„Jugendarbeit zahlt sich aus“
„Wolle“ Wollscheid im Interview über Junioren, seinen Sprung zu den Profis und die Highlights seiner Saison.
Philipp Wollscheid kam im Juni 2009 zum 1. FC Nürnberg, um die Abwehr der U23 zu verstärken. In der Rückrunde der Saison 2010/11 spielte der 22-Jährige auch in Dieter Heckings Elf eine tragende Rolle: Am 13. Spieltag wurde „Wolle“ bei der 1:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern in der Bundesliga erstmals eingewechselt und hat seit seinem Startelfdebüt im Dezember 2010 gegen Hannover 96 mit 18 Bundesliga- und zwei DFB-Pokalspielen alle Pflichtbegegnungen des Club absolviert.
fcn.de hat sich anlässlich des AREVA U14-Cup mit dem gebürtigen Saarländer über Nachwuchsförderung, den schwierigen Sprung zu den Profis und seine persönlichen Saisonhighlights unterhalten.
fcn.de: Hallo Philipp! Marvin Plattenhardt, Timothy Chandler und du zieren das diesjährige Turnierposter, mit dem sich der 1. FC Nürnberg vor der Nachwuchsarbeit der Bundesligisten und der internationalen Vereine verneigt. Welcher Stellenwert hat die Förderung der Jugend für dich?
Philipp Wollscheid: Erst einmal vielen Dank, dass ihr mich ausgesucht habt, auf dem Poster für das Turnier zu werben, das ehrt mich. Natürlich ist Jugendarbeit sehr wichtig. In dieser Saison hat man es bei Markus Mendler, Marvin Plattenhardt oder Julian Wießmeier aus der U19 gesehen, dass sich die Investition auszahlt. Das macht der 1. FC Nürnberg genau richtig.
fcn.de: Wie war das bei dir?
Philipp Wollscheid: Bei mir war es ein bisschen schwieriger. Ich bin sozusagen ein Quereinsteiger, da ich ja erst mit 20 zu einem Profi-Verein gekommen bin. Da musste ich natürlich sehr viel nachholen, das ist nicht der ideale Weg. Generell ist ein Wechsel zu einem professionellen Verein sehr wichtig, weil man fundierte Sachen im taktischen und physischen Bereich lernt, die man später braucht.
fcn.de: Gab es zu deiner Zeit schon solche Turniere mit internationaler Besetzung?
Philipp Wollscheid: Leider nicht, mein Dorfverein wurde zu so einem Turnier nie eingeladen (lacht). Wenn ich mir die diesjährigen Teilnehmer so ansehe, hätte mich das natürlich schon gereizt, das ist super für die Jungs aus der U14.
fcn.de: Du hast in dieser Saison den Sprung zu den Profis vollzogen. Was möchtest du den 13- und 14-Jährigen, die an dem Turnier teilnehmen und ähnliche Träume wie du einst hegen, mit auf den Weg geben?
Philipp Wollscheid: Ihr solltet ganz genau auf das hören, was eure Trainer sagen und ihr solltet an euch arbeiten und ehrgeizig eure Ziele verfolgen. Wenn ihr es wirklich wollt, könnt ihr es auch schaffen. Man darf aber nie aufhören und denken, man hätte es schon geschafft. Ihr müsst immer weiterarbeiten und an euch glauben, dann bin ich guter Dinge, dass es klappt.
fcn.de: Auch du hast mit deiner konstant guten Leistung zum sensationellen Abschneiden in dieser Bundesligasaison beigetragen. Wie sieht dein persönliches Fazit aus?
Philipp Wollscheid: Sehr positiv. Ich bin sehr glücklich, dass ich zu so vielen Einsätzen gekommen bin, damit war vor der Saison nicht zu rechnen. Da kann ich im Großen und Ganzen schon zufrieden sein (grinst).
fcn.de: Was war dein persönliches Highlight in dieser Saison?
Philipp Wollscheid: Mein erster Einsatz. Auch wenn wir das Spiel verloren haben, ist es das Spiel, das mir am meisten in Erinnerung bleiben wird.
fcn.de: Dein erstes Tor auch?
Philipp Wollscheid: Das werde ich sicherlich noch lange in Erinnerung behalten, vor allem, weil es zum Geburtstag meiner Oma war (lacht).
fcn.de: Wo verbringst du nach dieser mit dem sechsten Platz so erfolgreichen Saison deinen wohl verdienten Urlaub?
Philipp Wollscheid: Ich werde mit ein, zwei Teamkollegen auf Ibiza Urlaub machen – da findet sich schon was…