Profis Montag, 11.06.2018

Andreas Bornemann: "Uns hatte keiner auf der Rechnung"

Foto: Sportfoto Zink

Club-Vorstand Andreas Bornemann spricht im ersten Teil des Sommer-Interviews über die besonderen Momente der Aufstiegssaison, seinen Aufstiegshelden und die Bedeutung dieses Erfolges für ihn persönlich.

fcn.de: Nach vier Jahren in der zweiten Liga hat der Club den Aufstieg wieder geschafft. Wann haben Sie das erste Mal gedacht, wir können es in dieser Saison packen?

Bornemann: Ich hatte bereits in den ersten Wochen der Vorbereitung das Gefühl, dass wir bei der Zusammenstellung des Kaders vernünftig gearbeitet haben und vor einer stabilen Saison stehen würden. Dass es tatsächlich um mehr gehen könnte, kam mir erstmals nach dem Sieg in Düsseldorf in den Sinn. Da war klar, dass wir im Winter an den richtigen Schrauben drehen müssen, um bis zum Ende oben dabei zu bleiben.

fcn.de: Und wann haben Sie das erste Mal gedacht, wir werden es in dieser Saison packen?

Bornemann: Das kam sehr, sehr spät. Selbst nach dem Sieg in Kiel fehlte mir noch die letzte Überzeugung, weil die Konstellation der letzten Spiele so kompliziert war. Vor allem, nachdem Düsseldorf bereits in Dresden aufgestiegen und Kiel mit dem 5:1 in Ingolstadt noch mal ein Zeichen gesetzt hatte. Dann kam unser Spiel gegen Braunschweig ­– und danach wusste ich, das lässt sich die Mannschaft nicht mehr nehmen.

fcn.de: Der Heimsieg gegen Braunschweig als Höhepunkt der Saison?

Bornemann: Emotional auf jeden Fall. Die Stimmung im Stadion während der Partie… Nach dem Abpfiff wollte keiner nach Hause, was sicher nicht daran lag, dass am nächsten Tag Feiertag war. Die Mannschaft hat in den zwei Spielen gegen Kiel und Braunschweig bewiesen, wie standhaft sie in Drucksituationen bleibt. Der Derby-Sieg in der Hinrunde war ebenfalls etwas Besonderes, der endgültige Aufstieg in Sandhausen natürlich auch.

fcn.de: Wenn Sie diesen Aufstieg in Ihrer Karriere einordnen, wo findet er sich?

Bornemann: Ganz oben. Aufstiege sind immer etwas Herausragendes. Das war mit Freiburg so, das war mit Kiel so. Doch damals geschah dies aus der Favoritenrolle. Diesmal hatte uns keiner der 17 anderen Vereine ernsthaft auf der Rechnung. Und das nicht etwa, weil dort Ahnungslose am Werk wären. Wir hatten aufgrund der finanziellen Situation zweieinhalb Jahre mit Substanzentzug zu kämpfen. Wir mussten sparen, sparen, sparen. Das waren also erschwerte Bedingungen.

fcn.de: Gibt’s für Sie einen Aufstiegshelden?

Bornemann: Da wir hier als großes Kollektiv auftreten, habe ich mich lange gewehrt, einen über die anderen zu erheben. Aber Hanno Behrens muss man hervorheben. Nicht wegen seiner 14 Tore und der Rolle auf dem Platz, sondern wegen seiner Arbeit als Kapitän in der Kabine. Für alle von außen war er der Cluberer der Saison. Mit dem Blick auf die Innenansicht kann man das nur bestätigen.

 

Im zweiten Teil spricht Bornemann über die Ziele für die neue Saison, die Transferplanungen des Club und verrät, auf welches Spiel er sich besonders freut.


]]>