Freitag, 05.12.2008

Dieter Eilts: Jugendkurs mit Hansa

1:1 steht es vor der Partie zwischen dem Club und Hansa – und zwar in Sachen alte Bekannte.

Wobei, besagtes Remis hinkt, denn Club-Torhüter Daniel Klewer ist schließlich ein waschechtes Rostocker Eigengewächs. 21 Jahre lang flog der 31-Jährige im Hansa-Dress durch die Strafräume. Im Vergleich dazu macht sich das eine Jahr höchst mager aus, das der Rostocker Verteidiger Benjamin Lense in rot-schwarz verbrachte. Vor der Saison 2005/06 kam der seit gut einer Woche 30-Jährige mit großem Vorschusslorbeer von Arminia Bielefeld nach Nürnberg, kam aber dann nicht an Dominik Reinhardt vorbei und zog ein Jahr später nach Bochum weiter. In Rostock ist Lense seit dem Sommer 2007.

Dieters Eilts erhielt bei Hansa auch deswegen den Zuschlag, weil er als ehemaliger deutscher U-21-Trainer prädestiniert ist, den angestrebten Jugendkurs des Vereins erfolgreich mit Leben zu erfüllen. Und trotz der prekären Situation scheute sich der neue Coach nicht, sofort auf die Karte „Jugend“ zu setzen. So feierten beim 0:2 in Augsburg gleich zwei junge Akteure ihr Debüt bei den Profis: Der defensive Mittelfeldmann Simon Tüting (22) und Stürmer Guido Kocer (20), der in der Regionalliga Nord für die zweite Mannschaft von Hansa in 13 Partien achtmal traf. Und die beiden waren prompt die einzigen, denen Dieter Eilts ein gutes Zeugnis ausstellte: „Mit ihren Leistungen war ich zufrieden.“

Aus Rostock: Toni Kroos

Mit dem Toni hat Hansa bereits einen Kroos fürs große Fußballgeschäft, respektive für den FC Bayern ausgebildet. Nur gut, dass die Ostsee-Städter noch einen Kroos in petto haben: Felix heißt der, ist der jüngere Bruder von Toni und mit seinen 18 Jahren noch für die A-Jugend spielberechtigt. Zumeist geht er, der als das größte Talent Hansas gilt, aber bei den Regionalliga-Amateuren auf Torejagd. Trainieren tut er selbstredend bei den Profis – und er steht bereits bei den Bayern im Wort. Nun ja, letzteres wollen wir nun lieber nicht kommentieren…

Die wirtschaftlichen Zahlen, die das Hansa-Führungsgremium vor gut einer Woche den Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung präsentierte, waren eigentlich erfreulich: Rostock schloss die vergangene Saison mit einem Gewinn von 3,2 Millionen Euro ab. Nun zum „eigentlich“: Hinter besagtem Plus verbargen sich weniger schöne Zahlen, sprich Altlasten. Der Gesamtschuldenstand verringerte sich zwar, liegt aber immer noch bei 6,68 Millionen Euro. Und er wird wieder ansteigen, denn Hansa rechnet damit, die laufende Saison mit einem Minus von rund 1,8 Millionen Euro abzuschließen.


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