Mittwoch, 20.02.2013

Fünf Spiele auf der Kommandobrücke

Seit der Winterpause bilden Wiesinger & Reutershahn das Trainergespann. Der Start ist gelungen.

Michael Wiesinger und Armin Reutershahn (v.l.). Foto: Picture Alliance

50 Jahre gibt es die Bundesliga nun schon. Seit seiner Einführung liefert das deutsche Fußball-Oberhaus Jahr für Jahr spannende, kuriose, interessante und zum Teil auch ungewöhnliche Geschichten. Vor kurzem kam nun ein weiteres Kapitel hinzu. Denn selbst für die Bundesliga, in der Trainerwechsel zum Geschäft gehören, ist es nicht normal, dass gleich vier Vereine mit einem neuen Coach in eine Rückrunde starteten.

Bei der TSG 1899 Hoffenheim hat Marco Kurz seit der Winterpause das Sagen, in Wolfsburg Dieter Hecking und beim FC Schalke wurde Jens Keller kurz vor Weihnachten zum Cheftrainer befördert. Auch beim 1. FC Nürnberg hat sich in der Winterpause was getan: Michael Wiesinger und Armin Reutershahn bilden das neue Gespann auf der Club-Kommandobrücke.

"Kleine, aber feine Schritte"

Am Donnerstag, 21.02.13, ist das Duo nun seit 50 Tagen in verantwortlicher Position im Amt. Fünf Ligaspiele bestritt der Club seitdem, nur einmal ging der 1. FCN dabei als Verlierer vom Platz (in Dortmund). Zum Vergleich: In Wolfsburg und Schalke kassierten die neuen Trainer in den ersten fünf Partien jeweils zwei Niederlagen, in Hoffenheim sogar deren drei. "Wir haben bei dem schweren Auftaktprogramm gepunktet", sagt Hanno Balitsch. "Das spricht für uns." Und damit auch für die Trainer.

Zufrieden mit der bisherigen Ausbeute ist Michael Wiesinger allerdings längst nicht. "Wenn man sich die Spiele anschaut, muss man sagen, dass sicher auch noch mehr drin gewesen wäre", sagt Wiesinger, der seiner Mannschaft allerdings attestiert, in den letzten Wochen einen "kleinen, aber feinen Schritt" nach vorne gemacht zu haben. Nicht umsonst gelang gegen Hannover noch in der Nachspielzeit der Ausgleich zum 2:2. "In unserer Truppe stimmt es einfach", sagte Timm Klose nach der Begegnung. "Vor einiger Zeit hätten wir so eine Partie noch verloren." Eine Aussage, die man durchaus auch als Kompliment für die Arbeit der Trainer werten darf.

Gute Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen Michael Wiesinger und Armin Reutershahn funktioniert bislang bestens. "Wir besprechen uns ständig, tauschen uns aus und stimmen uns ab", erklärt Wiesinger. "Die Entscheidungen fallen im Team."  Die Spieler kommen damit bestens zurecht. "Es ist ein angenehmes Arbeiten", sagt Hanno Balitsch, der Michael Wiesinger "einen guten Draht zur Mannschaft" bescheinigt. "Ich denke, das zeigt sich auch auf dem Platz."

Ausruhen wollen sich Wiesinger & Reutershahn auf den gezeigten Leistungen allerdings nicht. "Es gibt in allen Bereichen noch etwas zu tun und immer Luft nach oben", sagt der 40-jährige Wiesinger. "Wir wollen noch an vielen Details arbeiten." Er selbst freut sich darauf, schließlich fühlt er sich richtig wohl beim Club: "Ich genieße jeden Tag."


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