Den Bock endlich umstoßen
Der Club belohnt sich in Leipzig nicht für ein gutes Spiel mit einer tollen ersten Hälfte.
Der Osterausflug nach Leipzig hat sich für den Club nicht gelohnt. Statt verdienten Punkten fuhr der 1. FC Nürnberg mit einer Niederlage im Gepäck wieder nach Hause. Und jeder tut sich schwer bei der genauen Analyse: Trainer, Spieler alle waren nach dem Schlusspfiff etwas ratlos. Nach den ersten 45 Minuten hätte auch keiner damit gerechnet, dass der Club dieses Spiel noch aus der Hand gibt. Auch Trainer René Weiler fiel es direkt nach dem Spiel schwer, die richtigen Worte zu finden: „Ich weiß, das mag man jetzt vielleicht gar nicht mehr hören, aber die Entwicklung auf dem Feld ist offensichtlich. Man steht gut, man spielt gut gegen den Ball, man erarbeitet sich Torchancen, es kommen verschiedene Spieler zum Abschluss." Er räumte aber selbstverständlich ein: "Wir können über die Effizienz vor dem Tor diskutieren und die Ruhe und Übersicht. Aber das ist Wahnsinn, was soll ich dazu noch sagen?“ Denn am Ende ging der Club wieder als Verlierer vom Platz.
Dabei war Nürnberg in der ersten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft. Von Beginn an konnte sich der Club gute Tormöglichkeiten herausspielen. So hatten mit Guido Burgstaller (2. Min., 10.) und Niklas Stark (3., 7.) gleich zwei Spieler mehrfach die Gelegenheit den 1. FCN früh in Führung zu bringen. In der 29. Minute platzte dann der vermeintliche Knoten und Burgstaller konnte nach einem Freistoß von Sebastian Kerk den Ball im Tor unterbringen. Zur Pause gab es dann auch nichts zu meckern. Nur die Chancenverwertung, die war natürlich ausbaufähig.
Leipzig dreht das Spiel
Doch in der zweiten Hälfte zeigte sich ein anderer Club. Nicht nur personell, denn Raphael Schäfer musste wegen Schmerzen am Ellenbogen ausgewechselt werden. Für ihn kam Patrick Rakovsky in die Partie. Nur eine Minute später musste Rakovsky dann schon hinter sich greifen. Yordy Reina schoss den Ball aus kurzer Distanz unhaltbar ins Tor. Der Club brauchte etwas, um sich wieder zu sortieren und um zurück ins Spiel zu kommen.
In der 66. Minute hatten die Gäste den ersehnten Siegtreffer auf dem Fuß. Burgstaller passte die Kugel von rechts flach vors Tor, Jakub Sylvestr verpasste knapp. Aber der Ball landete bei Kerk, der zog ab, doch der gut aufgelegte Leipziger Keeper Coltorti lenkte noch an den Pfosten. „Ich würde da nicht von Pech sprechen. Ich muss den Ball einfach rein machen“, gab Kerk auch am Ostermontag, 06.04.15, noch zerknirscht zu Protokoll.
Chancenverwertung ist das Manko
Eine alte Fußballweisheit besagt: „Wenn du die Dinger vorne nicht rein machst, wirst du meist dafür bestraft.“ Leider erwies sich dies am Sonntag, 05.04.15, als richtig. In der 76. Minute hielt Dominik Kaiser aus 25 Metern einfach mal drauf - der 2:1-Endstand besiegelte das Spiel in Leipzig. „Momentan sind wir nicht von Glück verfolgt“, resümierte Club-Trainer René Weiler nach der Partie. „Wenn man nach den letzten Spielen ohne Punkte dasteht, dann ist das einfach zu wenig.“
Insgesamt hatte der Club doppelt so viele Torschüsse wie Leipzig und einen Aluminiumtreffer. „Die Chancenverwertung ist zurzeit einfach unser Manko", wie Kerk ganz richtig feststellte. „Das zieht sich jetzt schon zwei, drei Spiele durch. Aber es geht weiter, wir müssen uns den Mund abwischen und einfach weiter kämpfen. Ich denke, dann erzwingen wir demnächst auch den Sieg.“ Die nächste Möglichkeit endlich den Bock umzustoßen bietet sich für den Club schon am Freitag, 10.04.15. Dann ist am Abend der Aufstiegsaspirant Darmstadt zu Gast im Grundig Stadion.
Weitere Artikel zur Partie
- RB Leipzig
- 46. Yordy Reyna 1:1
76. Dominik Kaiser 2:1
- 1. FC Nürnberg
- 29. Guido Burgstaller (Kopfball) 0:1
- Stadion
- Red Bull Arena
- Datum
- 05.04.2015 12:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Sven Jablonski
- Zuschauer
- 30479
- RB Leipzig
- Coltorti - Teigl - Klostermann - Francisco de Lima - Jung (40. Compper) - Kaiser - Kimmich - Hierländer (46. 18466) - Poulson - Reyna - Forsberg (86. Ernst)
- Reservebank
- Bellot, Compper, 18466, Ernst, Kalmar, Strauß, Frahn
- Trainer
- Achim Beierlorzer
- 1. FC Nürnberg
- ?? - Celustka (78. Nikci) - Petrak - Hovland - Pinola - Stark - Polak - Burgstaller - Schöpf - Kerk - Sylvestr (78. Mlapa)
- Reservebank
- Rakovsky, Bulthuis, Mössmer, Pachonik, Blum, Nikci, Mlapa
- Trainer
- René Weiler