Profis Montag, 14.05.2018

Der Club nach dem Aufstieg: "Wir haben immer Gas gegeben"

Fotos: Sportfoto Zink

Der 1. FCN hat die Saison auf Platz zwei abgeschlossen. Die Fans feierten hinterher eine tolle Saison und eine Mannschaft, die vor der Saison keiner wirklich auf der Rechnung hatte.

Es wollte nicht so richtig ins Drehbuch dieses Club-Märchens passen. In nahezu allerletzter Minute traf Düsseldorfs Kaan Ayhan zum 3:2 für die Fortuna und „klaute“ dem 1. FCN damit noch im letzten Moment die Meisterschaft. Mit einem Punkt hätte man das i-Tüpfelchen auf eine wunderbare Saison gesetzt, die den Club nach vier Jahren in der Zweitklassigkeit zurück in die Beletage des deutschen Fußballs führte.

Das Sahnehäubchen blieb also aus. Doch nach einem kurzen Moment störte sich daran schon niemand mehr. „Wir wären natürlich schon gerne Meister geworden“, sagte Tim Leibold. „Aber unsere Stimmung soll das nicht trüben. Wir haben eine grandiose Saison gespielt.“

Nummer eins der Zuschauertabelle

Und dass das auch jeder Club-Fans so sah, wurde unmittelbar nach Abpfiff deutlich. Die Anhänger stürmten auf den Rasen und feierten ihre Helden – zunächst im Max-Morlock-Stadion und anschließend noch beim Public Viewing der Nürnberger Versicherung hinter der benachbarten Arena. „Ihr habt die Mannschaft in die erste Liga getragen. Vielen Dank“, zollte Cheftrainer Michael Köllner dem Anhang ein großes Kompliment.

Mehr Zuschauer als bei jedem anderen Verein der Liga waren zu den Heimspielen des Club in dieser Saison ins Stadion geströmt. Im Schnitt kamen pro Partie über 30.500 Anhänger ins Max-Morlock-Stadion. Zum Finale gegen Düsseldorf war das Achteck erstmals in dieser Spielzeit restlos ausverkauft. Und auch in der Fremde wurde die Mannschaft um Kapitän Hanno Behrens stets von mehreren tausend Fans unterstützt, man denke nur an die letzten Auftritte in Sandhausen, Kiel oder Ingolstadt.

Behrens setzt Maßstäbe

Die fast logische Konsequenz: Mit 32 Punkten war die Köllner-Elf das auswärtsstärkste Team der Liga, drei Zähler vor der Fortuna, die sich dafür in der End- sowie Rückrundentabelle knapp vor dem Club platzierte. Unangefochten an der Spitze blieb der FCN bis zuletzt auch in der Fairplay-Tabelle. Kein Team der Liga kassierte weniger Karten (55 Gelbe, 1 Rote) als Behrens und Co.

Der Kapitän selbst setzte in dieser Spielzeit übrigens neue Maßstäbe: Der 28-Jährige war neben Ingolstadts Marvin Matip der einzige Feldspieler, der in dieser Saison keine Sekunde verpasste, legte als einziger Profi der Liga mehr als 400 Kilometer Laufstrecke zurück und war am Ende mit 14 Treffern der torgefährlichste Mittelfeldspieler seit vielen Jahren in Liga zwei.

„Zu einer Einheit geworden“

„Es freut mich, dass ich meinen Beitrag zu dieser überragenden Saison leisten konnte, aber die Komplimente gebühren der gesamten Mannschaft“, gab sich Behrens bescheiden. „Wir haben immer hart trainiert, wir haben immer Gas gegeben. Wir sind nach Rückschlägen noch stärker zurückgekommen. Und wir sind am Ende verdient aufgestiegen.“

Dass man dieses Fazit am Saisonende würde ziehen können, damit hatten vor der Saison wohl die wenigsten gerechnet. „Uns hatte niemand wirklich auf der Rechnung“, so Leibold. „Wir sind mehr und mehr zu einer Einheit geworden.“ Eine Einheit, die am Ende kein i-Tüpfelchen brauchte, um von allen zurecht gefeiert zu werden.


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