"Ein harter Brocken"

Vorgespräch: fcn.de im Interview mit Sami Hyypiä, Teamchef von Bayer 04 Leverkusen.

Sami Hyypiä, 1973 im finnischen Porvoo geboren, ist Teamchef von Bayer 04 Leverkusen. Ihm zur Seite steht Sascha Lewandowski, der die erforderliche DFB-Fußballlehrer-Lizenz besitzt. Als Aktiver kann Hyypiä auf eine illustre Karriere zurückblicken: 1999 bis 2009 spielte er beim FC Liverpool, gewann 2001 u.a. den UEFA-Pokal, eher er noch zwei Jahre bei Bayer 04 dranhing. Im Anschluss begann er seine Trainer-Ausbidlung und wurde Co-Trainer der finnischen Nationalmannschaft. Im April 2012 stellte ihn die Werkself als neuen Teamchef vor.

fcn.de: Hallo Herr Hyypiä, seit April sitzen Sie als Teamchef bei Bayer 04 auf der Bank. Noch in der Vorsaison haben Sie 21 Spiele als Aktiver bestritten. Würden Sie in manchen Situationen gerne auf den Platz laufen?

Sami Hyypiä: (lacht) In manch einer Situation fühlt man sich an der Seitenlinie tatsächlich etwas hilflos, sodass man am liebsten direkt eingreifen würde. Aber da ich nicht mehr spielberechtigt bin, lasse ich es lieber.

fcn.de: Viele Ihrer Spieler kennen sie natürlich noch aus Ihrer aktiven Zeit - eine seltsame Situation für Sie?

Sami Hyypiä: Man musste sich daran gewöhnen, keine Frage. Aber das ging sehr schnell. Inzwischen haben alle die neue Rollenverteilung verstanden. Es klappt ausgezeichnet, die Jungs ziehen super mit.

fcn.de: Sie bilden das Trainergespann zusammen mit dem ehemaligen A-Jugend Coach Sascha Lewandowski, den Sie vorher kaum kannten. Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit mit ihm?

Sami Hyypiä: Wir haben die ersten Tage einen intensiven Austausch gehabt und unsere Marschroute festgelegt. Da lernt man sich kennen, das können Sie mir glauben. Dabei haben wir festgestellt, dass unsere Auffassungen über den Fußball sehr eng beieinander liegen. Wir harmonieren sehr gut und ergänzen uns bestens mit unseren Trainer-Kollegen Holger Broich und Rüdiger Vollborn.

fcn.de: Jupp Heynckes, Ihr letzter Trainer, kann auf eine lange Karriere zurückblicken und nennt drei Spieler, die ihm in dieser Zeit besonders in Erinnerung geblieben sind: Fernando Redondo, Lothar Matthäus und Samy Hyypiä. Womit haben Sie ihn dermaßen beeindruckt?

Sami Hyypiä: Die Frage müssen Sie Jupp Heynckes stellen.

fcn.de: Der Cluberer Philipp Wollscheid wird in der nächsten Saison das Trikot von Bayer 04 Leverkusen tragen. Er ist, wie Sie es auch waren, Innenverteidiger. Was halten Sie von Philipp?

Sami Hyypiä: Wenn Bayer 04 Leverkusen einen Spieler verpflichtet, dann hat das seine Gründe. Philipp Wollscheid hat sich in Nürnberg sehr gut entwickelt. Das haben nicht nur wir erkannt, er stand auch bei einigen anderen Vereinen auf der Liste. Wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat. Ich denke, dass beide Seiten sich viel davon versprechen und profitieren werden.

fcn.de: Der Club hat es zum wiederholten Mal recht früh geschafft, sich von allen Abstiegssorgen zu befreien. Wie schätzen Sie den 1. FC Nürnberg und seine Entwicklung ein?

Sami Hyypiä: Als Spieler habe ich nicht die besten Erinnerungen an Nürnberg. Eine Mannschaft, die unangenehm zu spielen ist, die sehr robust auftritt und es dem Gegner nie leicht macht.

fcn.de: Das Hinspiel konnte der Club mit 3:0 für sich entscheiden. Was können wir dieses Mal für ein Spiel erwarten?

Sami Hyypiä: Wir wollen das Hinspielergebnis natürlich wettmachen. Wir sind mit dem 0:3 in die Winterpause gegangen, was für die Stimmung natürlich nicht sonderlich gut war. Diesmal wollen wir nach dem Schlusspfiff bessere Laune haben. Aber wie gesagt: Nürnberg ist ein harter Brocken, wir werden alles geben müssen, um zu gewinnen.