Slowakei) sind für ihre Heimatländer im Einsatz.
Weitere Artikel zur Partie
- Eintracht Braunschweig
- 43. Domi Kumbela 1:1
45. Saulo Decarli 2:1
55. Saulo Decarli 3:1
64. Dave Bulthuis (Eigentor) 4:1
86. Nik Omladic 5:1
89. Christoffer Nyman 6:1
- 1. FC Nürnberg
- 8. Guido Burgstaller 0:1
- Stadion
- Datum
- 28.08.2016 13:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Felix Zwayer
- Zuschauer
- 20840
- Eintracht Braunschweig
- Fejzic - Ofosu-Ayeh - Decarli - Valsvik - Reichel - Omladic - Moll (83. Boland) - ?? - Khelifi (79. Hernandez) - Biada (67. Nyman) - Kumbela
- Reservebank
- Engelhardt, Baffo, Boland, Hochscheidt, Kijewski, Hernandez, Nyman
- Trainer
- Torsten Lieberknecht
- 1. FC Nürnberg
- ?? - Brecko - Hovland - Bulthuis - Sepsi - Behrens - Alushi (85. ERROR!) - Salli - Leibold (74. Gíslason) - Kempe (63. Parker) - Burgstaller
- Reservebank
- Kirschbaum, Mühl, Gíslason, Kammerbauer, ??, Parker, Sylvestr
- Trainer
- Alois Schwartz