Nachwuchs Donnerstag, 26.03.2015

"Futsal ist für die Weiterentwicklung sinnvoll"

Foto: Sportfoto Zink

Im Interview spricht U17-Coach Michael Wimmer über die gewonnene Futsal-Meisterschaft, den bisherigen Saisonverlauf und wirft einen Blick voraus.

fcn.de: Zunächst mal Glückwunsch zur Titelverteidigung bei der deutschen Futsalmeisterschaft, Michael!

Michael Wimmer: Vielen Dank, es ist natürlich ein sehr schönes Gefühl. Wir wussten bereits aus dem vergangenen Jahr, wie sich ein deutscher Meistertitel anfühlt. Es in diesem Jahr zu bestätigen, ist außergewöhnlich und freut mich besonders für die Jungs.

fcn.de: Der Weg zum Futsal-Thron führte zuvor über zwei Qualifikationsturniere.

Michael Wimmer: Wir wussten im Vorfeld, dass wir die bayerische und süddeutsche Meisterschaft erfolgreich bestreiten müssen, um an der deutschen Meisterschaft teilnehmen zu können. Wir wollten aber aufgrund der Erfahrung des vergangenen Jahres unbedingt wieder dort dabei sein. Dementsprechend sind wir sehr fokussiert zu den beiden Qualifikationsturnieren gefahren, um diese zu gewinnen. Das ist uns auch gelungen. Insgesamt haben wir in drei Turnieren 17 Spiele ohne Niederlage gemeistert. Daher war der deutsche Meistertitel im Futsal letztlich auch verdient.

fcn.de: Bei der Betreuung der Mannschaft hast du dich mit deinem Co-Trainer Ahmet Koc abgewechselt. Wie kann man sich das Zusammenspiel vorstellen?

Michael Wimmer: Wir arbeiten generell gut zusammen, tauschen uns immer aus, auch wenn ich die finalen Entscheidungen treffe. Für die bayerische und süddeutsche Meisterschaft hatten wir abgesprochen, dass er das Coaching am Spielfeldrand übernimmt. Ich habe die Zeit genutzt, um die Spieler von der Tribüne aus einem anderen Blickwinkel zu beobachten. Selbstverständlich haben wir uns aber nach den Partien immer besprochen. Bei der deutschen Meisterschaft war ich dann wieder an der Seitenlinie.

fcn.de: Was nehmt ihr, außer natürlich dem Selbstvertrauen eines deutschen Meisters, aus so einem Turnier mit?

Michael Wimmer: Durch die Regel der einmaligen Einbindung des Torwarts im Spielaufbau gibt es häufig Eins-gegen-Eins  bzw. Vier-gegen-Vier-Situationen. Dadurch rücken viele gruppen- aber auch individualtaktische Lernziele in den Vordergrund, zum Beispiel: Wie laufe ich mich zu einem bestimmten Zeitpunkt frei? Zudem wird ein technischer Fehler bei der Ballannahme im Futsal sofort bestraft, da es keine Bande gibt, wie beim Hallenfußball. Im jüngeren Bereich halte ich Futsal daher für die Weiterentwicklung der Spieler und einer Mannschaft sehr sinnvoll.

fcn.de: Nach einem holprigen Start in die Bundesliga kommt ihr im Ligabetrieb auch immer besser in Fahrt. Wieso sind die Ergebnisse nun positiver? 

Michael Wimmer: Vor der Saison ist ein großer Teil der U16 in den U17-Kader aufgerückt. Wir hatten dann zu Saisonstart einige Probleme mit der Umstellung von U16-Bayernliga auf U17-Bundesliga. Aus den ersten vier Spielen haben wir nur einen Punkt geholt. Aber die Einstellung hat immer gestimmt. Ein Schlüsselspiel war dann das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Wir haben zwar mit 0:1 verloren, aber gemerkt, dass wir mit einer guten Mannschaft mithalten konnten. Anschließend haben wir in Frankfurt gewonnen und uns dann bis zur Winterpause gut nach oben gearbeitet und einige Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze herausgearbeitet. Das spricht für die Entwicklung der Mannschaft.

fcn.de: Kam die Winterpause also zu einem ungünstigen Zeitpunkt, als ihr gerade einen Lauf hattet?

Michael Wimmer: Im ersten Moment hätte ich auch gerne noch im gleichen Rhythmus weitergespielt. Aber wir sind auch nach der Winterpause richtig gut gestartet. Wir haben zwar im ersten Spiel in Hoffenheim knapp mit 0:1 verloren, aber dann drei Siege in Folge gefeiert. Darunter auch der 3:0-Derbysieg bei der SpVgg Greuther Fürth. Wir haben unsere Form von vor der Winterpause bestätigt.

fcn.de: Das Derby gegen Fürth stand zuletzt vermehrt auf dem Spielplan. Neben dem Sieg auf dem Feld, habt ihr euch auch in der Futsalrunde zweimal gegen die SpVgg durchgesetzt.

Michael Wimmer: Dass wir Fürth in den Finals der bayerischen und deutschen Meisterschaft geschlagen haben, ist doppelt schön. Aber in erster Linie wollten wir natürlich die Endspiele siegreich bestreiten. Der Derbyerfolg in der Bundesliga war ebenfalls super, auch weil er von der Leistung der Mannschaft verdient war. Grundsätzlich haben wir uns nach dem Finale um die deutsche Futsal-Meisterschaft etwas gewundert, dass die Jungs „Derbysieger“ gerufen haben. Aber für die Jungs ist es natürlich besonders schön, sich im Finale gegen Fürth durchzusetzen.

fcn.de: Mit dem Nachholspiel gegen Saarbrücken stehen nun im Ligabetrieb noch sechs Spiele aus. Was ist da noch drin?

Michael Wimmer: Das Wichtigste im Jugendbereich ist die Entwicklung der Spieler, damit sie den nächsten Schritt gehen können. Konkret heißt das: Wir wollen die Spieler auf einen Stand bringen, auf dem U19-Trainer Pellegrino Matarazzo mit ihnen arbeiten kann. Wir werden ihnen in den nächsten acht Wochen den letzten Schliff geben, damit möglichst viele Spieler in der nächsten Saison für die U19-Bundesliga zur Verfügung stehen. Aber wir wollen in der Bundesliga auch noch so viele Zähler wie möglich holen, haben uns aber keine genaue Punktzahl als Ziel gesetzt. 


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