Profis Mittwoch, 16.04.2014

Marek Mintal: "Das Stadion muss eine Festung sein"

Foto: Picture Alliance

Marek Mintal spricht vor den entscheidenden Spielen über den Schlüssel zum Klassenerhalt, die Unterstützung der Fans und erklärt, warum man den Club noch nicht abschreiben sollte.

Marek Mintal ist mit dem 1. FC Nürnberg auf-, aber auch abgestiegen. Er wurde Torschützenkönig, hat den DFB-Pokal geholt und die rot-schwarzen Farben in Europa vertreten. Marek Mintal hat mit dem Club viele Siege gefeiert und bittere Niederlagen erlebt. Seit dieser Saison ist der Slowake Co-Trainer beim 1. FCN und damit ganz nah dran an der Mannschaft. Vor den letzten Spielen im Kampf um den Klassenerhalt hat sich fcn.de mit ihm getroffen und ihn mit fünf Thesen konfrontiert.

  • These 1: Bayer Leverkusen ist ein dicker Brocken.

Das kann man auf jeden Fall unterschreiben. Der Trainerwechsel scheint ihnen neuen Schwung verliehen zu haben. Leverkusen stand in dieser Saison im Achtelfinale der Champions League, spielt auch jetzt wieder um einen Platz in der Champions League mit und hat viele Nationalspieler. Sie zählen für mich auf jeden Fall zu den Top-Teams der Liga. Aber genau darin liegt auch der Reiz. Duelle gegen einen so starken Gegner sind für Spieler - vor allem zuhause - immer auch eine Extra-Motivation. Man will zeigen, dass man mit ihnen mithalten und sie ärgern kann. Gegen die Bayern hat man das ja in der Rückrunde schon erlebt, als die Mannschaft es dem vermeintlich übermächtigen Gegner richtig schwer gemacht hat.

  • These 2: Die Heimspiele sind der Schlüssel zum Klassenerhalt.

Richtig, wir müssen daheim die Grundlage legen. Die Mannschaft hat schon bewiesen, dass sie sich zuhause vor niemandem verstecken muss, wie man gegen Bayern oder davor auch gegen die Top-Teams wie Dortmund und Schalke gesehen hat. Du kannst dir in diesen Spielen Selbstvertrauen holen und auch Schwung für die restlichen Auswärtsspiele mitnehmen. Wenn du zeigst, dass du es zuhause kannst, warum sollst du es dann nicht auch auswärts können?

  • These 3: Der Club braucht die Unterstützung der Fans.

Ohne Wenn und Aber. Ich habe es ja selbst als Profi erlebt, dass einen die Unterstützung der Fans beflügeln kann und zusätzlich motiviert und anspornt. Man merkt als Spieler einfach, ob 35.000 Zuschauern im Stadion sind und dich anfeuern oder ob es 50.000 sind. Deshalb tut jeder Fan mehr gut. Jetzt in der entscheidenden Phase kann es auf jeden ankommen. In den letzten beiden Heimspielen muss das Grundig Stadion eine echte Festung sein. Was durch die Unterstützung der Fans möglich ist, hat man in dieser Saison doch schon gesehen. Wer weiß, vielleicht wären wir jetzt schon chancenlos, wenn uns die Club-Fans bis hierhin nicht so super unterstützt hätten. Was bislang gemacht wurde, ist Wahnsinn – und ich bekomme ja auch in der Kabine mit, dass die Jungs merken, wie die Fans hinter ihnen stehen.

  • These 4: Ein Sieg verschönert das Osterfest.

Ich bin selbst Familienvater und weiß deshalb, dass gerade Osterferien sind und man am Sonntag vielleicht einen Osterausflug plant. Kleiner Tipp von mir an alle Väter: Packt eure Frauen und Kinder ein und kommt ins Stadion. Und wenn es dann mit drei Punkten wieder nach Hause geht, habt ihr gleich auch noch das perfekte Ostergeschenk. (lacht) Wie gesagt: Wir brauchen euch!

  • These 5: Den Club sollte man noch nicht abschreiben.

Ich bin ehrlich: Wir haben in den letzten Spielen wenig Punkte geholt, deshalb kann ich verstehen, wenn bei den Fans Enttäuschung da ist und manche vielleicht skeptisch sind, ob es noch mit dem Klassenerhalt reicht. Aber wer jetzt aufgibt, hat doch schon verloren. Man muss nach Rückschlägen immer wieder aufstehen. Die Mannschaft brennt noch und weiß, dass es sich zu kämpfen lohnt. Ich habe schon viel erlebt im Fußball, vor allem mit dem Club, deshalb sage ich: Gerade weil wir von manchen schon abgeschrieben werden, haben wir in den verbleibenden Spielen die Chance, etwas Großes zu erreichen.

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