Freitag, 21.05.2010

Drei Fragen an Ulrich Gräber

fcn.de sprach mit Ulrich Gräber von Hauptsponsor AREVA über die spannende Relegation, die Partnerschaft mit dem Club und sein persönliches Fazit.

fcn.de: Guten Tag Herr Gräber, der 1. FCN hat den Klassenerhalt am letzten Wochenende perfekt gemacht. Hat sich auch unser Hauptsponsor AREVA von der spannenden Relegation erholt?

Ulrich Gräber: Die letzten Wochen waren in der Tat eine Belastungsprobe auch für die Nerven. Da ging's uns nicht anders als den meisten Club-Fans in der Region. Unser Engagement als Hauptsponsor ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich habe die meisten Spiele vor Ort gesehen und das war oftmals eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Mannschaft und Trainer haben letztlich das Saisonziel erreicht, wir sind weiter erstklassig. Jetzt gilt es sich so aufzustellen, dass der Club dauerhaft im Oberhaus spielen kann. Das Umfeld, die Fans sind seit Jahrzehnten erstklassig. Viele Bundesligavereine würden sich glücklich schätzen, ähnliche Rahmenbedingungen zu haben. Diese Trümpfe gilt es jetzt zu nutzen und den Club dauerhaft in der 1. Liga zu etablieren.

fcn.de: AREVA engagiert sich seit inzwischen zwei Jahren als Hauptsponsor des Club. Wieso sind Sie damals eine Partnerschaft mit dem 1. FC Nürnberg eingegangen?

Ulrich Gräber: Gründe hierfür gab es mehrere: Erstens wollten wir unsere Bekanntheit steigern. AREVA gibt es unter diesem Namen erst seit 2004. In Erlangen arbeiten rund 3500 Mitarbeiter für AREVA. Allein in den letzten Jahren haben wir rund 1800 neue Mitarbeiter eingestellt, die Kurve zeigt weiter nach oben. Die Kerntechnik wird zwar in Deutschland kontrovers diskutiert, weltweit ist sie aber im Aufschwung. Wir wollten zweitens ein klares Bekenntnis zur Metropolregion, zu unserem deutschen Firmensitz abgeben. Hier haben wir unsere Wurzeln. Hier sind unsere Mitarbeiter zu Hause, viele von ihnen geborene oder bekehrte Clubfans. Und drittens wollten wir dem Club als verlässlicher Partner den direkten Wiederaufstieg ermöglichen. Nürnberg, die Metropolregion braucht erstklassigen Bundesligafussball, und ohne starke Partner aus der Region wird dies langfristig nicht gelingen. Wie kaum ein anderer Verein steht der Club für Tradition, Leidenschaft und einzigartige Erfolge. Hieran gilt es anzuknüpfen.

fcn.de:  Wie fällt Ihr Saisonfazit aus, jetzt wo die Spieler im Urlaub sind und die WM vor der Tür steht?

Ulrich Gräber: Die letzte Saison war erwartungsgemäß sehr schwer für unsere Mannschaft. In der Rückrunde wurde gut und letztlich erfolgreich gearbeitet, auch wenn wir uns vielleicht öfters schöneren Fußball und ein paar mehr Tore gewünscht hätten. Aber Schönheitspreise gewinnst Du im Abstiegskampf nie, vor allem, wenn  man mit einer so jungen Truppe unterwegs bist. Jetzt gilt es einen Kader aufzubauen, der mittelfristig das Zeug hat um mehr als gegen den Abstieg zu spielen. Die Grundlagen, auch mit Dieter Hecking als erfahrenem Trainer, sind gelegt. Ziel muss es sein, eine Mannschaft zu formen, die über mehrere Saisons im Kern zusammen spielen kann und fußballerisches Potenzial hat. Wie in der Wirtschaft gilt auch hier: eine klare Strategie und ein sportlicher und wirtschaftlicher Masterplan müssen dafür sorgen, dass in Ruhe gearbeitet werden kann. Der Bau des neuen NachwuchsLeistungsZentrums ist dabei ein wichtiger Baustein.

fcn.de: Herr Gräber, vielen Dank für das Gespräch.


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