Nachwuchs Freitag, 26.05.2017

Fazit U21: Ein spannendes Projekt trug erste Früchte

Foto: Sportfoto Zink

Hoch gewonnen, hoch verloren; aber immer ein Spektakel. Die Regionalliga-Saison 2016/17 der Club-U21 bot so einiges.

Schon vor der abgelaufenen Saison war zu vermuten, dass die U21 ein spannendes Projekt werden könnte. Satte acht externe Neuzugänge hatte der Vorjahresdritte zu verzeichnen. Fulbert Amouzouvis Schnelligkeit, Eduard Löwens Übersicht und Variabilität oder Abdelhamid Sabiris Abschlussstärke – das Kriterium war für den damaligen U21-Trainer und NLZ-Leiter Michael Köllner klar: "Sie müssen eine ganz besondere Stärke haben, in der sie ihrem Jahrgang weit voraus sind." Mit weiteren sieben Neuen aus der eigenen U19 war der komplette Kaderumbruch schließlich perfekt.

Das Ziel aber blieb eindeutig: möglichst viele Spieler an den Profibereich heranzuführen und so den Beitrag am Erfolg der ersten Mannschaft zu leisten. "Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen. Mit diesem Selbstbewusstsein wollen wir den Platz betreten und attraktiven Fußball spielen", formulierte Köllner hingegen die sportlichen Absichten – mit einem Zusatz: "Die Leute, die uns zuschauen, sollen genau das über uns sagen."

Die Konstante „Spannung“

Dass der Club-Nachwuchs nicht jedes Spiel gewann, zeigte bereits das 1:1-Unentschieden zum Saisonauftakt gegen den FC Augsburg II. Die Siegpremiere sollte sogar erst am dritten Spieltag erfolgen. Hinsichtlich der Zuschauer behielt der Übungsleiter allerdings Recht. Mit 39 erzielten Toren stellten Kapitän Dominic Baumann in vorderster Front und seine Nebenmänner bis zur Winterpause den zweitbesten Angriff. Aufgrund der offensiven Grundausrichtung bedeuteten 33 Gegentreffer zu diesem Zeitpunkt neben der viertschlechtesten Defensive aber leider auch viel Begeisterung auf den Gästerängen. Auf Platz fünf überwinterte die Köllner-Truppe – durchaus ein Erfolg angesichts der umfassenden Umwälzungen, die Personal und Taktik betrafen.

Ob ihrer gezeigten Leistungen erhielten fünf Spieler im Winter die Chance, sich mit den Profis im spanischen Alicante auf die bevorstehende Rückrunde vorzubereiten. Dennis Lippert und Abdelhamid Sabiri erkämpften sich einen Platz im Profi-Kader, Baumann wurde fortan regelmäßig berufen. Neben seinem verlässlichen Außenverteidiger Lippert verlor Trainer Köllner auch seine beiden Torgaranten. Winter-Neuzugang Serhat Kott vom türkischen Verein Altay Izmir sollte die abhanden gekommene Offensivqualität abfedern. Johannes Kreidl, aus Finnland an den Sportpark Valznerweiher gekommen, belebte den Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten.

Adelmann in stürmischen Zeiten

Die Rückrunde: turbulent. Zum Jahresauftakt zeigte sich der Club in der Abwehr stark verbessert und schlug den SV Seligenporten mit 1:0. Der zweite Heimsieg der Saison gegen den späteren Absteiger war angesichts der kommenden Gegner von immenser Bedeutung, sollten in den folgenden Wochen mit Burghausen, Unterhaching und 1860 München schwere Brocken auf das jüngste Team der Liga warten, das sich nun auch an einen neuen Trainer gewöhnen musste.

Michael Köllner beerbte bei den Profis Alois Schwartz und beorderte sogleich Eduard Löwen in die Lizenzmannschaft. Mit Fabian Adelmann übernahm der erst 25-jährige Co-Trainer die Zügel der U21 und musste gleich eine neue Lücke in der Defensive schließen. "Für mich persönlich war es eine super Erfahrung. Die Erfahrung im Herrenbereich ist eine enorme Hilfe auf meinem weiteren Weg als Trainer", freute sich der neue Chef über das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Adelmann nahm die Aufgabe an, steckte mit seinem Team Nackenschläge, wie das 0:6 gegen Ingolstadt, weg und setzte zugleich eigene Ausrufezeichen. Das 0:0 gegen das unangefochtene Topteam aus Unterhaching und der 2:1-Derbysieg in Unterzahl gehörten zu den besten Saisonleistungen der unerfahrenen Truppe.

Eine Saison der Veränderungen endete schließlich auf einem mehr als guten siebten Tabellenplatz. Vier Spieler verschafften sich zudem regelmäßige Einsatzzeiten in der 2. Bundesliga. Saisonziel: absolut erfüllt!


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