Donnerstag, 03.10.2013

Mitten im kleinen Fußball-Märchen

Lange kämpfte Adam Hlousek fürs Comeback. In Braunschweig meldete er sich mit einem Tor zurück und legte in Bremen nach. Der Trainer ist voll des Lobes.

Foto: Sportfoto Zink

Für Michael Wiesinger waren es "gefühlt zwei Jahre", für viele Beobachter sogar eine halbe Ewigkeit. Ganz genau waren es letztlich 531 Tage, die vergingen, bis Adam Hlousek erstmals nach seiner Verletzungspause wieder in einem Bundesliga-Spiel mitwirken konnte. In Braunschweig feierte der Tscheche Mitte September sein Comeback. "Es war ein super Gefühl", schwärmte er hinterher.

Auf dieses Gefühl hatte Hlousek lange warten müssen. Im März 2012 war ihm in der Partie gegen den FC Bayern München das vordere Kreuzband im Knie gerissen. Eine Verletzung, die Profi-Fußballer in der Regel sechs bis acht Monate außer Gefecht setzen. Hlousek allerdings musste immer wieder Rückschläge hinnehmen. Mal zwickte es hier, mal schmerzte es da. So wurde das Comeback wieder und wieder verschoben. Aus einem halben Jahr Pause wurden schließlich anderthalb.

"Ein perfektes Comeback"

Ans Aufgeben dachte der Linksfuß allerdings nie - und wurde dafür belohnt. Im Auswärtsspiel in Braunschweig schmissen ihn die Trainer ins kalte Wasser und ließen ihn sofort von Beginn an ran. "Ich dachte, ich werde eingewechselt und spiele zehn bis fünfzehn Minuten", verriet Hlousek. Stattdessen erlebte er "ein perfektes Comeback", das einem kleinem Fußball-Märchen gleichkam: Nach 28 Minuten gelang ihm der Führungstreffer, der gleichzeitig sein erstes Bundesliga-Tor für den Club überhaupt war.

In Bremen ließ er am vergangenen Wochenende nun ein weiteres folgen und demonstrierte damit endgültig: Adam is back! Dreimal in Folge stand er zuletzt in der Startelf des Club und ist "momentan nicht aus der Mannschaft wegzudenken", wie Michael Wiesinger erklärte. "Er tut dem Team einfach sehr gut."

Vorbildliche Einstellung

Die Begründung liefert der Club-Trainer gleich mit: "Er ist lauf- und zweikampfstark und darüber hinaus sehr willig. Adam ist ein Spieler, der in beide Richtung sehr gut umschaltet und jeden Weg geht." In Braunschweig und gegen Dortmund spielte der 24-Jährige auf dem linken Flügel und bildete ein Pärchen mit Marvin Plattenhardt, in Bremen agierte er im halblinken Mittelfeld und zeigte, dass er defensive und offensive Qualitäten optimal vereint.

"Seine Einstellung ist einfach vorbildlich. Da kann sich der eine oder andere schon etwas abschauen", sagte Michael Wiesinger, der allerdings auch weiß, dass "man ihm nach der langen Pause auch Regenerationszeit geben muss". Momentan macht das Knie aber keine Probleme. Und Hlousek selbst will ohnehin keine Pause. "Adam will einfach immer spielen", so Wiesinger. "Er genießt jede Minute, die er Fußball spielen darf. Das ist ein Geschenk für ihn."


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