Dienstag, 24.09.2013

"Der 1. FCN ist auf einem sehr guten Weg"

"Früher Cluberer, heute Cluberer" – das gilt auch für Martin Driller, der noch regelmäßig im Traditionsteam des Club kickt. Der Ex-Kapitän im Interview.

Martin Driller stieg 2001 mit dem Club in die 1. Liga auf. Foto: Picture Alliance

Der Club ist ein ganz besonderer Verein – und für manche noch ein bisschen mehr als das. fcn.de blickt in seiner neuen Serie „Früher Cluberer, heute Cluberer“ auf ehemalige Spieler, die dem 1. FCN auch heute noch verbunden sind. In Folge 3: Martin Driller.

fcn.de: Martin Driller, Sie sind in Paderborn geboren, haben in Städten wie Dortmund und in Hamburg gelebt. Nach Ihrer aktiven Karriere haben Sie der Stadt Nürnberg aber nie den Rücken gekehrt. Was hat Ihnen hier im Vergleich zu den anderen Städten besonders gut gefallen?

Martin Driller: Das ganze Umfeld in Nürnberg hat einfach gestimmt. Ich habe privat sehr viele Freunde gefunden und auch die Stadt gefällt mir sehr gut. Außerdem liebe ich die geographische Lage, die Nähe zu den Bergen und die Leute sind sehr sympathisch. Wieso hätte ich nicht hier bleiben sollen?

fcn.de: Ihre Zeit bei St. Pauli wird als die erfolgreichste Ihrer Karriere bezeichnet. Wie kommt es, dass Sie für die Traditionsmannschaft des Club spielen und nicht für die von St. Pauli?

Martin Driller: Ich spiele für das Traditionsteam des BVB, St. Pauli und des 1. FC Nürnberg. Je nachdem, was gerade ansteht.

fcn.de: Wie kann man sich das vorstellen, reisen Sie jedes Mal bis nach Dortmund oder Hamburg?

Martin Driller: Ich bestreite die Partien, die nicht allzu weit weg sind. Bis zu zwei, drei Stunden Autofahrt nehme ich dafür gerne in Kauf – was macht man nicht alles aus Liebe zum Fußball. Alle Begegnungen, die im Norden Deutschlands ausgetragen werden, sind mir dann aber doch zu weit (schmunzelt).

fcn.de: Sie haben auch bei anderen Vereinen Erfahrungen gesammelt. Welche Unterschiede konnten Sie zum Club feststellen?

Martin Driller: Ich hatte das Glück, für Klubs mit großer Tradition spielen zu dürfen. Es wurde nie langweilig. Dortmund, St. Pauli und der Club haben eine großartige Fankultur. Es macht Spaß, in so engem Kontakt zu den Fans zu stehen. Ein großer persönlicher Unterschied war, dass ich noch sehr jung war, als ich in Dortmund gespielt habe. Als ich zum 1. FC Nürnberg wechselte war ich bereits gestandener Profi. Der Club hat mich verpflichtet, um Verantwortung auf und außerhalb des Spielfeldes zu übernehmen. Ich habe die Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt. Des Weiteren weist der Club natürlich super Trainingsbedingungen auf. Auch zu meiner Zeit hatte man schon neun topgepflegte Rasenplätze zur Verfügung. In Dortmund war es ähnlich, aber bei St. Pauli sah es ganz anders aus. Weil der Verein kein eigenes Gelände hatte, haben wir in Hamburg auf Schulsportplätzen trainiert.

fcn.de: Woran denken Sie besonderes gerne zurück, wenn Sie an die Zeit beim Club denken?

Martin Driller: Ein Erlebnis, das besonders heraussticht, gab es für mich nicht. Ich hatte eine herausragende Zeit beim 1. FCN mit super Erlebnissen, die wir gemeinsam mit den Fans gefeiert haben. Der Zusammenhalt der Mannschaft und der Anhänger des Club war überragend – in guten wie in schlechten Zeiten.

fcn.de: Im Vergleich zu Ihrer Zeit als Spieler: Was hat sich am meisten verändert beim Club und in Nürnberg?

Martin Driller: Der 1. FC Nürnberg hat mit dem neuen Funktionsgebäude noch bessere Voraussetzungen für hochprofessionelles Arbeiten geschaffen. Sei es für die Mitarbeiter der Geschäftsstelle als auch für die Spieler. Die neuen Kabinen, das Club-Museum und auch Kunstrasenplätze gab es vorher noch nicht. All diese Dinge zeigen, dass der 1. FC Nürnberg auf einem sehr guten Weg ist. Besonders hervorzuheben ist die positive Entwicklung der finanziellen Situation. Alle Akteure gehören dem Verein, man ist nicht mehr auf Leihspieler angewiesen. Früher bestand der Kader zu 40 Prozent aus Jungs, die von anderen Vereinen ausgeliehen waren.


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