Profis Mittwoch, 20.04.2016

Der Club im Saisonendspurt: Bis zur letzten Sekunde

Foto: Sportfoto Zink

Vier Spieltage stehen in der laufenden Spielzeit noch auf dem Programm. Wie schlug sich der Club in der Vergangenheit im Saisonfinale?

  • Saison 1999/2000

Die Saison 1999/2000 bedeutete für den 1. FCN ein dauerndes Auf und Ab. Einem ersten Platz am vierten, folgte ein achter Platz am elften, folgte ein dritter Platz am 26. Spieltag. Doch trotz der Inkonstanz befand sich der Club, dessen Geschicke Klaus Augenthaler zum 21. Spieltag übernommen hatte, bis zum Saisonende auf Schlagdistanz zu Aufstiegsplatz drei.

Nach Erfolgen an den Spieltagen 30 und 31 rangierte die Augenthaler-Elf gar punktgleich mit dem Tabellendritten Energie Cottbus auf Platz 4 (46 Punkte). Doch Bochum, mit 54 Zählern auf Platz zwei nur noch rechnerisch einholbar, brachte dem Club am 32. Spieltag die entscheidende Niederlage bei. Mit 1:0 siegten die Westfalen und drückten Andreas Köpke und Co. zurück auf Platz 5. Zwei weitere Siege im Saisonfinale nutzten nichts mehr. Der 1. FCN beendete die Saison auf Rang vier.

Spieltage 31 bis 34 in Zahlen:  9 Punkte, 8:3 Tore

  • Saison 2000/2001

Ein Jahr, neun Zu- und 13 Abgänge später reichte es für den Club für die ersehnte Rückkehr in die deutsche Beletage. Zwischen dem fünften und 29. Spieltag grüßte das Club-Team dabei ununterbrochen von der Tabellenspitze. Selbst ein Ausrutscher gegen den Tabellenvorletzten SSV Ulm am 30. Spieltag brachte den Aufstieg nicht mehr in Gefahr (1:2), wenngleich der Titel des Zweitliga-Meisters zu entgleiten drohte.

Mit einem 2:0-Sieg in Duisburg zog Borussia Mönchengladbach am Club vorbei. Doch wieder sammelte der Augenthaler-Tross neun Punkte in den verbleibenden vier Spielen und eroberte trotz einer 1:2-Niederlage gegen St. Pauli im Saisonfinale den ersten Tabellenplatz zurück.

Spieltage 31 bis 34 in Zahlen: 9 Punkte, 5:3 Tore

  • Saison 2003/2004

Unter Wolfgang Wolf startete der neunfache Deutsche Meister 2003 die nächste Aufstiegsmission. Mit drei Niederlagen und zehn Punkten im Gepäck sah man sich nach neun Spieltagen allerdings auf Platz 14 eher mit dem Ab- als mit dem Aufstieg konfrontiert. Doch es folgten nur noch sechs weitere Niederlagen. Am 28. Spieltag deutete sich ein Thriller an: mit 49 Punkten rangierte das Team um Robert Vittek, Marek Mintal und Andreas Wolf vor Bielefeld (48), Cottbus (47), Aachen (46) und Oberhausen (45) auf Platz eins.

Doch nur zwei Wochen später war der Aufstieg mit neun Punkten Abstand zu Platz vier nahezu eingetütet. Es folgten noch sechs weitere Punkte und der erneute Zweitligatitel. Andy Wolf, der damals seine zweite Profisaison beim Club bestritt, erkennt Parallelen zum heutigen Team von René Weiler: "Es gibt kein Geheimrezept. Man braucht einfach eine funktionierende Mannschaft. So wie es auch aktuell zu sehen ist. Hauptsache die Mannschaft glaubt an sich. Den bisherigen Weg dürfen sie nicht verlassen.“

Spieltage 31 bis 34 in Zahlen: 6 Punkte, 8:9 Tore

  • Saison 2008/2009

Die Saison 2008/2009: eine Zitterpartie für den Club, ein weiterer Qualitätsbeweis des Marek Mintal. Abstiegstrainer Thomas von Heesen startete auch in die neue Spielzeit, wurde allerdings bereits nach zwei Partien von Michael Oenning abgelöst. Die zuvor gestartete Talfahrt konnte jedoch auch Oenning zunächst nicht stoppen. Fünf Spieltage musste der Westfale auf seinen ersten Sieg als Cheftrainer des Club warten. Doch der 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg schien Signalwirkung zu besitzen. Der 1. FCN kletterte von Platz 14 auf Tabellenplatz zwei am 28. Spieltag. Zwei Wochen später berechtigte der dritte Platz, einen Punkt vor dem Rivalen aus Fürth, den Club für eine mögliche Relegation. Mit acht Punkten aus dem verbliebenen Restprogramm ließ man das Kleeblatt nicht mehr vorbei und zog somit in die Relegationsspiele gegen Energie Cottbus ein, die deutlich mit 3:0 und 2:0 gewonnen wurden.

Mit 17 Toren und fünf Vorlagen, davon einem Tor und zwei Assists in der Relegation, trug Phantom Mintal maßgeblich zur Trendwende und dem siebten Aufstieg der Club-Geschichte bei. Der heutige Co-Trainer der Club-U19 erinnert sich an das schwierige Unterfangen: "Der Anfang war nicht einfach. Nachdem wir gut reingekommen sind, waren die Ergebnisse und Leistungen nur noch durchschnittlich. Es gab auch viel Unruhe, viele Spieler haben über einen Wechsel spekuliert. Am Ende hat das Ziel vor Augen aber alles vergessen gemacht. Du musst bis zur letzten Sekunde einfach immer kämpfen, immer dran bleiben."

Spieltage 31 bis 34 in Zahlen: 8 Punkte, 5:2 Tore

  • Saison 2014/2015

Nein, der direkte Wiederaufstieg sollte dem Team von Chefcoach René Weiler in dieser Spielzeit nicht gelingen. Mit nur 14 Punkten auf fremdem Geläuf beendeten Guido Burgstaller und Kollegen die Saison auf Rang neun. 13 Punkte Rückstand auf Relegationsteilnehmer Karlsruhe sprachen Bände. Nicht zu verkennen war aber der Endspurt, den der Club aller Mittelfeld-Tristesse zum Trotz hinlegte. In den letzten fünf Spielen feierten die Cluberer drei Siege und ein Unentschieden. Auch gegen Spitzenreiter Ingolstadt blieb die Weiler-Elf am viertletzten Spieltag ein zweites Mal unbesiegt (1:1).

"Am Ende einer jeden Saison schwinden die Kräfte. Da geht einem der Saft aus. Da muss man professionell leben, um alle Kräfte bündeln zu können und bis zum Schluss Vollgas geben zu können. Mit der Harmonie hatte das nichts zu tun, die war die ganze Saison über immer schon da", gibt Torschütze Guido Burgstaller einen möglichen Fingerzeig Richtung eines weiteren erfolgreichen Saisonfinales.

Spieltage 31 bis 34 in Zahlen: 7 Punkte, 7:5 Tore


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