Club-Fans im Exil: Cluberer in der Hauptstadt

Club-Anhänger gibt es auf der ganzen Welt. In dieser Folge: Ein gebürtiger Unterfranke in Berlin.

fcn.de: Du wohnst nicht im unmittelbaren Einzugsgebiet des 1. FC Nürnberg und trotzdem bist du Club-Fan. Wie kam’s dazu?

Hubert Wehner: Ich bin gebürtiger Unterfranke und im Jahr 1997 aus beruflichen Gründen nach Berlin gezogen.

fcn.de: Wie lange drückst du dem Club schon die Daumen?

Hubert Wehner: Seit meiner Schulzeit bin ich Clubfan. Die damaligen Fahrten mit Sonderzügen ab Mellrichstadt zu Heimspielen und zu Auswärtsspielen nach München waren absolute Highlights!

fcn.de: Was macht diesen Verein für dich so besonders? 

Hubert Wehner: Meine Erlebnisse mit dem Club bei tragischen Abstiegen, Absurditäten und phantastischen Aufstiegen bis hin zum Pokalsieg 2007 einschließlich Europa-League machen den Verein für mich einzigartig. Unvergesslich wird für mich auch unser Regionalligaspiel 1997 in Egelsbach bleiben, als ich nach Abpfiff dem damaligen Trainer Willi Entenmann am Spielfeldrand per Handschlag zum 5:1-Auswärtssieg gratuliert und auf die Schulter geklopft habe.

fcn.de: Was unterscheidet dich von anderen Club-Fans?

Hubert Wehner: Einige Clubspieler werden sich weniger an mich, sondern vielmehr an meinen Schäferhund Hansi erinnern!

fcn.de: Wie reagieren die Leute in deiner Region, wenn du erzählst, dass du Club-Fan bist?

Hubert Wehner: Meistens so ähnlich: „Watt fürn Club aus Franken? Dette kann ick jar nich gloobn!“

fcn.de: Wie regelmäßig bist du im Frankenland zu Gast und wie verfolgst du die Club-Spiele in deiner Wahl-Heimat?

Hubert Wehner: Aktuell komme ich überwiegend ins Frankenland, um meine lieben Eltern zu besuchen. Die Club-Spiele verfolge ich in Berlin gerne in der Kneipe „Max und Marek“ unseres Fanclubs Clubberer04 Berlin, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert und dazu noch alle Clubfans herzlich einladen wird. 

fcn.de: Wodurch machst du im Ausland deutlich, dass dein Herz rot-schwarz schlägt?

Hubert Wehner: Nach dem Pokalsieg 2007 habe ich alle Auswärtsspiele unseres Club in der Europa-League in den Stadien von Bukarest, St. Petersburg, Larissa (Volos) und Lissabon live miterlebt. 2012 war ich mit meinem Bruder und meinem Schäferhund beim Trainingslager des 1. FCN in Längenfeld/Österreich. Hier musste ich vor allem darüber lachen, dass einige Spieler beim zweiten Training nicht mich, sondern Hansi wieder erkannt und freudig begrüßt haben. An dieser Stelle möchten Hansi und ich dem Chandi gute Besserung wünschen, der damals bei Trainingsbeginn lächelnd zu Platte sagte: „Schau mal, der Hansi ist wieder da! “