Freitag, 11.02.2011

Gruß vom Fuß

fcn.de hat Ilkay Gündogan in der Reha besucht und ihm über die Schulter geschaut.

Ist es nicht schön? Man könnte in den letzten Tagen fast den Eindruck haben, der Frühling sei am Sportpark Valznerweiher angekommen – die Sonne wirft warme Strahlen auf den Trainingsplatz, Trainer Dieter Hecking lässt seine Mannschaft bei milden Temperaturen am Sportpark Valznerweiher ein Turnier spielen… Gute Laune, ein schönes Bild, das allerdings ein wenig trügt, fehlt dem Club doch ein wichtiger Spieler: Ilkay Gündogan kann seit gut vier Wochen mit Problemen im linken Fuß nicht am Training teilnehmen.

Im Kraftraum, mit dem Blick auf den Trainingsplatz, trifft fcn.de den 20-Jährigen, der dort täglich seine Gewichte stemmt, um fit zu bleiben. Ilkay freut sich über den Besuch: „Meinem Fuß geht es auch schon wieder relativ gut, ich war am Anfang der Woche in der Uniklinik in Erlangen, um ein weiteres Bild machen zu lassen.“

Zuschauen: Beim Training nicht einfach, im Stadion viel schwerer

Im letzten Testspiels des Trainingslagers in der Türkei, beim 1:0 Sieg gegen den türkischen Champions-League-Teilnehmer Bursaspor, verletzte sich Ilkay am Fuß und musste fortan pausieren. Ausgerechnet zum Start der Rückrunde. Teamarzt Dr. Matthias Brem: „Ilkays Fuß zeigte eine Stressreaktion, deshalb haben wir ihn aus dem Training genommen.“ Seit inzwischen einem Monat kann er deshalb nur vom Fenster aus dem Kraftraum beim Training zuschauen.

„Es ist nicht einfach, beim Training zu zuschauen“, berichtet Ilkay und lässt durch das Fenser den Blick über den Trainingsplatz schweifen: „Noch schwieriger ist es, wenn ich am Wochenende im Stadion auf der Tribüne sitze und meinen Kumpels zuschauen muss. Für einen Fußballer gibt es nichts Schlimmeres, als nicht eingreifen zu können. So ist es momentan leider, das gefällt mir nicht, aber so ist es nun mal.“

Das Training: Kraft, Beweglichkeit, Stabi, Radfahren

Am besten formulierte es wohl Team-Kamerad Jens Hegeler im Gespräch mit der Presse: „Ilkay kann man nicht ersetzen, wir müssen seinen Ausfall im Kollektiv, mit der Mannschaft auffangen.“ Was den Kollegen bisher vortrefflich gelungen ist: eine unglückliche Niederlage gegen Mönchengladbach, ein Unentschieden gegen den SC Freiburg und zwei Siege gegen HSV und Leverkusen: Der Club steht gut da in der Liga.

Ilkay wechselt die Übung, schnappt sich die Hanteln und legt sich auf einen Strandballon: „Im Kraftraum mache ich viele verschiedene Übungen – eigentlich alles, was meinen Fuß nicht belastet: Krafttraining, Beweglichkeit, Stabilisationsübungen, Radfahren.“ Und wann er wieder beim Training dabei ist? Er weiß es nicht, will sich auch nicht festlegen: „Dann ist man enttäuscht, wenn man sein Ziel nicht erreicht.“ Einen Erfolg konnte der Publikumsliebling in der Reha bereits feiern: Mit speziellen Schuhen mit besonderen Einlagen darf er auf dem Rasen ein paar Runden drehen.

Gute Besserung, Ilkay!

„Es ist sehr schön, aus diesen vier Wänden rauszukommen“, freut sich Ilkay. „Es ist eine kleine Genugtuung, wieder nach draußen zu kommen, zwar noch ohne Fußballschuhe und Ball. Ich vertraue unseren Ärzten zu 100% - die medizinische Abteilung will mein bestes“, erzählt er. Teamarzt Dr. Matthias Brem und sein Team um Chef-Physio Günter Jonczyk behandeln den Fuß unseres Mittelfeldstars: „Wir müssen genau beobachten, wie sich das weiter entwickelt und wann er wieder gegen den Ball treten kann.“

Ilkay schnürt seine Laufschuhe: „Ich fühle mich schon viel besser als zu Beginn meiner Verletzung. Deshalb fällt mir diese Phase auch nicht mehr so schwer.“ Langsam joggt er los und dreht seine Runden um den Trainingsplatz, wo seine Team-Kameraden das Turnier ausspielen – hoffentlich ist unser Mittelfeldspieler bald wieder in der Mannschaft dabei!


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