Fans Dienstag, 24.01.2017

"Besondere" Highlights: Vespa, Eule, Walter Boyd

Foto: Sportfoto Zink

So schön es auch wäre, am kommenden Sonntag zum 39. Mal in einem Pflichtspiel zu treffen und somit den alleinigen Rekord zu beanspruchen, so darf eines doch nicht vergessen werden: Kaufen kann sich der Club davon nichts. fcn.de trug andere offizielle und inoffizielle Rekorde der Fußballwelt zusammen, von denen sich auch andere Teams nichts kaufen konnten.

Dem Club winkt am Sonntag ein neuer Rekord: 39 Ligaspiele mit eigener Torbeteiligung in Folge, Club-Legende Dieter Nüssing würde es freuen: "Das wäre doch auch mal was." Doch der einstige Torgarant weiß den Rekord, der im Spiel gegen Dynamo Dresden winkt, einzuordnen: "Kaufen kann man sich davon aber auch nichts. Der dritte Platz wäre mir lieber." Um zu beweisen, dass es aber auch deutlich wertlosere Rekorde in der Geschichte des Fußballs gibt und sich Club-Fans über ein Tor gegen Dresden besonders freuen dürfen, hat sich fcn.de auf die Suche nach anderen Bestmarken begeben, die weder Punkte noch Erfolg versprachen:

Das krasse Gegenteil: Der Hamburger SV wartete als erster Verein der Bundesligageschichte unendliche 507 Minuten auf das erste Saisontor (Saison 2014/15). Punkte brachte der Treffer von Nicolai Müller aber nicht - das Spiel gegen Eintracht Frankfurt ging mit 1:2 verloren.

Schneller als Hradecky: Wenn Walter Boyd den 131-Sekunden-Kurzeinsatz von Eintracht Keeper Lukas Hradecky gegen RB Leipzig am vergangenen Wochenende registrierte, dann tat er das wahrscheinlich mit einem Achselzucken. Seine "Bestmarke" vom 24. November 1999, als der Mittelfeldspieler im Spiel seines FC Swansea gegen Darlington nach null Sekunden Einsatzzeit die Rote Karte sah, war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Noch bevor der Schiedsrichter die Partie nach einer Unterbrechung wieder anpfiff, schlug der in diesem Moment eingewechselte Boyd einem Gegner den Ellenbogen ins Gesicht und sah die Rote Karte.

118 Minuten ohne Verlängerung: Die wahrscheinlich längste Nachspielzeit in einem offiziellen Fußballspiel gestattete der Schiedsrichter im Spiel des Dostlukspor Bottrop gegen den BW Wesel. Satte 28 Minuten Zugabe gab es für Spieler und Zuschauer.

Zwischen Frechheit und Charme: Es ist diskutabel, ob der Torjubel von Teofilo Gutierrez seinem Arbeitgeber Sporting Lissabon nun den frechsten oder charmantesten Beitrag in der jüngeren Vereinsgeschichte einbrachte. Im letzten Spiel der Gruppe H in der Europa League-Saison 2015/16 erzielte Gutierrez das vorentscheidende 3:1 gegen Besiktas Istanbul. Freudetrunken stürmte der Kolumbianer im Anschluss auf Schiedsrichter Manuel Gräfe zu, klaute ihm das Freistoß-Spray und markierte die Stelle seines Torschusses. Der Last-Minute-Einzug in die Zwischenrunde dürfte die Portugiesen über die folgende Gelbe Karte ihres Spielers hinweggetröstet haben. Gegen Bayer Leverkusen war dort dann allerdings Schluss. Kein Torjubel für Gutierrez.

Den seltensten Stadionbesucher verzeichnet definitiv der TSV 1860 München. Zum ersten Mal seit Beginn der dokumentierten Fußballgeschichte gab sich eine Eule die Ehre und stattete Christopher Schindler und Gary Kagelmacher zum Spiel gegen den Karlsruher SC am 19. Oktober 2015 einen Kurzbesuch auf dem Spielfeld ab. Kaufen konnten sich die Münchener Löwen davon allerdings nichts. 0:1 hieß es am Ende eines höhepunktarmen Spiels.

Konfetti der anderen Art: Auf den Titel "Unhandlichster Tribünenwurf" hätte der F.C. Internazionale Milano sicherlich verzichten können. Doch im Spiel gegen Atalanta Bergamo am 6. Mai 2001 hatte ein Inter-Fan wahrlich großes vor und stürzte eine brennende Vespa von der Tribüne. Der Roller war in Vorfeld des Spiels einem Atalanta-Anhänger gestohlen worden. Zwar wurde das Spiel 3:0 gewonnen, doch in der folgenden Woche schlug das Karma dann gnadenlos zu. 0:6 im Derby gegen den AC Mailand.


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