Fit for Job – VDV referierte in Nürnberg vor NLZ-Teams
Die Spielergewerkschaft VDV, die Vereinigung Deutscher Vertragsfußballer, referierte im Rahmen ihres von DFL und DFB geförderten Bildungsprogramms „Fit for Job“ vor Nürnberger Nachwuchsfußballern über die Möglichkeiten einer dualen Karriereplanung.
Der Chemnitzer Frank Günzel ist seit dem Jahr 2006 Laufbahn-Coach bei der VDV, der Würzburger Markus Lützler ist nach seiner Profilaufbahn, von 1996 bis 1997 spielte er im Trikot des 1. FC Nürnberg, Teambetreuer für die Interessensvertretung der Profifußballer. Beide wissen genau, wovon sie sprechen, wenn sie vor der U21, der U19 und der U17 aus dem Nürnberger NachwuchsLeistungsZentrum referieren. "Fit for Job" heißt ihr Thema. Sie wollen junge Kicker auf die Notwendigkeit einer dualen Karriereplanung aufmerksam machen. Darauf, sich nicht nur auf das angestrebte Karriereziel im Profifußball zu fokussieren, sondern auch schulische und berufliche Ausbildung nicht zu vernachlässigen.
Die Zahlen, die die beiden Spezialisten in den "Stuhlfauth-Stuben" präsentierten, sind erschreckend: Knapp 25 Prozent der ehemaligen Fußball-Profis sind auf Sozialleistungen angewiesen. Nur die allerwenigsten Profis besitzen für die Zeit nach ihrer Laufbahn einen Berufsplan oder verfügen über eine qualifizierte Ausbildung. Grund genug also für die jungen Club-Spieler, genau zuzuhören. Es geht darum, sich nicht nur als Spieler zu entwickeln, sondern auch als Persönlichkeit und sich abseits des Platzes eine berufliche Perspektive aufzubauen. Lützler etwa absolvierte während seiner Zeit als Spieler in Burghausen eine Ausbildung zum Bürokaufmann.
Eigenverantwortung übernehmen
Magda Bacik hat die beiden VDV-Vertreter nach Nürnberg eingeladen. Die pädagogische Betreuerin im NLZ weiß um die Wichtigkeit des Themas: "Es ist im Sinne des Vereins, die jungen Menschen nicht nur als Sportler, sondern auch als Persönlichkeiten zu formen. Der Club besitzt auch eine gewisse Verantwortung für die Zukunftsperspektiven seiner Jugendspieler." Günzel bekräftigt dies, betont aber in seinem Vortrag auch die Eigenverantwortung des einzelnen Spielers und warnt davor, Verantwortlichkeiten im Leben leichtfertig an andere abzugeben. Er zeigt in seiner Präsentation auch exemplarische Vorbilder auf: Den ehemaligen Nationalspieler Simon Rolfes, der bei einem der vielen Bildungspartner des VDV ein Fernstudium absolviert. Oder den ehemaligen Kapitän des SC Paderborn, Markus Krösche. Er nutzte die Zeit während seiner Karriere zu einem BWL-Studium und der Gründung einer eigenen Firma.
Nicht jeder Fußball-Auszubildende in Deutschland schafft den Sprung in einen der Kader der Profivereine. Eine duale Karriereplanung ist daher extrem wichtig. Ganz am Ende des Vortrags erscheint noch ein Zitat des großen Physikers Albert Einstein auf der Leinwand: "Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch harte Arbeit und Leistung." Auf und neben dem Platz. Die Junioren-Mannschaften des Club haben aufmerksam zugehört und hingesehen.