Nachwuchs Mittwoch, 10.12.2014

Einst Club-Talent - und heute…?

Etliche Talente haben die Nachwuchsabteilung des 1. FC Nürnberg durchlaufen, viele davon haben den Sprung in den Profi-Fußball geschafft. In seiner Serie blickt fcn.de auf Club-Talente vergangener Tage und zeigt, wie ihr Weg verlaufen ist. Heute: Thomas Paulus und Samil Cinaz.

Foto: Sportfoto Zink
  • Thomas Paulus

Es war der 03.08.14, Saison-Auftakt im Nürnberger Grundig Stadion. Der Club empfing die Gäste aus Aue. Für einen Akteur der Sachsen war es ein besonderes Spiel: Thomas Paulus kehrte für einen Tag in seine Wahlheimat zurück. Der gebürtige Kehlheimer streifte sich zehn Jahre lang das Trikot des 1. FCN über. Zuerst in den Jugendmannschaften, später bei der U21.

In der Saison 2003/2004 holte Wolfgang Wolf, damals Trainer und heute Leiter der Fußballabteilung, den Blondschopf zu den Profis. Sein erstes Spiel machte der groß gewachsene Innenverteidiger gegen seinen jetzigen Verein, Erzgebirge Aue. Bei seinem neuen Arbeitgeber wird man es ihm verziehen haben, dass er damals wegen einer Unsportlichkeit mit Rot vom Platz flog.

Im Laufe der Saison kam Paulus auf insgesamt 14 Einsätze und trug seinen Teil zum Aufstieg bei. Es folgten 32 Bundesliga-Einsätze und der Gewinn des DFB-Pokals mit dem 1. FC Nürnberg. Zur Saison 2007/2008 wechselte der damals 25-Jährige zu Erzgebirge Aue, stieg mit dem dreimaligen DDR-Meister allerdings in die 3. Liga ab. Dort belegte das Team aus Sachsen im ersten Jahr nur einen Platz im Mittelfeld, ein Jahr später sicherte sich die Mannschaft um Thomas Paulus einen direkten Aufstiegsplatz und meldete sich zurück in der 2. Bundesliga.

Am 26. Oktober 2011 gab es für den Innenverteidiger, der in Aue zum Stamm- und Führungsspieler reifte ein Wiedersehen mit seinem alten Verein. Erzgebirge Aue empfing den Club in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Die Nürnberger Mannschaft hatte beim Auswärtssieg außer zwei Toren kein Gastgeschenk für den ehemaligen Spieler im Gepäck. Am Mittwoch, 17.12.14, ist es wieder so weit, beide Teams stehen sich in Aue gegenüber. Gastgeschenke will der Club allerdings auch dieses Mal nicht verteilen.

  • Samil Cinaz

Der gebürtige Nürnberger Samil Cinaz spielte in seiner frühen Jugend beim Post SV und der SpVgg Greuther Fürth. Im Jahr 2000, im Alter von 14 Jahren heuerte der Deutsch-Türke beim 1. FC Nürnberg an. Von 2005 bis 2007 gehörte der defensive Mittelfeldspieler zum Stammpersonal der U21 und erzielte in 62 Spielen fünf Tore. Danach verließ der damals 22-Jährige seine fränkische Heimatstadt Richtung Thüringen und schloss sich Rot-Weiß Erfurt an.

In der Regionalliga Nord und der 3. Liga gehörte er bei den Erfurtern ebenfalls zu den gefragtesten Spielern. Im Juli 2010 nahm Cinaz die nächste Stufe auf der Karriereleiter und wechselte zum FSV Frankfurt in die 2. Bundesliga. Der Defensivspezialist konnte erneut überzeugen und festigte seinen Platz auf der "Sechser"-Position. Bei den Bornheimern avancierte er in seiner letzten Saison sogar zum Kapitän.

Im Sommer 2012 erfüllte sich Cinaz dann einen Traum. Der türkische Erstligist Orduspor klopfte an seine Tür. Der Franke mit den türkischen Wurzeln überlegte nicht lange und wechselte an die östliche Schwarzmeerküste. Cinaz war endlich im Erstliga-Fußball angekommen und absolvierte in seiner ersten Saison beachtliche 29 Partien. Die vier Tore, die er dabei erzielte, konnten das Team allerdings nicht vor dem Abstieg retten.

Der defensive Mittelfeldspieler durfte allerdings in der Süper Lig bleiben, er wechselte zum Liga-Kontrahenten Bursaspor an die Marmarameerküste. Hier nahm er den nächsten Schritt auf der Karriereleiter, schnupperte europäische Luft: In der Europa League Qualifikation stand er gegen den serbischen Vertreter FK Vojvodina Novi Sad bei beiden Spielen in der Startelf, konnte aber nicht in die nächste Runde einziehen. Ein Jahr später, im Sommer 2014 der erneute Versuch, dieses Mal gegen Chikhura Sachkhere aus Georgien. Buraspor scheiterte erneut, Cinaz verschoss im Elfmeterschießen. Kein Grund allerdings für Samil Cinaz den Kopf in den Sand zu stecken. Schließlich gilt es, noch den einen oder anderen Schritt auf der Karriereleiter zu erklimmen.


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