Derby-Sixpack: Barca, Gras & ein Nürnberger Holzschuh
Mit 265 Austragungen wird das Franken-Derby am Wochenende seinen Rekord als am meisten ausgetragenes Derby Deutschlands weiter ausbauen, wenn der Ball am Sonntag im Fürther Ronhof rollt. Der Sixpack zum Derby.
1. Barcelona-Bezwinger
Wir schauen fast 100 Jahre in die Vergangenheit, nämlich auf den 5. Dezember im Jahr 1926. Bei einer Spanienreise besiegte die damalige SpVgg als amtierender Deutscher Meister den FC Barcelona durch ein Tor von Willy Ascherl mit 1:0. Es war der erste Sieg einer deutschen Mannschaft in Barcelona überhaupt.
2. Durch Kiffen zur Hallenmeisterschaft
Im Jahre 2000 wurden die Fürther deutscher Hallenmasters-Sieger. In der Münchner Olympiahalle unterlag das Kleeblatt im Finale zwar Borussia Mönchengladbach mit 2:3, legte aber erfolgreich Protest ein und wurde mit 2:0 zum Sieger und damit auch zum Meister erklärt. Was war passiert? Der Niederländer Quido Lanzaat in Gladbacher Reihen war nachweislich gedopt. Bei einer Doping-Kontrolle wurde er auffällig, nachdem er Marihuana geraucht hatte. Gladbach wurde disqualifiziert, die SpVgg nachträglich Meister.
3. Drei Ex-Nürnberger im Aufgebot
Während in der Mannschaft beim Club nur Johannes Geis eine Vergangenheit etwas weiter flussabwärts hat, spielten bereits drei Akteure aus dem Kader des nächsten Gegners in Nürnberg. In der Rückrunde 2018 wurde Marvin Stefaniak von VfL Wolfsburg bis zum Saisonende nach Nürnberg verliehen. Seit dieser Saison agiert er als Leihspieler beim Kleeblatt. Ebenfalls an den Club ausgeliehen war Shawn Parker in der Saison 2016/2017. Nach der Spielzeit kehrte er zum FC Augsburg zurück und schloss sich ein Jahr später der Spielvereinigung an. Der Dritte im Bunde ist Trainer Stefan Leitl. Der gebürtige Münchner lief von 1999 bis 2001 für den Club auf und ist seit 5. Februar Trainer des Kleeblatts.
4. Auswärts zu Hause
Am Sonntag kehrt der FCN in eine ehemalige Heimspielstätte zurück. Da der altehrwürdige Zabo 1943 bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach – wie auch das Städtische Stadion – vom amerikanischen Militär kontrolliert wurde, trug der Club seine Heimspiele von 1943 bis 1948 im Sportpark Ronhof aus. Danach kehrte der Club wieder in den Zabo zurück, den er als „Zabo II“ bis 1950 wiederaufbaute.
5. ARO
In der Saison 1983/1984 liefen der Club und sein sportlicher Nachbar mit einem gemeinsamen Sponsor auf dem Trikot auf. ARO Heimtextilien war in dieser Spielzeit sowohl in der 1. Bundesliga, als auch in der drittklassigen Bayernliga auf der Brust zu sehen. Das Unternehmen von Michael A. Roth – Club-Präsident von 1979-1983 und von 1994-2009 – wich in der Folgesaison auf dem Club-Trikot für Patrizier Bräu, ein Jahr später verabschiedete es sich auch von der Grün-Weißen Brust.
6. Holzschuher von Harrlach
Bis 2017 war im offiziellen Wappen der Greuther ein rot gefütterter Holzschuh enthalten. Das Besondere: Ein solcher Schuh ist das Wappen einer Nürnberger Patrizierfamilie. Doch wie kommt das Wappen einer Nürnberger Familie auf das Vereinswappen des Nachbarortes? Grund dafür ist die Fusion mit dem TSV Vestenbergsgreuth 1996. Der Ort und das Rittergut Vestenbergsgreuth wurden Mitte des 18. Jahrhunderts von Christoph Siegmund von Holzschuher – einem Nürnberger – gekauft, damit dieser in die Reichsritterschaft aufgenommen wurde. Dadurch gelang der rot gefütterte Holzschuh ins Wappen des heutigen mittelfränkischen Marktes und somit später auch ins Wappen des 1974 gegründeten TSV. Bei der Fusion 1996 setzten die Verantwortlichen das Kleeblatt der SpVgg und den Holzschuh des TSV zusammen ins neue Wappen, das bis 2017 offizielles Wappen der Greuther war.
Weitere Artikel zur Partie
- SpVgg Greuther Fürth
- –
- 1. FC Nürnberg
- –
- Stadion
- Sportpark Ronhof
- Datum
- 24.11.2019 13:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Manuel Gräfe
- Zuschauer
- 15000
- SpVgg Greuther Fürth
- Burchert - Meyerhöfer - Caligiuri - 18466 - Wittek - Seguin - Mohr (70. Stefaniak) - Ernst - Nielsen - Hrgota (76. Leweling) - Keita-Ruel
- Reservebank
- Funk, Bauer, Jaeckel, Leweling, Raum, Redondo, 18466, Kehr, Stefaniak
- Trainer
- Stefan Leitl
- 1. FC Nürnberg
- Dornebusch - Sorg - Sörensen - Mühl - Valentini - Behrens - Geis - Hack - Dovedan (78. Schleusener) - Kerk (63. Medeiros) - Frey
- Reservebank
- Willert, Handwerker, Nürnberger, Erras, Gnezda Cerin, Jäger, Ishak, Medeiros, Lohkemper, Schleusener
- Trainer
- unbekannt