Profis Mittwoch, 08.11.2023

Ahmet Gürleyen: „Taten sprechen lassen“

Foto: Sportfoto Zink

Seine Einsatzzeiten bestätigen: Ahmet Gürleyen benötigte nahezu keine Eingewöhnungszeit, um sich beim Club zurechtzufinden. Wieso dies der Fall war, verriet er im Interview und gab auch tiefere Einblicke in das Innenleben der FCN-Mannschaft.

fcn.de: Servus Ahmo! Du bist seit diesem Sommer bei uns. Wie blickst du auf deine ersten Monate hier zurück?

Ahmet Gürleyen: Ich muss ehrlich sein, dass ich sehr überrascht bin. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so gut in die Mannschaft und in den Verein hineinfinde. Ich habe das schon oft gesagt, aber muss es einfach noch einmal betonen, dass es mir das Team wirklich sehr leicht gemacht hat. Ich kann jetzt schon sagen, dass ich hier neue Freunde kennengelernt habe, mit denen ich privat sehr viel unternehme.

fcn.de: Wen aus der Mannschaft würdest du denn als Freund bezeichnen?

Ahmet Gürleyen: Das sind einige: Jannes, Gyambo, Taylan, Ali, Jens, Nene und Can, aber auch Schleimi oder Hübi. Mit denen verstehe ich mich wirklich sehr gut. Wir gehen oft zusammen essen oder schauen unter der Woche Champions League.

fcn.de: Du hast es gerade angesprochen, dass dir die Integration aufgrund der Mannschaft sehr leicht gefallen ist. Kannst du das genauer erklären?

Ahmet Gürleyen: Ich bin nicht das erste Mal in eine neue Stadt gezogen. In anderen Vereinen habe ich es nicht in dieser Form erlebt, dass direkt am ersten Tag vier, fünf Spieler auf dich zugekommen sind und dich gefragt haben, ob du etwas brauchst oder man dir irgendwie weiterhelfen kann. Das war hier sehr speziell. Das macht für mich auch den Mannschaftssport aus.

fcn.de: Warum hat Can Uzun unter deinem Instagram-Beitrag „Big Brother“ kommentiert?

Ahmet Gürleyen: Da spielt natürlich mit rein, dass wir beide aus der Türkei kommen. Auf Türkisch heißt großer Bruder „Abi“ und so nennt er mich oft. Ich versuche, ihn zu unterstützen oder helfe ihm dabei, mental immer positiv zu bleiben.

fcn.de: Was hilft dir dabei, mental immer positiv zu bleiben?

Ahmet Gürleyen: Ich telefoniere jeden Abend mit meinen Eltern und spreche mit ihnen über alles. Und manchmal sagen Mütter dann genau das, was einem am meisten hilft oder motiviert.

fcn.de: Von welchem Mitspieler profitierst du im Training am meisten?

Ahmet Gürleyen: Unsere Mannschaft ist sehr vielfältig. Wir haben jeden Spielertyp bei uns im Kader. Ein Vale spricht sehr viel mit mir und pusht mich. Chris Mathenia hat eine Top-Art, was die Führung der Mannschaft betrifft. Eigentlich kann man sich von jedem Spieler etwas abgucken. Aber auch unser Trainer spielt da eine wichtige Rolle, weil er einen Fußball spielen möchte, der sehr speziell ist. Davon profitiere ich auch sehr viel.

fcn.de: In welchem Bereich musstest du dich im Vergleich zur dritten Liga am meisten steigern?

Ahmet Gürleyen: Die Spieler haben in der zweiten Liga schon noch einmal eine andere Qualität, gerade die Stürmer. Da musst du im Kopf über die gesamten 90 Minuten da sein und darfst nie abschalten. Da habe ich noch Verbesserungsbedarf. In der dritten Liga reichten vielleicht auch 99 Prozent. Das funktioniert jetzt nicht mehr. Ansonsten habe ich noch in vielen Bereichen Potenzial und kann mich verbessern. Dafür arbeite ich tagtäglich.

fcn.de: Ist es denn für dich speziell, jetzt in dieser zweiten Liga zu spielen?

Ahmet Gürleyen: Das war einer der Gründe, warum ich so heiß war, zum FCN zu wechseln. Für mich ist es jede Woche ein besonderes Erlebnis und umso besser, wenn wir mit Punkten nach Hause fahren.

fcn.de: Würdest du dich selber als Sprachrohr bezeichnen?

Ahmet Gürleyen: Ich bin nicht der Typ, der in der Öffentlichkeit viel über ein Spiel sprechen möchte oder sagt, der Gegner spielt so und so und wir müssen das oder das machen. Man muss einfach auf dem Platz gehen, seine 100 Prozent abrufen und Taten sprechen lassen.


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