Profis Mittwoch, 27.11.2013

Früher Cluberer, heute Cluberer: Dieter Frey

Dieter Frey stand einst für den Club in der Bundesliga auf dem Platz, nun coacht er die U9.

Dieter Frey spielte von 2001 bis 2004 beim Club. Foto: Picture Alliance

fcn.de: Sie haben für Bayern München, Freiburg und Bremen gespielt, bevor Sie im Jahr 2001 zum Club kamen. Welche Erfahrungen konnten Sie in den verschiedenen Vereinen sammeln?

Dieter Frey: Als junger Spieler war bei Bayern München alles sehr imposant. Die Deutsche Meisterschaft gleich im ersten Jahr war natürlich eine schöne Erfahrung. Aber an den Club habe ich auch sehr gute Erinnerungen. Im ersten Jahr haben wir in einem dramatischen vorletzten Spiel gegen Leverkusen, die damals um den Titel gespielt haben, mit einem Heimsieg den Klassenerhalt gesichert. Das war ein absolutes Gänsehauterlebnis, wie die Fans uns in der letzten Viertelstunde unterstützt haben. Daran erinnere ich mich noch heute sehr gerne.

fcn.de: Was macht den Club in Ihren Augen aus?

Dieter Frey: Der Club ist der Club. Wenn man zu diesem Verein kommt, dann wird einem schnell bewusst, dass es ein außergewöhnlicher Verein ist. Viele Menschen hängen mit vollem Herzen an diesem Verein, das merkt man. Ich habe mich damals in der Mannschaft wahnsinnig wohl gefühlt. Ich habe beim Club viele nette und interessante Menschen kennengelernt, u.a. auch Günter „Chico“ Vogt und Udo Rauh, die auch stets bereit waren, mir zu helfen. Mittlerweile bin ich selbst schon so lange dabei, dass ich sagen kann, ich bin ein Cluberer.

fcn.de: Sie mussten Ihre Karriere aufgrund einer Verletzung beenden. Was raten Sie jungen Spielern, die den Traum „Profi-Fußballer“ haben?

Dieter Frey: Ich sage immer, dass die Schule eminent wichtig ist. So wie die Jungs ihre Ziele im Sport verfolgen, so müssen sie ihre Ziele in der Schule diszipliniert angehen. Ein Trainer wird immer auf die schulischen Leistungen achten, das ist die Philosophie beim Club. Wir sehen die Spieler als ganze Menschen, nicht nur als Fußballer. Sollte es zur anvisierten Profi-Karriere nicht reichen, ist eine gute Bildung für den späteren Berufsweg unumgänglich.

fcn.de: Sie sind nun Co-Trainer der U9. Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie nach Ihrer aktiven Zeit wieder beim Club gelandet sind?

Dieter Frey: Nach der Karriere habe ich Lehramt studiert und im Anschluss mein Referendariat absolviert. Zeitlich war es da unmöglich, größere Jungs zu trainieren. Der Fußball-Kindergarten oder die Betreuung der U9 hingegen waren neben dem Referendariat gut umsetzbar. Ich arbeite sehr gerne mit den Kindern zusammen. Ich bin überzeugt, dass es ein wichtiger Bereich ist, in dem die ersten Grundlagen gelegt werden, die Kinder sind noch sehr lernbegierig.

fcn.de: Sie sind im zweiten Schuljahr als Lehrer für Mathematik und Wirtschaft und Recht an der Bertolt-Brecht-Schule tätig. Hilft Ihnen der Lehrerjob im Umgang mit den Kleinen?

Dieter Frey: Es gibt viele Parallelen zwischen dem Lehrer- und dem Trainerjob. In beiden Berufen sind diverse Fähigkeiten gefragt. Ein Top-Fachwissen ist natürlich die Grundlage, aber Psychologie und Pädagogik gehören ebenso dazu. Man braucht ein Gefühl für eine Gruppe, muss oft schnell Entscheidungen treffen, wann ich ein Auge zudrücken kann oder bei welchen Dingen ich durchgreifen muss.

fcn.de: Wenn Sie zurückblicken: Was hat sich im Vergleich zu Ihrer aktiven Zeit am meisten beim Club verändert?

Dieter Frey: Da ich die letzten Jahre im NLZ tätig war, habe ich natürlich die Entwicklung des NLZ hautnah miterlebt. Da hat sich schon eine Menge verändert. Man spürt, dass alle Mitarbeiter immer noch viel investieren, um es stetig zu optimieren. Die Jungs werden heute ganz anders gefördert als es vor zehn Jahren der Fall war.


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