"Bitte nennen Sie mich Kiyo"

Große Medienpräsenz bei der Vorstellung von Neuzugang Hiroshi Kiyotake in Nürnberg.

„Guten Tag, mein Name ist Hiroshi Kiyotake. Bitte nennen Sie mich Kiyo. Dankeschön!“ Die Journalisten im Pressekonferenz-Raum beim 1. FC Nürnberg staunten nicht schlecht, als Neuzugang Hiroshi Kiyotake bei seiner Vorstellung mit einem deutschen Satz glänzte. Noch etwas müde vom Jetlag, aber bestens aufgelegt präsentierte sich der Mittelfeldspieler aus Japan.

Zur Vorstellung des Nationalspielers gab es am Montag, 02.07.12, für den 1. FC Nürnberg und seinen Neuzugang ein ungewohnt großes Medieninteresse. Auf den 22-Jährigen, der in seiner japanischen Heimat als eines der größten Talente gilt, warteten bereits knapp zehn Kamerateams, mehr als zehn Fotografen und genauso viele Redakteure der japanischen Medien.

Vertrag bis 2015, Rückennummer 13

Beim 1. FC Nürnberg erhält „Kiyo“ einen Vertrag bis 2015. „Ich bin froh, dass der Wechsel geklappt hat“, erklärte Trainer Dieter Hecking: „Kiyo ist ein guter Spieler im Eins gegen Eins, er strahlt Torgefahr aus. Ich hoffe, dass er möglichst schnell die Umstellung von der japanischen Liga in die Bundesliga schafft.“

In der japanischen J-League absolvierte „Kyio“ knapp 100 Spiele, zehn Spiele machte er im Trikot des „Samurai Blue“-Team. „In Japan habe ich etwas erreicht, nun suche ich eine neue Herausforderung. Deshalb habe ich mich für den Wechsel nach Europa entschlossen“, schmunzelt der Mittelfeldspieler, der beim Club zukünftig mit der Nummer 13 auflaufen wird.

"Freue mich auf alles"

Neben „Kiyo“ saß sein Betreuer Jumpei Yamamori auf dem Podium, der die Fragen und Antworten des Japaners übersetzte. Der 34-jährige Dolmetscher ist in Deutschland aufgewachsen und wird Hiroshi auf Schritt und Tritt begleiten, sei es beim Training oder neben dem Platz. „Kiyo“: „Ich freue mich auf alles in Deutschland. Denn alles ist neu für mich.“

Noch am vergangenen Samstag hatte „Kiyo“ in Japan sein Abschiedsspiel für Cerezo Osaka absolviert und 81 Minuten beim 1:1 gegen Urawa Red Diamonds gespielt. Im Anschluss ging es im Flieger nach Nürnberg, wo der 22-Jährige aber nur eine Woche bleiben wird. Denn die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London beginnt für Japans U23 bereits am Wochenende.

Erstes Essen: Nürnberger Rostbratwürste

„Leider ist der Termin der Olympischen Spiele ein wenig ungünstig. Aber nach meiner Rückkehr aus London werde ich zeigen, was ich kann und mich für einen Stammplatz empfehlen“, so Hiroshi. Am Montagnachmittag absolvierte er eine erste, lockere Einheit mit den anderen Nationalspielern um Timmy Simons, die an den Valznerweiher zurückgekehrt sind. Wer den flinken Mittelfeldmann in Aktion sehen möchte: „Kiyo“ trainiert bis Freitag am Valznerweiher.

Der erste Kulturschock blieb aus: Nach seiner Ankunft in Nürnberg standen sein erstes Schnitzel und seine ersten Nürnberger Rostbratwürste auf dem Speiseplan. „Die haben sehr gut geschmeckt“, schmunzelte „Kiyo“. Bleibt zu hoffen, dass der fußballerische Einstand genauso gut gelingt.